Bei der Bürgerversammlung in Frauenroth wurde über den Feldweg nach Wollbach und die maroden Fenster und Türen am Feuerwehrhaus diskutiert.
                           
          
           
   
          Im kleinsten Ortsteil des Marktes Burkardroth ist die Welt im Großen und Ganzen in Ordnung. Das wurde auf der diesjährigen Bürgerversammlung deutlich. 23 Einwohner waren zu dieser am Montagabend in die alte Schule gekommen, darunter auch acht Frauen, so viele wie in keiner anderen Bürgerversammlung. Große Probleme wurden nicht angesprochen. Stattdessen wiesen die Frauenrother Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) und den Leiter der technischen Bauabteilung im Rathaus, Christian Metz, auf etliche kleinere Dinge hin, die von der Gemeinde in Ordnung zu bringen sind.
  
  Fenster stark verwittert
 
So besteht bei den Fenstern und Türen am Frauenrother Feuerwehrhaus Handlungsbedarf. Diese sind aus Holz und stark verwittert, der Anstrich blättert ab. Zwar haben die Floriansjünger diesen immer wieder erneuert, jedoch ohne Erfolg. Nach Ansicht von Robert Rost, der die Bauteile schon öfters mit neuer Farbe versehen hat, wurde beim Grundanstrich gespart und keine hochwertige Mixtur verwendet. Deshalb sollten seines Erachtens die Fenster und Türen komplett abgeschliffen und neu eingelassen werden. "Aber das ist eine Mordsarbeit", sagte der Frauenrother. Der Bauhofleiter Christian Metz versprach, sich das mal anzuschauen und eine Lösung zu finden.
Keine wurde hingegen in Sachen alte Schule erreicht. Bewohnerin Hannelore Schön hatte Bürgermeister Bug um Unterstützung bei der Pflege des Außenbereiches gebeten. "Seit über 30 Jahren mähe ich den Rasen und reche das Laub zusammen. Ich brauche nun Hilfe, denn ich bin nicht der Hausmeister", sagte sie in der Bürgerversammlung. Doch Bug und seine Gemeindevertreter zeigten sich weniger verständnisvoll, wiesen Schön darauf hin, dass sie im Gegenzug auch nur wenig Miete zahle. Daraufhin argumentierte die Bewohnerin, dass das Gebäude nicht nur als Wohnhaus, sondern als Vereinsheim vom Musikverein und der Freiwilligen Feuerwehr genutzt werde. Schließlich schlug Markus Alles, der Ortssprecher des Ortsteils ist und die Versammlung moderierte, vor, dass sich die Vereine und Hannelore Schön zu einem Gespräch treffen und das Thema intern besprechen. "Die Gemeinde kann nicht alles machen", fügte er hinzu. Bug empfahl, dass sich die Bewohnerin und die Vereine zu gemeinsamen Arbeitseinsätzen verabreden sollten.
Kritik gab es von den Frauenrothern auch an der Pflege des Spielplatzes in der Straße Am Lederbach. Der sei im vergangenen Sommer sehr wenig gemäht worden, weshalb das Gras sehr hoch wachsen konnte. "Wer kümmert sich darum", wollte Anwohner Christopher Wex wissen. Bürgermeister Bug versicherte, dass der Spielplatz gemäß des gemeindlichen Mähplanes von den Bauhofmitarbeitern gepflegt werde. Bauhofleiter Christina Metz ergänzte, dass das Gras im vergangenen Jahr sehr stark gewachsen sei und daher der Eindruck entstanden ist, man habe weniger gemäht. "Schön wäre es, wenn jemand aus Frauenroth die Pflege übernehmen könnte. Wir können nicht alle 14 Tage vorbeikommen und den Spielplatz mähen", fügte das Ortsoberhaupt hinzu. Spontan erklärte sich jedoch niemand dazu bereit.
  
  Kurve ist ausgefahren
 
Der Frauenrother Klaus Kleinhenz wies darauf hin, dass es Probleme am Feldweg nach Wollbach gibt. "Die Kurve Richtung Wald ist stark ausgefahren. Das habe ich schon öfters angesprochen, doch es wurde nichts gemacht", sagte er. An dieser Stelle werde immer wieder aufgefüllt, antwortete Bauhofleiter Christian Metz. Eine Sanierung des Weges sei auch schon überlegt worden, aber wegen zu hoher Kosten ad acta gelegt worden. Kleinhenz, der auch Baufachmann ist, schlug vor, die Kurve zwischen den Asphaltspuren mit Pflastersteinen zu verstärken, um ein weiteres Ausfahren zu verhindern. "Das müssen wir auch mit den Jagdgenossen besprechen", sagte Bürgermeister Bug dazu. 
Auch Anwohner Christopher Wex brachte sich in die Diskussion ein. Seiner Ansicht nach sei der gesamte Weg sanierungsbedürftig. "Er neigt sich nach rechts", fügt er hinzu. Zudem bat er darum, dass die Gemeinde die Gräben hier und in der Straße Am Lederbach öfters pflegt. Es sehe nicht nur unschön aus, auch das Wasser könne dort nicht mehr richtig abfließen. 
  
  Lebender Weihnachtsbaum
 
Abschließend fragte Bürgermeister Waldemar Bug nach, wo in Frauenroth künftig ein "lebender" Weihnachtsbaum stehen könnte. Die Gemeinde habe zusehends Probleme damit, alle zwölf Ortschaften des Marktes alljährlich mit einem neuen Weihnachtsbaum auszustatten. Nicht zuletzt, weil es immer weniger Rückmeldungen von Bürgern gebe, die Bäume aus ihren Gärten spenden. Zudem müsse seiner Ansicht nach nicht jedes Jahr eine Fichte oder Tanne sterben, nur um kurze Zeit als Weihnachtsbaum in der Ortsmitte zu stehen. Deshalb sei man dazu übergegangen, eigens zu diesem Zweck Nadelbäume vor Ort anzupflanzen. Die Frauenrother schlugen zwei mögliche Standorte vor: vor der alten Schule oder schräg gegenüber am Brunnen. Die Mehrheit konnte sich für letzteren Standort begeistern. "Jedoch liegt dort kein Strom", so Markus Alles. Doch Klaus Kleinhenz hatte schon eine Lösung parat. Man könne ein Rohr durch den Bach nutzen, durch das bereits die Wasserleitung für den Brunnen verläuft.