Im Einzelhandel haben Auszubildende auch in Zukunft gute Aussichten. Carola Pfister hat als Einzelhandelskauffrau ihren Traumberuf gefunden und obendrein von der Regierung von Unterfranken eine besondere Auszeichnung erhalten.
Carola Pfister hatte Glück, aber Glück hat auf Dauer bekanntlich nur der Tüchtige: Im Modehaus Grom in Bad Kissingen fand die 21-jährige aus Fuchsstadt eine Ausbildungsstelle als Einzelhandelskauffrau - ihrem Traumberuf. Ihr Chef traute ihr bereits früh viel zu. So durfte sie schon bald mit auf Messen und den Betrieb bei einer Modenschau präsentieren. "Es war eher ein Miteinander als ein Azubi-Chef-Verhältnis", schwärmt sie.
Jetzt wurde sie bei der Abschlussfeier der Einzelhandelskaufleute und Verkäufer von der Regierung von Unterfranken mit einem Preis für überdurchschnittliche Leistungen in der Berufsschule ausgezeichnet. Zusätzlich konnten an der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen in diesem Schuljahr drei Staatspreise der Regierung von Unterfranken vergeben werden.
Wer Carola Pfister im Betrieb erlebt, glaubt sofort, dass ihr der Beruf Spaß macht.
Freundlich, fleißig, kommunikativ und ein Gespür für Menschen - das sind Eigenschaften, die sie auszeichnen und ihr den Umgang mit Kunden (und Kollegen) leicht machen.
Ebenso gerne wie in ihrem Ausbildungsbetrieb ist Carola Pfister in die Berufsschule gegangen. Auf die Frage nach ihren Lieblingsfächern, antwortet sie ohne zu zögern: "Alle!" - was bei einem Notendurchschnitt von 1,28 im Abschlusszeugnis nicht verwundert.
Ihrem Ausbildungsbetrieb hält sie auch die Treue - vorerst zumindest, denn aus ihrem Interesse an allen betriebswirtschaftlichen Vorgängen macht sie kein Hehl und daraus könnte sich der Wunsch nach handelsbezogener Weiter- und Fortbildung entwickeln.
"Beratung und Service sind die Merkmale von Inhaber geführten Fachgeschäften.
Das kann das Internet nicht bieten", erklärte Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) vor 51 Jungkaufleuten und Verkäufern, die ihre Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Die jungen Nachwuchskräfte seien daher nicht nur die Aushängeschilder der Geschäfte, sondern der Stadt.
Ralf Ludewig, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Handelsverbandes (HBE) in Unterfranken, sagte, dass die Ausbildungs- und Beschäftigungsquote im Einzelhandel auch in
Zukunft hoch sein werde. Doch in manchen Regionen würden Auszubildende schon händeringend gesucht.
Die politischen Vertreter ermahnte er, den Landesentwicklungsplan kritisch zu sehen, denn dieser fördere durch Geschäfte auf der Grünen Wiese oder den Factory Outlets die "Verödung der Städte". "Eine Stadt kann ohne den Handel nicht überleben", lautete sein Appell.
Danach gab es Auszeichnungen für einen besonders guten Notendurchschnitt für Inka Wiesler, Olga Stoppel, Carola Pfister und Isabell Schewe . Für ihre Ausbildungsleistungen wurden das Modehaus Grom (Bad Kissingen) und das Unternehmen Hellweg ausgezeichnet.
Für die insgesamt 51 Absolventen bedankte sich Dirk Schlereth bei allen, die in der Ausbildung mitgewirkt haben.
In den Betrieben habe man viele neue Erfahrungen erlebt, in der Schule lagen Theorie und Praxis oft beieinander - "manchmal aber auch nicht". Mit dem erworbenen Fertigkeiten und Kenntnissen habe man den Grundstein für die Zukunft gelegt, "doch was jeder daraus macht, ist einem selbst überlassen". Deshalb forderte er seine "Ex-Azubis" zu lebenslangem Lernen auf, "ansonsten überlasst man die Zukunft den anderen".