Der Einsturz der Schraudenbach-Brücke an der A7 bei Werneck wirft viele Fragen auf. Folgen für den Neubau der Klöffelsbergbrücke gibt es bisher nicht.
Im Juli 2015 war Staatssekretärin Dorothee Bär (CSU) schon einmal an der Schraudenbachbrücke. Zum Spatenstich. Einen "unfallfreien Bauverlauf" wünschte sie damals. Das sei zwar keine bloße Floskel, sagt sie im Nachhinein, aber an schwere Unfälle denke sie bei solchen Anlässen nicht: "Ich hoffe halt, dass sich keiner was bricht."
Ein Toter und 14 Verletzte ist die traurige Bilanz des Unfalls
Seit dem Teil-Einsturz der Brücke am Mittwoch mit einem Toten und 14 - zum Teil lebensgefährlich - Verletzten ist ihr klar, dass aber auch mehr passieren kann. "Das war ein extrem schlimmer Anblick", fasst sie ihre Eindrücke vor Ort zusammen: Im Auftrag von Bundesverkehrsminister Dobrindt informierte sie sich drei Stunden lang direkt vor Ort.
Vom Kran aus verschaffte sich Bär einen Überblick über die Unfallstelle. "So etwas habe ich noch nie erlebt", sagt die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium.
In ihrem Haus sei bislang auch kein ähnlicher Fall bekannt, obwohl es derzeit hunderte Brücken-Baustellen in Deutschland gebe. Das Bauverfahren sei eigentlich bewährt, auch die Baufirma sei bekannt. Nach Informationen der Redaktion handelt es sich um die Firma, die zwischen 2009 und 2013 die neue, 61 Millionen Euro teure Sinntalbrücke baute.
Warten auf die Ermittlungen
"Wir müssen jetzt abwarten, was Polizei und Staatsanwaltschaft sagen", verweist Bär auf die laufenden Ermittlungen. Davon hänge ab, ob es Konsequenzen für andere Baustellen gibt, und wann es an der Schraudenbach- Brücke weitergeht.
Der Verkehr auf der A 7 ist dadurch nicht beeinflusst, weil die 50 Jahre alte Brücke neben der Unfallstelle unbeschädigt blieb. Noch am Abend sei eine Sachverständige aus Weimar einbezogen worden, auf ihre Ergebnisse will auch Bär warten: "Wir sollten keine Spekulationen in die Welt setzen."
Einsatzkräfte aus dem Kreis
Bei allem Leid gebe es auch einen positiven Aspekt: "Trotz aller Dramatik ist es beeindruckend, wie professionell die Rettungskräfte arbeiteten", würdigt Bär die Arbeit der Helfer. Unter ihnen waren auch Rot-Kreuzler aus dem Landkreis
Bad Kissingen: "Die Bergwacht Oberbach, der Einsatzleiter Bergwacht Rhön sowie die Rettungshundestaffel des BRK Bad Kissingen waren im Einsatz", berichtet der Leiter Einsatzdienste, Rudolf Baier, und: "Die Bergwacht hat eine spezielle Drohne und eine Wärmebildkamera zur Erkundung aus der Luft." Unter den Rettungshunden waren zwei speziell ausgebildete Trümmersuchhunde.
Bei der Autobahndirektion ist Abteilungsleiter Hartmut Metz für die Brückenbaustellen zuständig. Der Katzenbacher hat als Bauleiter beim Neubau der Sinntalbrücke viel Erfahrung gesammelt. Zu den Unfallursachen bei der Schraudenbach-Brücke darf er sich nicht äußern, aber eines sei klar: "Die Arbeiten an allen anderen Brückenbauwerken gehen ganz normal weiter." Insbesondere für die weiter nördlich gelegene Klöffelsbergbrücke bei Langendorf gebe es keine Auswirkungen: "Dort kommt ein ganz anderes Verfahren zum Einsatz." Die Brücke wird abschnittsweise auf einem der Widerlager betoniert und dann übers Tal geschoben. Im August komme der erste Strang auf der anderen Seite an, bis Jahresende soll der Verkehr darüber rollen.
"Der Verkehr auf der A 7 ist dadurch nicht beeinflusst, weil die 50 Jahre alte Brücke neben der Unfallstelle unbeschädigt blieb."
Das ist aber sehr optimistisch ausgedrückt. Natürlich ist der Verkehr dort beeinträchtigt, weil aufgrund der Baustelle die Autos dort öfters im Stau stehen. Nach diesem Artikel http://www.infranken.de/regional/schweinfurt/Brueckeneinsturz-bei-Werneck-Ursache-wohl-erst-in-Monaten-klar;art221,1948603 wird sich der Bau um Monate verzögern. Monate, die die Menschen länger brauchen, im Stau stehen und unnötigt Klimagase ausstoßen.
Und das nur weil der Staat es nicht fertig bekommt, den Schrott innerhalb von 2 Tagen aufzuräumen. Erst wenn er allen Autofahrern, sowohl Anwohnern als auch denen auf der A7 Schadensersatz für die längere Zeit (1 € pro Minute und Insasse) und den Umweg (50 Cent pro km an den Halter), zahlen müsste, würde die Baustelle, welche Wunder innerhalb weniger Tage freigegeben, damit es weitergehen kann. Aber wehe wir machen etwas, was ihm nicht gefällt, wie ohne Umweltplakette in die Umweltzone fahren, dann kassiert er uns eiskalt ab.