Endspurt an der Wilhem-Hegler-Halle

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Besprechung auf der Haupttribüne der neuen Wilhelm-Hegler-Halle: Hier finden 200 Personen Platz. Foto: Stefan Geiger
Besprechung auf der Haupttribüne der neuen Wilhelm-Hegler-Halle: Hier finden 200 Personen Platz. Foto: Stefan Geiger
Nach Sanierung und Erweiterung : Die Wilhelm-Hegler-Halle mit neuem Außenputz in neuen Farben. Foto: Stefan Geiger
Nach Sanierung und Erweiterung : Die Wilhelm-Hegler-Halle mit neuem Außenputz in neuen Farben. Foto: Stefan Geiger
 
Ins Gespräch vertieft (von links): 2. Bürgermeister Gerhard Fischer (von links), 3. Bürgermeister Robert Erhard, Architekt Johannes Messerschmitt und Bürgermeister Franz Kuhn. Foto: Stefan Geiger
Ins Gespräch vertieft (von links): 2. Bürgermeister Gerhard Fischer (von links), 3. Bürgermeister Robert Erhard, Architekt Johannes Messerschmitt und Bürgermeister Franz Kuhn. Foto: Stefan Geiger
 
Die Wilhelm-Hegler-Halle erhält einen behindertengerechten Zugnang. Foto: Stefan Geiger
Die Wilhelm-Hegler-Halle erhält einen behindertengerechten Zugnang. Foto: Stefan Geiger
 
Bürgermeister Franz Kuhn (links) im Gespräch mit Architekt Johannes Messerschmitt. Foto: Stefan Geiger
Bürgermeister Franz Kuhn (links) im Gespräch mit Architekt Johannes Messerschmitt. Foto: Stefan Geiger
 

Auch wenn es noch viel zu tun gibt: Am 3. Oktober soll die Wilhelm-Hegler Halle nach umfangreicher Sanierung und Erweiterung übergeben werden. Bereits am Sonntag, 20. September 2015, findet ein Kinderkleider-Basar statt.

Die beteiligten Firmen sind dabei, ihre Arbeiten abzuschließen. Noch gibt es aber viel zu tun, und die Frage taucht immer wieder auf: "Wird das fertig?". Architekt Johannes Messerschmitt und Bürgermeister Franz Kuhn sind sicher: "Der Termin steht, das schaffen wir."
Die Halle wurde 1984/85 unter dem damaligen Bürgermeister Karl Karch gebaut und kostete 4,35 Millionen DM.
Fabrikant Wilhelm Hegler gewährte eine großzügige Stiftung, deren Zinserlös der laufenden Unterhaltung dient. Ihm zu Ehren wurde die Sportstätte benannt.
Schule und Vereine nutzten die Halle, die vor allem am Spätnachmittag und Abend für Ballsportarten und Gymnastik vollkommen ausgebucht war. Dazu kamen gesellige Termine wie Faschingsbälle, Konzerte und Kulturtage.


Lüftung drohte auszufallen

Die intensive Nutzung hinterließ ihre Spuren. Dazu kamen neue Vorgaben für Versammlungsstätten, zu denen der Bau zählte, weil er auch als Mehrzweckhalle genutzt wird. Immer mehr Sorgen machten vor allem die Heizung und die Lüftung, die sogar auszufallen drohten. Bei den letzten Veranstaltungen vor der Sanierung musste die Feuerwehr bereit stehen, um notfalls einschreiten zu können.
Der "alte" Gemeinderat unter Bürgermeister Siegfried Erhard war sich einig: Hier muss etwas geschehen. 2010 begann man mit den ersten Plänen. Es folgten Besichtigungen anderer Hallen und Konzepte, und man begann zu rechnen, was das wohl kosten würde. In Gesprächen mit Behörden wurde deutlich, dass es kaum Zuschüsse gibt. Wegen der Größenordnung musste die Maßnahme europaweit ausgeschrieben werden. Klar war allen: Die Zeit drängt.
Mit den Planungen beauftragte die Gemeinde das Architekturbüro Johannes Messerschmitt (Bad Kissingen). Um den Anforderungen für Ballsportarten besser gerecht zu werden, entschied der Gemeinderat, die Halle um vier Meter zu verlängern und von 5,5 auf sieben Meter zu erhöhen. Das ließ der Altbau aber aus statischen Gründen nicht zu. Also entstand - leicht versetzt - eine neue Halle, zu der über dem Foyer zwei Gymnastikräume dazukamen, um den Ballsportarten mehr Trainingszeit einräumen zu können.


Ehrgeiziger Zeitplan

Im April 2014 begann der Abbruch. Die Kostenberechnung von September 2013 wurde auf 5,1 Millionen Euro veranschlagt. In sechs Monaten sollte die Maßnahme abgeschlossen sein. "Das war optimistisch, fast utopisch bei der Bausumme", sagt Bürgermeister Franz Kuhn heute. "Wer selbst ein Gebäude saniert und erweitert, weiß, dass unvorhersehbare Arbeiten hinzukommen. Der Küchentrakt im Erdgeschoß, das Untergeschoß mit Kegelbahn und Schützenheim, sowie Außenputz sollten unangetastet bleiben. Teilbereiche der Außenanlagen, sowie Geräte- und Mobiliarergänzungen waren kostenmäßig zurückgestellt. Diese Bereiche aber flossen jetzt ein, so dass sich die Aufwendungen auf 5,7 bis 5,8 Millionen Euro erhöhen werden."


Jetzt: Zweifachturnhalle

Der Bau ist jetzt eine Zweifachturnhalle, die mit Holzpellets beheizt wird. Neu zu fertigen war die Decke über dem Foyer, da sich die alten Lichtschächte nicht so einfach verschließen ließen. Neu geschaffen wurde im Obergeschoss eine Tribüne mit 200 Plätzen. Auf Spielflächenhöhe verblieben zwei kleinere Tribünenblöcke mit 60 Plätzen.
Neu erstellt wurde der Gerätetrakt. Umkleideräume, Toiletten und Duschen sind komplett saniert. "Das Schützenheim wird im Einvernehmen mit dem Verein hergerichtet, nachdem dort wie auch in der Kegelbahn Wasser eingedrungen war", sagt der Bürgermeister.
Den Außenbereich richten derzeit die Firmen Josef Hell und Nils Seidl her. Vom Parkplatz wird zusätzlich eine behindertengerechte Rampe ins Obergeschoss führen. "Die Geräte, die noch in Ordnung sind, werden weiter verwendet, andere wie Barren, Reck und Kletterseile neu beschafft. Gleiches gilt für die Bestuhlung."
Die Zusammenarbeit mit Architekt, Fachingenieuren, Behörden und Firmen sei gut gelaufen, berichtet Franz Kuhn. Die Kostenschätzungen hätten gepasst, Zusatzaufwendungen seien stets begründet gewesen.


Aus Rücklagen finanziert

Was die Kosten betrifft, so muss den größten Brocken die Gemeinde stemmen. Das wird weitgehend aus den Rücklagen finanziert. Von der Zuwendung in Höhe von 700 000 Euro seien 400 000 Euro bereits ausgezahlt. Eingeplant sei ein Kredit von zwei Millionen Euro. Die Schlussrechnung kommt erst im Jahr 2017.