Empfang der Kissinger Wehren: Dank und Auszeichnung

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Stadtbrandinspektor Harald Albert überreichte mit Oberbürgermeister Kay Blankenburg ein Geschenk und eine Urkunde an Erwin Seufert. Seit 70 Jahren ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Arnshausen. Fotos: Peter Rauch
Stadtbrandinspektor Harald Albert überreichte mit Oberbürgermeister Kay Blankenburg ein Geschenk und eine Urkunde an Erwin Seufert. Seit 70 Jahren ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Arnshausen. Fotos: Peter Rauch
 
 

Zu den Feuerwehrleuten, die lang für die Sicherheit der Bürger in Bad Kissingen und den Ortsteilen zuständig waren, gehört Ewald Müller. Noch heute erinnert er sich an die Bezeichnung "Bauernkommandant".

Beim Empfang der Feuerwehren im Bad Kissinger Rathaus waren auch Feuerwehrkameraden der Partnerstadt Eisenstadt. Während 15 Aktive für 25- und 40-jährige Dienstzeit mit dem Staatlichen Ehrenkreuz ausgezeichnet wurden, erhielt Ewald Müller, ehemals Kommandant der Feuerwehr Hausen und Ehrenkommandant, von Kreisbrandrat Benno Metz das Bayerische Feuerwehrehrenkreuz in Silber.

Bernd Czelustek, sein Nachfolger als Feuerwehrkommandant, hielt die Laudatio. Czelustek erinnerte sich, wie die Kinder von Hausen bei Ertönen der Feuersirene spotteten: "O' Jeses, o' Jeses, des Feuerhäusle brönnt, der Ewald Müller kümmt gerennt". Müller, der kurz nach seiner Hochzeit Kommandant wurde, blickt auf 50 Jahre zurück, in der er, damals von der Meisterschule gekommen, Betrieb, Heirat und Feuerwehr unter einen Hut brachte.

Richtig mit dem Vieh umgehen

Auf den Titel "Bauernkommandant" ist er ein bisschen stolz. Früher, als es im Umkreis mehr landwirtschaftliche Anwesen gab, waren die größeren Wehren froh, wenn er mit seinen "Bauern" kam. "Die wussten wenigstens wie sie mit dem Vieh umzugehen hatten."

Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) machte in der Veranstaltung deutlich, dass der aufreibende und freiwillige Dienst vielfach von persönlichen Opfern geprägt sei. Aber: "Helfen bereitet Erfüllung - und ihr hattet wieder reichlich Grund zum Helfen." Er erinnerte an den Großbrand in der Schurzstraße und an das Feuer in einer Gärtnerei in Reiterswiesen. Hochwasser und Strurmschäden seien weitere Beispiele aus der Vielzahl des Geleisteten. Blankenburg machte deutlich, dass "jede einzelne Stadtteilfeuerwehr gebraucht werde und so soll es auch in Zukunft bleiben".

Anteil an Frauen steigt

Landrat Thomas Bold (CSU) ergänzte, dass es in Unterfranken 2012 fast 26.000 Einsätze für die 990 Freiwilligen Feuerwehren gab, die Unterstützung durch 32 Betriebs- und Werksfeuerwehren sowie eine Berufsfeuerwehr (Würzburg) erhielten. Von den 38.574 Einsatzkräften entfallen auf die Freiwilligen Feuerwehren 37.232 Personen, darunter neun Prozent Frauen. Während ihr Anteil leicht steige, seien die Zahlen der Feuerwehranwärter leicht fallend.

Nicht nur die Aktiven wurden geehrt, sondern auch jene, die wegen Erreichen der Altersgrenze mit 63 Jahren aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Die Stadt würdigte auch ehemalige Kommandanten, die im 2012 ausgeschieden sind, sowie langjährige Vereinsmitglieder, wobei die Untergrenze für die Ehrung bei 60 Jahren Vereinsmitgliedschaft lag. Dennoch kamen allein von den Feuerwehren Arnshausen, Kleinbrach und Reiterswiesen acht Männer zusammen, die 60 Jahre in der Feuerwehr sind.

Auf 70 Jahre Vereinszugehörigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Arnshausen brachte es Erwin Seufert. Mitten im Kriegsjahr 1943 trat er der örtlichen Wehr bei. Für den Abschluss der Auszeichnungen sorgte Stadtbrandinspektor Harald Albert, der erst vor kurzem in der Staatskanzlei das Steckkreuz erhalten hatte: mit der Verleihung der Medaille für Internationale Zusammenarbeit an den Kommandanten der Partnerstadt Eisenstadt, Brandrat Kurt Feichtinger. Auch die Österreicher hatten für ihre Bad Kissinger Feuerwehrkollegen österreichische Auszeichnungen mitgebracht, die sie ihnen anhefteten.