Teilnehmer schlossen Qualifizierungskurs erfolgreich ab.
"Ich weiß jetzt viel mehr darüber, wie Kinder in bestimmten Situationen reagieren", sagt Ralf Bartenstein, der frisch gebackene Tagesvater. Beim Mehrgenerationenhaus (MGH) Bad Kissingen ließ er sich seit Oktober letzten Jahres zum Kinderbetreuer schulen. Er war der einzige Mann unter den neun Teilnehmern des zwölften Qualifizierungskurses.
Am Donnerstagvormittag überreichte der stellvertretende Landrat Emil Müller (CSU) im Mehrgenerationenhaus folgenden
neuen Tagesmüttern und dem Tagesvater ihre Urkunden: Anita Horn, Mandy Bieber, Ralf Bartenstein, Annkathrin Rudloff, Vera Esin, Helena Werner und Bettina Scherpf. Außerdem nahmen Frederika Scherpf und Eva Jung an dem Kurs teil, waren bei der Urkundenübergabe jedoch nicht da.
Kissinger suchen Kinderbetreuer
Die Nachfrage nach Tagesmüttern und -vätern sei vor allem im Stadtbereich von Bad Kissingen hoch, betonte Emil
Müller. Mit stationären Einrichtungen könne man den Bedarf "nicht mehr passgenau decken". Vor allem junge Mütter aus dem Landkreis seien häufig auf Tagespflegekräfte angewiesen. "Wir brauchen Männer und Frauen, die bereit sind, sich für so eine Aufgabe zur Verfügung zu stellen und sich qualifizieren zu lassen. Sie haben das getan, und ein herzliches Dankeschön dafür", so Müller.
Seit 2006 hätten rund 70 Personen die Qualifikation erworben. "Sicherlich sind manche auch wieder aus dem Betrieb ausgeschieden", sagte Müller.
Die Kursleiterin Katharina Metz kennt die Gründe. Es liege daran, dass die Mütter und Väter vor allem dann andere Kinder betreuen, wenn sie eigene kleine Kinder zu Hause haben. Außerdem lohne es sich finanziell für viele nicht. "Wir brauchen immer wieder Leute", so Metz.
Und das vor allem während der Sommerferien.
Tagesväter sind die Ausnahme
40 Tagespflegekräfte hat das Mehrgenerationenhaus im Moment, nur drei davon sind Männer. "Sie sind in eine Domäne gekommen, in der sich normalerweise nur Damen tummeln", so Emil Müller, als er Ralf Bartenstein die Urkunde überreicht. Zu den neuen Kinderbetreuerin sagte er: "Ich hoffe und wünsche, dass ihnen diese Arbeit auch Spaß macht."