Die Gefäller fühlen sich hinter den Stangenröthern zurückgesetzt. Denn die haben nicht so viel Eigenleistung für ihr Feuerwehrhaus erbracht und haben auch noch ein neues Fahrzeug bekommen.
Seinen ausführlichen Rechenschaftsbericht trug Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) bei der zehnten und zugleich letzten Bürgerversammlung der Marktgemeinde Burkardroth in Gefäll inzwischen schon fast auswendig vor. Zwar waren nur gut zwei Dutzend Gefäller der Einladung des Bürgermeisters gefolgt, doch wurde am Abend nicht weniger ausgiebig diskutiert.
"Wir sind alle gleich im Markt Burkardroth, heißt es", meldete sich Hartwig Voll zu Wort.
Jedoch steige es ihm die Nase hoch, dass die Gemeinde für das Stangenrother Feuerwehrhaus 157 000 Euro bezahlt habe. Und obendrauf haben die Stangenröther noch ein neues Feuerwehrauto bekommen.
Viel mehr Stunden eingebracht Die Gefäller, so Hartwig Voll, hätten beim Bau ihres Hauses sehr viel mehr Stunden an Eigenleistung eingebracht.
Zum Beispiel musste die Gemeinde keinen Cent bezahlen für den Dachstuhl, den Estrich, die Fliesen und einen Großteil des Schulungsraums, führte er an. Nicht nur, dass die Gefäller das älteste Auto haben, wurde kritisiert. Hier habe man auch noch die Atemschutzausrüstung ausgebaut, hieß es. Und das, obwohl die örtliche Feuerwehr über ausgebildete Atemschutzgeräteträger verfüge.
Keine Mittel der Verpflichtung Bug verstand den Unmut der Gefäller und stimmte zu, dass in Stangenroth "nicht viel an Eigenleistung gelaufen" sei. Doch könne er niemanden dazu zwingen. Weil die Gemeinde aber für den Brandschutz verantwortlich ist, sei ihm nichts anderes übrig geblieben. "Was soll der Bürgermeister machen, wenn das Auto nicht mehr geht?", stellte er die Gegenfrage in den Raum.
Zweiter Bürgermeister Daniel Weh ner unterstütze Bug und sah es positiv: "Wir sind halt handwerklich geschickter als andere Dörfer."
Mauer mitten im Hof Im vergangenen Jahr wurde mit der örtlichen Teilnehmergemeinschaft eine Finanzierungsvereinbarung getroffen. Demnach fließen gut eine halbe Million Euro in die Verschönerung des Dorfes, hatte Bürgermeister Bug eingangs erläutert.
Einige Maßnahmen wurden schon angegangen. Unter anderem die Sanierung des Hofes der ehemaligen Schule. Dort, beschwerte sich Siegbert Schäfer, habe man den Nussbaum entfernt und eine Mauer mitten in den Hof gesetzt. Man könne jetzt nicht mehr ungehindert die Scheune anfahren. Er wolle "keine weiteren Ostereier mehr bei der Dorferneuerung". Die Projekte sollten mit den Leuten abgesprochen werden.
Wohl ging es um eine Mauer, die entlang der Einfahrt zum Sportheim gebaut werden soll. Das sollte im Zuge der Dorferneuerung mit erledigt werden, regte Schäfer an.
Weitere Themen waren der Jugendraum, der vor der Eröffnung steht. Laut Wehner ist der Raum jetzt mit einem Ofen ausgestattet, und es müssen nur noch kleine Arbeiten erledigt werden.