Ein Falkner erklärt die Natur

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Falkner Michael Schanze erklärte in Aschach den Umgang mit dem Greifvogel. Fotos: Peter Rauch
Falkner Michael Schanze erklärte in Aschach den Umgang mit dem Greifvogel. Fotos: Peter Rauch
 
 
 
 

Michael Schanze hatte nach Aschach nicht nur einen Greifvogel mitgebracht, sondern auch viel Wissen über Tiere und Pflanzen. Für die Allianz "Kissinger Bogen" ist damit erstmals ein gemeinsames Ferienprogramm gestartet.

"Wie groß ist eine Maus oder eine Ratte?" Dass die Größenvorstellungen der Kinder bei dieser Frage weit auseinandergehen, musste Falkner Michael Schanze feststellen. Die vier Allianzgemeinden Nüdlingen, Oberthulba, Bad Bocklet und Burkardroth haben in diesem Jahr erstmals ein gemeinsames Ferienprogramm ausgerichtet. Und Schanze beeindruckte mit seinen Tieren.

Er ist Falkner und hält seine zehn Greifvögel im Landkreis Fulda.
Anhand von Tierskeletten zeigte er, was alles zur Speisenkarte seiner gefiederten Freunde gehört und was auch hier in der Natur vorkommt. Mit seinen Tieren ist er normalerweise in Naturparks unterwegs, um Kormorane oder nicht heimische Tiere zu jagen.

Lernen mit Schädelknochen

Schanze hatte den jungen Teilnehmern gleich zu Beginn seiner Erläuterungen den Schädel eines Marders gezeigt und die Kinder aus den vier Gemeinden raten lassen. Im weiteren Verlauf bekam fast ein Dutzend Kinder die unterschiedlichen Tierschädel zu sehen.

Bürgermeister Wolfgang Back (CSU) aus Bad Bocklet musste einen Hirschen mimen, denn dieses Rotwild gehört zumindest als Aas mit auf den Speiseplan der heimischen Raubvögel. Bürgermeister Back war es auch, der das erste gemeinsame Ferienprogramm innerhalb der Allianz "Kissinger Bogen" vorgeschlagen und auch selbst ausgerichtet hatte. Im Vordergrund stand dabei für das Bad Bockleter Ortsoberhaupt, dass heute seiner Ansicht nach viele Kinder gar keine heimischen Bäume und freilebenden Tiere und deren Namen kennen.

Finale im Schloss

Und auch andere Kinder sollten von dem Programm profitieren, dass sich die Bockleter ausgedacht haben: Kurzer Fußweg zum Falkner, der die fast 50 Kinder aus den vier Orten am Waldrand vor dem Vogelkundepfad empfing, dann eine geführte Wanderung durch den Vogelkundepfad und zurück zum Aschacher Bauhof, wo eine Brotzeit auf die Wanderer wartete, die dann weitergingen zum Schloss, um dort die Museen zu besuchen.

"Schulfräulein" Renate Kiesel, sonst in strenger Kleidung des 19. Jahrhunderts stand allerdings nicht im Klassenzimmer bereit, sondern hatte sich in legerer Kleidung zu der Gruppe gesellt, um gemeinsam mit Bürgermeister und Falkner Fragen zu Wald, Wild und Natur zu beantworten.

"Sehr spaßig, informativ und kinderfreundlich ist die Vorstellung des Falkners gewesen", erläuterte sie und bedauerte nur etwas, dass das Museum sich nicht auch solch einen fantastischen Vortragenden leisten könne. Nach der historischen Schulstunde auf Schloss Aschach mit dem "Schulfräulein" führte Museumsleiterin Annette Späth die Besucher in kleinen Gruppen durch das Schloss mit seinen anderen Museen.

Weiter ging es zu Fuß nach Bad Bocklet. "Wer das nicht mehr schaffen sollte, den bringt ein Fahrzeug des Bauhofs hin", hatte Back bereits im Vorfeld versichert. Minigolf und ein Getränk waren im Kurort angesagt, bevor die Kinder wieder von ihren Eltern oder mit dem Bus abgeholt wurden.