Ein Defekt an der zentralen Druckerhöhungsanlage legt derzeit einige Brunnen im Stadtgebiet lahm, andere laufen mit geringerem Druck.
Manche Dinge rücken erst ins Bewusstsein, wenn sie den regulären Dienst verweigern: Wegen eines Defektes an der Druckerhöhungsanlage im alten Wasserwerk am Liebfrauensee plätschert mancher Brunnen in der Stadt aktuell etwas müde vor sich hin, ein Teil ist sogar ganz trocken. Mit Ausnahme des Taschner-Brunnens sind alle Brunnen in der Innenstadt an ein eigens verlegtes Wassernetz angeschlossen.
"Das wird gemacht, die Ersatzteile müssen halt bestellt werden", stellt Thomas Hornung von der Tiefbauabteilung der Stadt deshalb auch klar, dass die Reparatur nicht zur Diskussion steht. Sie falle unter den üblichen Unterhalt und koste voraussichtlich auch weniger als 2000 Euro.
Antrag der SPD-Stadtratsfraktion
Die Stadt hatte in der vergangenen Woche "elektro- und steuerungstechnische Probleme" an der Druckerhöhungsanlage
in der Hemmerichstraße gemeldet. In etwa zwei Wochen soll die Anlage wieder in Betrieb gehen, allerdings bleiben die vier Stelen in der Ludwigstraße auch dann weiter trocken. "Wir bräuchten für die Technik dort rund 15 000 Euro, das hatten wir nicht im Haushalt", verweist er auf die Haushaltsberatung.
Gestern äußerte sich zu dem Thema auch die SPD-Stadtratsfraktion: Nach intensiver Diskussion seien die Räte zu der Überzeugung gelangt, dass
die vier Quellensteine so wesentliche Gestaltungselemente der "Flaniermeile Ludwigstraße" seien, dass sie ihre ursprüngliche Funktion als Wasserstelen nach Möglichkeit beibehalten sollen. Daher stellte die SPD-Fraktion gestern folgenden Antrag: "Die Verwaltung wird beauftragt, Möglichkeiten der Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Wasserstelen in der Ludwigstraße zu erarbeiten und diese sowie die entstehenden Kosten im Stadtrat oder einem Ausschuss
vorzustellen."
Die Stelen in der Ludwigstraße haben bis zur Trockenlegung alleine rund ein Drittel der eingespeisten Wassermenge verbraucht. Allerdings fällt der Wasserverbrauch für die zwölf Brunnenstandorte nicht weiter ins Gewicht: "Die Quelle am Liebfrauensee hat eine Schüttung von rund 120 Litern in der Sekunde", berichtet Hornung. Viele Jahre sei es die Trinkwasser-Versorgung der Stadt gewesen, das Wasser habe noch heute Trinkwasser-Qualität.
Was nicht für die Brunnen genutzt wird, fließt mittlerweile über den Mühlbach in die Saale.
Mindestens seit den 1970er Jahren sei das Brauchwassernetz in Betrieb, berichtet Hornung. Nach und nach sei es erweitert und erneuert worden. Mittlerweile ist es über die kompletten 2054 Meter in Kunststoff ausgeführt. Im ehemaligen Wasserwerk wird rund um die Uhr ein Druck von 4,5 bar aufgebaut.
An jedem einzelnen Brunnen werde dann mittels Druckminderern und Ventilen genau die richtige Wassermenge durchgelassen: "Wenn ein Brunnen ausgeschaltet wird, dürfen die anderen ja nicht überspringen", beschreibt Hornung die Installation. Wie groß der Druck ohne Erhöhung wäre, ist im Moment an einigen Brunnen zu sehen: Der Massa-Brunnen plätschert nur tröpfchenweise, am Kliegl-Platz sind die "Fontänen" keine zehn Zentimeter hoch.
Die Speisung der
Brunnen ist sehr unterschiedlich: Am Kliegl-Platz, beim Massa-Brunnen, im Rosengarten, in der Ludwigstraße und am "Granatapfel" vor der Erlöserkirche handelt es sich um Durchlauf-Brunnen: Das Wasser fließt also nur einmal durch den Brunnen und wird dann abgeleitet, beim Granatapfel durch die offene Rinne neben der Straße.
Zur Sicherheit abgeschaltet
Ganz abgeschaltet sind unter anderem die vier Becken auf dem
Theaterplatz: Der dortige Brunnen ist einer derjenigen, in denen das Wasser nur umgewälzt wird. Aus dem Liebfrauensee wird nur nachgefüllt, was verdunstet -oder versickert: "Das unterirdische Becken ist nicht mehr ganz dicht, wir wollten nicht, dass die Pumpen trocken laufen", sagt deshalb auch Richard Mauler von der Stadt.
Für Thomas Hornung ist das Brauchwassernetz für die Innenstadt-Brunnen ein Glücksfall: "Wir brauchen kein Trinkwasser", nennt er als Vorteil.
Einziger Aufwand sei die Druckerhöhung, die mit Energiekosten von 21 000 Euro im Jahr relativ kostengünstig laufe. Nur für den Rosengarten werde demnächst jede Menge Technik eingebaut, um das Wasser aus dem Brunnennetz zu versprühen und zu vernebeln.
Ja, der Chef der SPD kann Zeitung lesen. Massive Leserbrief- Kritik durch mehrere Schreiber zwecks der abgeschaltenen Brunnenstehlen( Herrn Eberths Leserbrief und seine äußerst negativen Meinung dazu ist nicht damit gemeint) hat hoffentlich nicht nur einen Bernd Cselustek erreicht, sondern auch andere Räte
Der Antrag der SPD sollte dann zügig durchgesprochen werden und ohne den großen Blankenburg-Spruch "DIE STADT HAT KEIN GELD" ganz schnell zu einem positiven Ergebnis kommen. Die Kinder freuen sich schon jetzt.
Am Schluss des Berichtes erwähnt man die geringen Energiekosten von 21.000 Euro. Nur für den Rosengarten werde demnächst jede Menge Technik eingebaut, um das Wasser aus dem Brunnennetz zu versprühen und zu vernebeln. Wir müssen also damit rechnen, dass man den inzwischen 3 Millionen und vielleicht noch mehr kostenden Brunnen dann bald ausschalten muss, weil die Kosten die Stadt auffressen und die hat kein....!! Nett!