"Die Ludwigsbrücke wird verschandelt"

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Die verblendeten Bögen fordern Widerspruch heraus. Die Genehmigung vom Stadtrat liegt vor. Laut Veranstalter werden die Wände noch gestaltet.

"Das sieht ja Sch... aus", spontaner Kommentar von Christian Ziegler, der ein Café im Rosengarten betreibt.
Sein Blick richtet sich auf die mit Spanplatten geschlossenen drei Bögen der Ludwigsbrücke. "Ohne jegliches Stilgefühl", ergänzt Thomas Terletzki, Inhaber eines Ladens in der Balthasar-Neumann-Promenade. Die drei verblendeten Bögen haben mit dem Saalestrand zu tun, der jenseits der Brücke entsteht.
Und sie sind laut Veranstalter Andreas Lampert genehmigt.


Verblendungen werden gestaltet

Die Bögen werden in den Saalestrand integriert. Ob als Lager- oder als Veranstaltungsfläche, da wollte sich Lampert noch nicht festlegen. Den Kritikern versucht er, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Eine Bewertung sei nicht angebracht, so lange man nicht fertig ist: "Wir sind mitten in einer Baustelle."

Die Verblendungen würden gestaltet, mit Logos der Sponsoren, mit Palmen, mit Informationen. Spätestens bis zur Eröffnung des Saalestrandes am kommenden Donnerstag. "Das wird eine richtig schöne Darstellung", sagt Andreas Lampert.

All das überzeugt die Kritiker nicht. "Überall redet man von Denkmalschutz, der normale Häuslebauer darf nicht einmal moderne Fenster in sein historisches Anwesen einbauen", sagt Christian Ziegler, "und hier werden die Brücke und der gesamte Rosengarten verschandelt."


Werbung wäre der Hammer

Und sollte da noch Werbung draufkommen, wäre das "der totale Hammer", ergänzt Thomas Terletzki. "Wir begrüßen beide den Stadtstrand", ist er sich mit Christian Ziegler einig, "aber das muss nun wirklich nicht sein." Zumal es einen Riesen-Aufstand gebe, wenn andernorts in der Stadt mal ein Werbeschild zu groß sei. Man sollte doch wenigstens Bäume davorsetzen, rät Terletzki.


Die Optik nicht verschandeln

Dass die Verblendungen genehmigt wurden, bestätigte Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD). Sie müssten aber verträglich gestaltet werden: "Es darf nicht die ganze Optik verschandeln." Neues bringe halt immer auch Veränderungen mit sich.

Klar ist jedenfalls so viel. Die Verblendungen werden der Ludwigsbrücke bleiben, so lange der Saalestrand in Betrieb ist. Zumindest heuer bis zum 15. September.