Die kleinste Bücherei der Stadt

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Joachim Hesselbach, Albert Köpplin, Claus Poppe und Thomas Heinrich schmökern in der Kidro-Bücherzelle. Fotos: Borst
Joachim Hesselbach, Albert Köpplin, Claus Poppe und Thomas Heinrich schmökern in der Kidro-Bücherzelle. Fotos: Borst
Joachim Hesselbach räumt die ersten Bücher in die Regale.
Joachim Hesselbach räumt die ersten Bücher in die Regale.
 
Ein Blick ins Innere.
Ein Blick ins Innere.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Bad Kissingen ist bunt. Und um ein lesenswertes Angebot reicher. Die Bad Kissinger Drogenhilfe Kidro hat eine alte Telefonzelle zu einem öffentlichen Bücherschrank umgebaut.

In München gibt es sie, in Hamburg und Frankfurt, in Bamberg, Aschaffenburg und Kronach. Sie stehen meistens an Straßenbahn, Bus- oder U-Bahnhaltestellen und warten auf Besucher: Öffentliche Bücherschränke, die jeder nutzen kann, um kostenlos, anonym und ohne Formalitäten Bücher zu tauschen oder mitzunehmen.

Aus gelb wird blau

Auch Bad Kissingen hat jetzt solch einen Bücherschrank.
Die Bad Kissinger Drogenhilfe Kidro hat dafür ein altes Telefonhäuschen umgebaut. "Wir haben die Telefonzelle von der Deponie in Wirmsthal organisiert, Regale eingebaut und neu lackiert", sagt der Vorsitzende Thomas Heinrich. Die Arbeiten wurden von Teilnehmern des Kidro Integrations Projektes "KIP" vorgenommen. Gestern wurde das himmelblaue Telefonhäuschen an der Wärmestube in der Hemmerichstraße aufgestellt und sofort mit Dutzenden bereits gelesenen Büchern bestückt.

Testphase zu Beginn

Die "Bücher-Zelle" ist zunächst während der Öffnungszeiten in der Wärmestube frei zugänglich. "Von 8 Uhr bis 15 Uhr kann jeder kostenlos Bücher mitnehmen", erklärt der 47-Jährige. Abends und über Nacht werde der Schrank vorerst noch abgeschlossen.Wenn keine Probleme mit Vandalismus auftreten, wird der Schrank rund um die Uhr zugänglich gemacht. "In anderen Städten bleiben sie über Nacht auch offen."

Der Lesestoff stammt aus dem umfangreichen Fundus der Stadtbücherei. Dort werden kistenweise nicht mehr benötigte und oft gut erhaltene Bücher abgegeben. Zu viele, um sie alle selbst zu verwenden und zu schade zum wegwerfen. "Frau Reichert von der Bibliothek hat schließlich bei uns angefragt, ob wir die Bücher gebrauchen können", sagt Heinrich. Die Idee für die kostenlose Mini-Bücherei war geboren.

Bücherspenden möglich

Das Sortiment in der Hemmerichstraße ist gemischt. Von Kinderbüchern über Bildbände bis zu Romanen: Etwa 80 Exemplare sind in dem blauen Häuschen untergebracht. Heinrich hat nicht viel Platz. "In gewissem Maß können noch Bücher abgegeben werden."