Ein Woche früher als in den Vorjahren nehmen die Kissinger Dampferle, die "Saline" und die "Kissingen", heuer ihren Betrieb auf.
Falls also das Wetter so bleibt, beginnt schon in der Osterwoche der Schiffsbetrieb zwischen Rosengarten und Anlegestelle Gradierbau.
Ein Wörtchen mitzureden hat allerdings auch der Biber, der auf halber Strecke seinen Bau hat und nun ganz fleißig an den saftigen Weidenbäumen am Ufer nagt. Fast täglich schwimmen oder hängen größere Äste hier in der Fahrtrinne, einige stärkere Bäume hat er ebenfalls schon angenagt. Ein größerer Windstoß genügt, um sie umzuwerfen und die Saale für Stunden unpassierbar zu machen.
Ein noch größeres Problem sieht Dr. Helmut Fischer allerdings im sehr niedrigen Wasserstand. Zwar wurde mit viel Geld und Aufwand durch staatliche Stellen die Schau-Pumpe oberhalb der oberen Anlegestelle erst vor wenigen Jahren restauriert und wieder in Betrieb genommen. Nun ruht sie aber schon wieder. "Technisch ist sie okay", sagt Norbert Gerner, einer der beiden Kapitäne der Kissinger Saaleschiffahrt GmbH. Sie pumpte Wasser schon seit rund 150 Jahren, aber nun habe man festgestellt, dass sie zu gefährlich für spielende Kinder sei, da der sie umgebende, ebenfalls historische Zaun zu niedrig sei. Mit der Pumpe wurde einst Saalewasser angestaut und tagsüber wieder gezielt abgelassen, um einen höheren Wasserstand im Kurviertel zu erreichen. Der Nebeneffekt war auch, dass dort dann die Saale eine etwas höhere Fließgeschwindigkeit hatte und Unrat und anderes Schwemmgut, wie zum Beispiel vom Biber gefällte Bäume, schnell wieder verschwanden.
Sowohl die 1924 gebaute "Kissingen", wie auch die 40 Jahre jüngere "Saline" haben ihren Winterschlaf wie auch ihren kurzen Höhenflug mittels eines 60 Tonnen Autokrans gut überstanden.
Sie sind seit dem gestrigen Mittwoch wieder in ihrem Element der Saale, und wenn alles gut geht, fängt in der kommenden Woche der Fahrbetrieb an. "Zu den alten, günstigen Preisen natürlich", sagt der Reeder und Schiffs-Eigner Helmut Fischer.