Die schlimmen Prognosen haben sich in Bad Kissingen nicht erfüllt, die Kurstadt ist bei der jüngsten Flut mit einem blauen Auge davon gekommen. Doch die Vorsichtsmaßnahmen, die die Stadt getroffen hatte, waren durchaus angebracht.
Glück im Unglück. Das jüngste Hochwasser ist nicht so dramatisch verlaufen wie das noch am Freitagnachmittag befürchtet worden war. Die prognostizierte Meldestufe 4 wurde nicht erreicht, der Sachschaden hält sich vermutlich in relativ engen Grenzen.
Im Nachhinein scheinen die Vorsichtsmaßnahmen - die Stadt ließ den Hochwasserschutz aufbauen, Pflanzen und Bänke an der Saale wurden in Sicherheit gebracht - vielleicht übertrieben, sie waren
aber angebracht.
Lediglich am "Stadtstrand" wurden Teile des Sandes weggespült. Die Betreiber hatten die Verbretterung zweier Brückenbögen beseitigt, damit der Fluss sich nicht zurückstauen konnte. Die Einrichtungsgegenstände wurden rechtzeitig in trockene Bereiche gerettet.
Am Sonntagmorgen wurde am Regentenbau Meldestufe 2 - drei Meter - nur knapp verfehlt. Am Golfplatz ist die Saale auf 3,35 Meter angestiegen.
Bundesstraße 287 ist gesperrt Zumindest bis Montag ist die viel befahrene Bundesstraße 287 zwischen Bad Kissingen und Euerdorf gesperrt, teilte die Bad Kissinger Polizei am Sonntag auf Anfrage mit. Zwei Bäume waren zwischen Ortsschild und Golfplatz umgefallen und lagen quer über die Fahrbahn.
Sie wurde zur "verkehrsberuhigten Zone".
Michael Schäfer von der Straßenmeisterei Hammelburg sagte, der Dauerregen habe den Boden aufgeweicht. Die Bäume hätten daher ihren Halt verloren. Niemand wisse, ob noch weitere umfallen werden. Bevor jemand zu Schaden komme, sei die Straße gesperrt worden.
Am Montag werden Mitarbeiter des Forstamts und eventuell ein Gutachter sich die Sache anschauen.
Dann werde man weiter sehen.
Zahlreiche Autofahrer versuchten dennoch, die blockierte Straße zu benutzen. Ein Sperrschild zähle nichts mehr, sagte Schäfer. Aber wenn etwas passiere, dann sei der Teufel los.