Der Technikbereich ist das Herz der KissSalis Therme

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Techniker Stefan Kamm neben der Anlage, die das Eisen aus dem Wasser des Schönbornsprudels bindet. Foto: Thomas Mäuser
Techniker Stefan Kamm neben der Anlage, die das Eisen aus dem Wasser des Schönbornsprudels bindet. Foto: Thomas Mäuser
Wolfgang Voll überprüft gerade den ph-Wert und den Chlorgehalt des Wassers aus den Becken der Therme. Foto: Thomas Mäuser
Wolfgang Voll überprüft gerade den ph-Wert und den Chlorgehalt des Wassers aus den Becken der Therme. Foto: Thomas Mäuser
 
Foto: Thomas Mäuser
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Der Technikbereich ist eine Welt für sich. Vier Techniker und zwei Hausmeister kümmern sich darum, dass alles läuft. Ein Kontrollgang dauert gut zwei Stunden.

Wenn Stefan Kamm morgens um 6 Uhr seinen Dienst beginnt, dann marschiert er zuerst durch das gesamte "Herz der Therme". Er kontrolliert die Mess-Anzeigen, die Zu- und Abläufe für den Wasseraustausch, er hört sofort, wenn das Lager einer Pumpe heißgelaufen sein sollte oder ein Luftschlauch bläst. Stefan Kamm ist Techniker in der KissSalis-Therme, sein Reich im Keller misst rund 1400 Quadratmeter - fast so viel wie drei Fußballfelder.

Für den Laien
ist die Technik der Therme ein unüberschaubares Gewirr an Leitungen, Kesseln, Pumpen, Luftkanälen. Doch Stefan Kamm kennt sie alle. Er war schon beim Bau der Therme mit dabei und ist mit der KissSalis-Technik längst "auf Du". Aber: "Es dauert zwei Jahre, bis man die Anlage blind kennt."


Start in der Leitwarte

Der Techniker beginnt seinen Arbeitstag in der Leitwarte. Einem Raum, der ein wenig an ein großes Stellwerk der Eisenbahn erinnert. Hier laufen alle Informationen zusammen, hier werden alle Störungen angezeigt, hier werden die sieben Wasserkreisläufe für die 16 Becken überwacht.

Dann beginnt der Rundgang. Zunächst werden die Filter gespült und die Zähler überprüft, ob es Wasserverluste gibt. Gerade hat Stefan Kamm die Diagnosestation erreicht. Hier laufen ständig Proben aus allen Becken durch, das Wasser wird automatisch auf den ph-Wert und den Chlorgehalt überprüft. Zwei Mal täglich wird die Diagnosestation kontrolliert, einmal wöchentlich gemessen und eingestellt. Zwei Mal am Tag nehmen Bademeister Proben, die ebenfalls kontrolliert werden müssen. Regelmäßig untersucht ein unabhängiges Labor die chemischen und mikrobiologischen Werte des Wassers. Denn: Sicherheit ist oberstes Gebot.

Überhaupt: Das Wasser. Das Thermalwasser der KissSalis-Therme stammt aus dem Schönbornsprudel in Hausen. Es läuft erst Richtung Luitpoldpark und wird von dort aus hinauf zur Therme gepumpt. Um erst einmal aufbereitet zu werden. "Wir entziehen dem Wasser die unerwünschten Mineralien wie Eisen, Ocker, Kalk und Mangan", sagt Betriebsleiter Richard Pucher. Die heilsamen Minerale und Salze des Schönbornsprudels bleiben natürlich erhalten. "Das Kissinger Heilwasser ist sehr hochwertig", weiß Pucher, "höherwertiger als in Bad Füssing."

Ocker und Eisen würden das Wasser, Becken und Beckenköpfe dunkelbraun färben. Zum Beweis öffnet Kamm einen der Filter, in denen sich der Ocker auf Plastikteilchen absetzt. Die sind von Natur aus weiß, nach einiger Zeit im Filter schon dunkelbraun. "Die Mineralwasser-Aufbereitung ist richtig wartungsintensiv, da muss man täglich ran", sagt Kamm.

Das gereinigte Mineralwasser wird im Verhältnis 30 zu 70 mit weichem Trinkwasser gemischt. Nur für das Intensiv-Becken reicht der Salzgehalt des Schönbornsprudels nicht aus. Dafür kommt per Tankwagen Sole aus dem Harzer Salzbergbau.

Über 100 Pumpen

Wenn Stefan Kamm über sein Reich spricht, dann spricht er vom "Herzen der Therme". Wegen der über 100 Pumpen, die nötig sind, um das Bad in Betrieb zu halten. Zum Beispiel die Whirlpools, deren Wasser jede Viertelstunde ausgetauscht wird, damit Keime keine Chance haben. Auch das Wasser in den großen Becken bedarf des regelmäßigen Austausches. 31 Filter sorgen für Reinigung und Desinfektion.


Kraftwerk im Keller

Die nötige Energie für den Betrieb der Therme wird im hauseigenen Blockheizkraftwerk produziert, das die Stadtwerke betreiben. Haupt-Stromverbraucher sind die drei Lüftungszentralen, jede so groß wie eine Sechs- bis Sieben-Zimmer-Wohnung. Die Luft in der Therme muss ständig auf 30 bis 33 Grad gehalten werden. Natürlich legt man Wert auf energiesparenden Betrieb. So wird zum Beispiel das Wasser des Außenbeckens über Nacht in einem Behälter aufgefangen, umgewälzt und aufbereitet. "Früh um 8 Uhr wird es wieder rausgepumpt." Das lohnt sich laut Betriebsleiter Richard Pucher sogar im Sommer. Denn das Badewasser hat eine Temperatur zwischen 34 und 36 Grad, die Außentemperaturen liegen da auch im August darunter.

Von 6 bis 18 Uhr ist die Technik der KissSalis-Therme an Werktagen besetzt. Vier Techniker und zwei Hausmeister teilen sich die Arbeit. Außerhalb dieser Zeiten gibt es eine Bereitschaft. "Ganz gravierende Vorfälle würden uns sofort auf das Handy gemeldet", sagt Kamm. Ganz gravierende Störungen wären zum Beispiel Feuer, Überflutung oder der Ausfall des Druckluftkompressors, ohne den die ganze Technik stillstehen würde. Bei kleineren Vorfällen ruft der Bademeister einen Techniker an. Einen Feueralarm hat es übrigens schon gegeben, erinnert sich Stefan Kamm, als eine Filterpumpe durchgebrannt war.

Stefan Kamm kommt nach seinem morgendlichen Rundgang in die Leitzentrale zurück: "Ich habe einen Job, der nie langweilig ist, man hat viel Verantwortung." Er geht auch privat gerne in die Therme, "ich bin Sauna-Gänger", sagt er. Aber selbst dann schaut er ganz automatisch nach, ob alles in Ordnung ist.


Führung Wer die Technik-Abteilung der KissSalis-Therme einmal näher kennenlernen möchte, kann an einer der vierteljährlich stattfindenden Führungen teilnehmen. Die nächste Führung findet am Samstag, 22. März, um 10.30 Uhr statt. Eine Voranmeldung unter der Telefonnummer 0971/ 826 600 ist Voraussetzung für die Teilnahme.