Der Sportverein Wollbach feiert wieder Kirmes

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Impressionen von der Kirmes 2015. Den Plobaum stellen die Männer Wollbachs am frühen Samstagabend immer gemeinsam auf. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Impressionen von der Kirmes 2015. Den Plobaum stellen die Männer Wollbachs am frühen Samstagabend immer gemeinsam auf. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Dieter Wolf (rechts) ist der neue Vorsitzende des TSV, Frank Schlereth schon ein alter Hase, wenn es um die Organisation der Wöllbicher Kirmes geht. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Dieter Wolf (rechts) ist der neue Vorsitzende des TSV, Frank Schlereth schon ein alter Hase, wenn es um die Organisation der Wöllbicher Kirmes geht. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

Lange hat die Vereinsführung beraten, ob das Fest stattfinden soll. Schließlich werden kaum noch große Party-Events in der Region veranstaltet.

Totgesagte leben länger. So auch die Wöllbicher Kirmes. Das traditionelle Fest stand eigentlich vor dem Aus, etliche Mitglieder des veranstaltenden TSV hatten sich in der Jahreshauptversammlung 2015 dagegen ausgesprochen, die Kirmes in diesem Jahr erneut zu veranstalten. Seit Längerem gingen die Besucherzahlen zurück, zudem wären große Feste in der Region nicht mehr angesagt.
Und trotzdem findet die diesjährige Wöllbicher Kirmes statt.
Erste Werbeplakate hängen bereits. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leichtgemacht", sagt Dieter Wolf, der Vorsitzende des Vereins. Auch bei seinen Kollegen in der Vereinsführung habe es lange Diskussionen gegeben, erzählt er. Nicht zuletzt, weil der TSV den Mitgliedern in diesem Jahr so einiges zumutet.


Einnahmen aufbessern

"Wir haben im vergangenen Jahr die Bewirtung beim Marktfest übernommen", so Wolf. Dieses findet zweimal im Jahr, im Mai und September in Burkardroth statt. Für den Sportverein mit seinen rund 800 Mitgliedern ist dieses Fest eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren und die Einnahmen aufzubessern. "Zudem läuft die Organisation problemlos. Die erledigt die Gemeinde, ebenso wie die Werbung", fügt er hinzu.
Für ihn stand somit die Bewirtung beim diesjährigen Herbstmarkt, der am 11. September stattfinden wird, nie zur Diskussion, obwohl nur eine Woche vorher die Wöllbicher Kirmes gefeiert wird. "Wir probieren beides und ziehen es durch", so Wolf. Für ihn ist es das erste Fest an der Spitze des TSV, doch schlaflose Nächte wird er deshalb nicht haben. Schließlich kann sich der Vorsitzende auf viele Helfer und ein erfahrenes Kirmes-Organisationsteam verlassen.


Verpflegung übernimmt Caterer

Einer davon ist Frank Schlereth: "Ich bin Wollbacher, ich tue alles dafür, dass die Kirmes stattfindet", sagt er. Zudem habe er den Vorteil, dass es etliche Mitstreiter gibt, die genauso denken, und sich extra für das Fest und seine Vorbereitungen Urlaub nehmen. Dennoch haben sich Schlereth, Wolf und die anderen Organisatoren überlegt, wie sie die Belastung für die Mitglieder geringer halten können. "Wir haben die Küche erstmals an einen Caterer vergeben", sagt Wolf. Ganz bewusst habe man das Unternehmen gewählt, das auch die Kirmes der Wollbacher Feuerwehr bekocht. Die beiden Vereine, Feuerwehr und TSV, wechseln sich jährlich als Veranstalter der Wöllbicher Kirmes ab. "Der Hambacher kennt das Gelände und auch die Abläufe", fügt Frank Schlereth hinzu.


Kleinere Veränderungen

Weitere Einschnitte wird es bei der diesjährigen Kirmes nicht geben, versichert er. Das Zelt als solches bleibt, wird nur etwas kleiner sein als sonst. Auch die Einteilung im Innern wird sich geringfügig verändern, die Kaffeebar wie bei der Feuerwehr in der Halle unterkommen. "Die Bewirtung wird wie in den Jahren zuvor von den Damen der Gymnastikabteilung erledigt", so Schlereth. Ansprechpartnerin für freiwillige Kuchenbäckerinnen sei Birgit Warmuth, die auch Abteilungsleiterin ist.
Das Festprogramm bleibt wie gehabt, erklärt er: "Am Freitagabend findet der Beatabend für die Jugend statt, am Samstag wird um 18.30 Uhr der Plobaum aufgestellt, Sonntagnachmittag gibt es Plootz und am Montag zum Kirmesausklang das traditionelle Kesselfleischessen."
Musikalisch wird ebenfalls wieder einiges geboten. Am Freitagabend spielt die Band "Pop nach Acht" und am Samstagabend "Bayernmän". Freunde traditioneller Festzeltmusik kommen ab Samstag sogar täglich auf ihre Kosten: Beim Plobaumaufstellen spielt die Musikkapelle Frauenroth, am Sonntagnachmittag die Bläservereinigung Burkardroth und am Montagabend der Musikverein Stangenroth. Am Sonntagabend gibt es diesmal wieder ein besonderes Schmankerl. Denn die Waldfensterer Bergmusikanten spielen zum letzten Mal bei der Wöllbicher Kirmes auf.


Vom Angebot überzeugt

Frank Schlereth zeigt sich zuversichtlich, dass auch heuer für jeden Kirmesbesucher wieder etwas Unterhaltsames dabei ist. Denn mit der Zeit wird genau das immer schwieriger. "Die bekannten Bands sind wichtig, aber schon häufig ausgebucht. Zudem müssen wir uns an den finanziellen Rahmen halten", erklärt er. Um immer wieder neue und stimmungsvolle Musikgruppen für alle Generationen zu finden, ist der Junggeselle im Sommer auf sämtlichen Festen der Region unterwegs. Für ihn ist das aber keine Belastung. "Ich mache das gerne", sagt er. Schließlich liegt ihm als Wollbacher die Kirmes am Herzen.


Die Einnahmen fließen zurück

Dem Verein aber auch, nicht zuletzt wegen der Einnahmen. "Unser Sportgelände am Männerhölzle sähe heute nicht so aus, wäre nicht in dem guten Zustand, wenn wir die aus den letzten 20, 25 Jahren nicht gehabt hätten", ist Dieter Wolf überzeugt. Ob der TSV Wollbach in zwei Jahren, 2018, wieder eine Kirmes organisieren wird, kann der Vorsitzende momentan noch nicht sagen. "Das entscheiden wir bei der nächsten Generalversammlung."