2013 wird der Fuß- und Radwegs von Bad Kissingen nach Arnshausen gebaut. Mit dieser Zusage war Staatssekretär Gerhard Eck nach Bad Kissingen gekommen. Damit wird nach über 40 Jahren ein Versprechen eingelöst, das dem Stadtteil schon 1972 mit der Gebietsreform gegeben worden war.
Nach vielen Jahren des Dahindämmerns war das Thema Radweg wieder aktuell geworden, als im Zug des Baus der A 71 die Bundesstraße 286 zwischen Bad Kissingen und der Autobahn neu gebaut werden sollte. Doch es scheint, dass die "B 286 neu" noch länger auf sich warten lässt.
Ein Bau des Radweges zusammen mit der neuen Bundesstraße wäre kostengünstiger gewesen, betonte Gerhard Eck, "doch Sicherheit muss oberste Priorität haben." Deshalb habe man den Radweg von der "B 286 neu" entkoppelt.
Entlang der bestehenden Straße Die Route steht schon fest. Sie wird entlang der bestehenden Bundesstraße führen, nicht zuletzt aus Gründen der sozialen Sicherheit, wie Eck betonte. "Der Startschuss soll 2013 kommen," sagte der Staatssekretär, der von einer Bauzeit "eventuell von Juli bis September/ Oktober" sprach.
Die geschätzten Kosten für den gut 1,1 Millionen Euro teuren Radweg liegen bei 2,1 Millionen Euro. Darin enthalten ist mit 0,7 Millionen Euro auch der Ausbau der löchrig gewordenen Würzburger Straße.
Geschätzte 2,1 Millionen Euro Wie der Leiter des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt, Holger Bothe, erläuterte, wird ein Großteil der 2,1 Millionen Euro in den Bau einer neuen Unterführung unter der Bahnstrecke hindurch fließen.
Die bisherige Unterführung sei schon für den derzeitigen Verkehr zu eng und lasse die zusätzliche Aufnahme eines Radweges nicht zu.
In diesem Zusammenhang bremste Bothe den Optimismus des Staatssekretärs etwas ein. Er sieht den Baubeginn eher im Herbst 2013, weil noch eine Vielzahl von Abstimmungen nötig sei. Bothe sprach unter anderem von einem sehr mühevollen Umgang mit der Deutschen Bahn.
Erschließungsfunktion In der neuen Unterführung sehen die Planer auch eine "Chance für die Zukunft", wie es Bothe ausdrückte. Wenn die B 286 neu einmal gebaut wird, könnte die Radweg-Unterführung provisorisch auch den Straßenverkehr aufnehmen. Außerdem gelte es, die Interessen der Landwirtschaft zu berücksichtigen. Deswegen werde ein Teil des neuen Weges auf eine Breite von drei statt nur 2,5 Metern ausgebaut. Gerhard Eck ergänzte, dass der neue Fuß- und Radweg auch ein Stück Erschließungsfunktion haben werde.
Der Staatssekretär bat die Landwirte, mit ins Boot zu kommen, "denn ohne Grunderwerb geht nichts." Allerdings ist ein Großteil des Grunderwerbs schon geschehen. Eck danke der Stadt ausdrücklich für die Unterstützung.
Stadtrat Richard Fix (Grüne) kritisierte, dass der geplante Radweg auf Höhe des Opel-Autohauses endet. Er musste sich aber entgegnen lassen, dass im Bereich der Schlachthofkreuzung Umbauten angedacht sind.
Gerhard Eck ergänzte, dass man die noch nicht einbezogenen innerstädtischen 250 Meter so nicht liegen lassen sollte.
Dass in diesem Zusammenhang auch die B 286 neu zum Gesprächsthema wurde, versteht sich fast von selbst. Auf eine Nachfrage von MdB Susanne Kastner (SPD) hin lies sich Gerhard Eck allerdings nicht auf einen Termin festlegen, betonte aber, dass Verlegung und Ausbau der Bundesstraße auf der Prioritätenliste stehen bleiben müssen.
Unsägliche Geschichte Landrat Thomas Bold sprach in diesem Zusammenhang von einer unsäglichen Geschichte. Erst habe der Bund gefordert, dass die Planung für die B 286 neu aufgemotzt werden müsse, dann sei sie dem Bundesrechnungshof zu aufwändig gewesen. "Wenn jetzt wieder aufgemotzt werden soll, dann verstehe ich's langsam nicht mehr," so der Landrat.
B 286 neu ist nicht gestorben Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) sagte, dass es in Sachen B 286 neu auch um das Vertrauen in die Politik gehe. Diese müsse ihre Versprechen halten. "Heute ist ein guter Tag, weil wir etwas für die Sicherheit der Radfahrer tun," sagte Blankenburg. Das bedeute aber nicht, dass die B 286 neu gestorben sei: "Wir werden es nicht akzeptieren, dass wir abgekoppelt werden."
Empfangen worden war Staatssekretär Eck nicht nur von den kommunalen Mandatsträgern, sondern auch von Mitgliedern der Bürgerinitiative "Radweg Arnshausen", die seit Jahren für diese Verbindung kämpft. Sprecher Wilfried Pfeiffer dankte denn auch allen Mitstreitern, aber auch der Politik.