Der KOB-Betriebsleiter steigt aus

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Kurzer Übergang: Monika Guck wurde zum 1. März neu ins Kommunalunternehmen geholt, Mitte des Monats hatte Georg Jüngst bereits seinen letzten Arbeitstag, zum Monatsende geht der langjährige Betriebsleiter in den Ruhestand. Foto: Ralf Ruppert
Kurzer Übergang: Monika Guck wurde zum 1. März neu ins Kommunalunternehmen geholt, Mitte des Monats hatte Georg Jüngst bereits seinen letzten Arbeitstag, zum Monatsende geht der langjährige Betriebsleiter in den Ruhestand. Foto: Ralf Ruppert

Monika Guck folgt Georg Jüngst beim Kreisomnibusbetrieb und im Finanzwesen des Kommunalunternehmens nach

Der scheidende Betriebsleiter des Kreisomnibusbetriebes sieht seine Aufgabe realistisch: "Wir sind vor allem dafür da, die Altlasten zu verbuchen." Deshalb ist die Betriebsleitung längst auch kein Vollzeit-Job mehr, sondern wird vom Leiter des Finanz- und Rechnungswesens im Kommunalunternehmen miterledigt. In beiden Posten folgt die Bilanz-Buchhalterin Monika Guck nun Jüngst nach.


Direkt dem Kreistag unterstellt

Ende März geht Georg Jüngst offiziell in Ruhestand. Der Kreistag hat ihn deshalb im nicht-öffentlichen Teil der jüngsten Sitzung offiziell zum Monatsende als Betriebsleiter abberufen. Der Eigenbetrieb KOB untersteht direkt dem Kreistag, ein Relikt aus alter Zeit: "Der Kreisomnibusbetrieb hat seine Wurzeln im Altlandkreis Hammelburg, er wurde dort vor 60 Jahren gegründet", berichtet Manfred Gerlach, oberster Jurist im Landratsamt und Vorstand im Kommunalunternehmen (KU).


Ursprünge liegen in Hammelburg

Vor rund 60 Jahren sei der KOB gegründet worden, um den öffentlichen Personennahverkehr rund um Hammelburg zu verbessern. Busse, Personal und Konzessionen gingen mit der Gebietsreform 1972 an den Landkreis Bad Kissingen über, verwaltet von einem Werksausschuss. 2002 ging der Kreis jedoch neue Wege: Die KOB GmbH entstand. "Dort wird das ganze operative Geschäft abgewickelt", sagt Gerlach. Gesellschafter sind die "Omnisbusverkehr Franken" (OVF) zu 70 und der Landkreis zu 30 Prozent.


Vertrag läuft noch bis 2027

Während sämtliche Busse an die GmbH übergingen, blieb das damalige Personal beim Eigenbetrieb: Die insgesamt 33 Bediensteten - rund 25 Fahrer plus Mitarbeiter in Verwaltung und Werkstatt - werden der GmbH im Rahmen eines Gestellungsvertrages zur Verfügung gestellt. "Wenn bei uns jemand ausscheidet, wird bei der GmbH jemand eingestellt", berichtet Noch-Betriebsleiter Georg Jüngst. Deshalb habe er in all den Jahren als Betriebsleiter keinen einzigen Mitarbeiter eingestellt. "Aber auch keinen entlassen." Aktuell sind noch zwölf Mitarbeiter im Eigenbetrieb beschäftigt. Der Vertrag dafür hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2027.
Nach wie vor im Eigentum des Landkreises sind auch die KOB-Betriebshöfe. "Die haben wir nur verpachtet", berichtet Gerlach. Georg Jüngst sei der erste Betriebsleiter gewesen, der nur noch für die kaufmännische Seite zuständig war. Seine Vorgänger Otto Gaul und Werner Winkler dagegen seien selbst noch eingesprungen, wenn es bei den Fahrern knapp wurde.
Kleines Nebengeschäft des Eigenbetriebs KOB sind die vier Geschirrmobile, die der Landkreis den Vereinen für Feste zur Verfügung stellt. "Die sind immer ausgebucht", berichtet Jüngst, dass die Nachfrage nach wie vor groß ist. Die Sparkasse hatte die Anhänger mit Geschirr damals gesponsert. Der Landkreis übernahm die Organisation, um einen Beitrag zur Abfallvermeidung zu leisten. "Eigenbetrieb und GmbH haben immer an einem Strang gezogen", beschreibt Claus Schubert, Geschäftsführer der KOB GmbH, die gute Zusammenarbeit mit Georg Jüngst. Die GmbH sei für die Fahrzeugflotte, die Werkstatt oder den Fahrplan zuständig. Die GmbH hat mehr als 40 Busse und 45 Fahrer und bedient aktuell 13 Linien im Landkreis. Neben dem Hauptdepot in Oberthulba gibt es Busdepots in Bad Brückenau und Hammelburg.
"Mich hat die Stelle gereizt", beschreibt Jüngsts Nachfolgerin Monika Guck die Motivation, sich für die beiden Aufgaben bei KOB und KU zu bewerben. Nachdem ihre Kinder erwachsen seien, wolle sie noch einmal durchstarten. Im Vordergrund stehe nun die Einarbeitung in die Kombination aus Kommunalunternehmen, Eigenbetrieb und KOB GmbH.