Debatte um den Tümpel

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Der ehemalige Weiher in Waldfenster soll seit langem umgestaltet werden. Allerdings gibt es hierbei einige Hürden. Foto: Johannes Schlereth
Der ehemalige Weiher in Waldfenster soll seit langem umgestaltet werden. Allerdings gibt es hierbei einige Hürden. Foto: Johannes Schlereth

Der ehemalige Waldfensterer Weiher ist ein Relikt aus der Ära des alten Gemeinderates. Seitdem ist wenig geschehen. Mit dem jüngsten Beschluss setzt das Gremium der Planerin nun ein Ultimatum.

Seit über fünf Jahren gärt es um den ehemaligen Waldfensterer Weiher. Ein Naherholungsgebiet soll dort entstehen. Allerdings zieht sich das Projekt in die Länge - unter anderem weil der Planer mittlerweile verstorben ist. Seine Frau führt das Planungsbüro nun weiter. Im Herbst 2020 stellte sie die Pläne dem Gremium vor. Mittlerweile sind die Kosten explodiert. Der Marktgemeinderat entschloss sich dennoch dazu, das Projekt fortzuführen und will der Planerin ein Ultimatum setzen.

Die Gesamtkosten lagen ursprünglich bei etwa 210 000 Euro. Das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) hätte maximal 154 000 Euro davon gefördert. Auf die Kommune wären noch etwa 56 000 Euro entfallen. Jetzt liegen die Kosten bei 360 000 Euro. Das sorgte bei Bürgermeister und Gemeinderäten für Unmut. Fertiggestellt sein muss das Naherholungsgebiet im Herbst kommenden Jahres: Stichtag ist der 30. September. Ist die Kommune bis dahin nicht fertig, gibt es kein Geld vom Amt.

Glück beim Amtsbesuch

Als bekannt wurde, dass die Kosten in die Höhe geschnellt waren, trat die Kommune im Januar diesen Jahres in Gespräche mit dem ALE. "Wir hatten riesen Glück bei der Antwort der Behörde", sagte Bürgermeister Daniel Wehner (CSU).

Das Amt genehmigte eine Nachförderung - diese ist jedoch auf 210 000 Euro begrenzt. Auf den Markt Burkardroth entfallen somit noch 150 000 Euro an Kosten. Fast dreimal so viel, wie eigentlich geplant.

Der Zeitraum zur Fertigstellung blieb dabei identisch. Daniel Wehner betonte in dem Zusammenhang: "Um die Förderung nicht zu gefährden, müsste unverzüglich begonnen werden, eine weitere Bewilligungsverlängerung seitens dem ALE ist ausgeschlossen."

Das sahen viele im Gemeinderat ähnlich. "Wir müssen fertig werden", mahnte der Premicher Gemeinderat Eugen Edelmann an. Er sagte: "Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende."

Woher kommen die Kosten?

Johannes Schlereth (zufällige Namensgleichheit mit dem Autor), ebenfalls Mitglied des Gremiums, machte seinen Unmut über die Situation deutlich: "Bei der Vorstellung der Pläne im Herbst 2020 hat es geheißen, das Projekt wäre 2021 abgeschlossen. Seit Monaten passiert dort nichts und das einzige, was passiert ist, ist, dass die Kosten nicht nur gestiegen, sondern explodiert sind."

Bürgermeister Daniel Wehner (CSU), verwies in dem Zusammenhang auf die Problematik des Schlamms im Weiher. Dabei soll es sich um Sondermüll handeln. Ein Ausbringen beispielsweise auf die Felder sei - so der Bürgermeister - nicht erlaubt. "Ich frage mich schon wie das sein kann. Was ist denn bitte in dem See passiert? Da waren nur Pflanzen und Fische."

Nichtsdestotrotz stellte der Rathauschef seine Räte vor die Frage: "Es ist zu entscheiden, wie es weitergeht am Waldfensterer Weiher."

Sebastian Schlereth drängte zur Eile: "Jetzt ist Sommer. Der Schlamm muss jetzt schnellstmöglich aus dem Weiher raus."

Kaugummi-Projekt

Unzufrieden war auch die Stangenröther Marktgemeinderätin Marion Zehe. "Auch wenn der eigentliche Planer tot ist. Das Projekt zieht sich wie Kaugummi", konstatierte sie. "Man hört immer nur 'ja es wird' - aber nix klappt."

Sie hatte eine deutliche Meinung: "Wenn wir uns entscheiden, das Projekt trotz der Mehrkosten zu machen, sollten wir der Planerin eine klare Frist setzen." Der Rathauschef fügte an: "Wenn wir eine Frist setzen, müssen wir überlegen, was dann passiert."

Eine Lösung fand das Gremium in der Fragestellung schnell. Der Weiher soll umgebaut werden. Gelingt dies nicht bis zum Stichtag, dem 30. September, behält sich die Kommune rechtliche Schritte gegenüber dem Planungsbüro Siebenlist vor.