Nachdem Landschaftsarchitekt Marcel Adam dem Bauausschuss seine Vorstellungen über die Neugestaltung der Fußgängerzone vorgetragen hatte (wir berichteten), hatten die Stadträte die Möglichkeit, ihre Gedanken einzubringen.
Adam hatte vor allem ein einheitliches Erscheinungsbild propagiert, eine "Fußgängerzone aus einem Guss". Sehr zurückhaltend gab sich der Landschaftsarchitekt bei Möblierung und Bepflanzung.
"Ich will keinen leeren Marktplatz, aber einen, den man leer machen kann," betonte Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) vor allem mit Hinweis auf dann mögliche Veranstaltungen. Zudem müsse der Belag bezahlbar sein ohne billig zu wirken und gleichzeitig leicht auszubessern sein. Blankenburg betonte, Bad Kissingen sei eine fränkische Stadt und kein Ort in der Toskana und warnte deshalb vor "Sperenzchen".
Stadtrat Bernd Celustek (SPD) würdigte die Idee Adams, Bodendenkmäler wie die Stadtmauer sichtbar zu machen und schlug vor, darüber nachzudenken, ob das alte Rathaus im Parterre-Bereich geöffnet werden könnte. Zumindest aber gehöre es barrierefrei an die Fußgängerzone angeschlossen.
Für öffentliche Toiletten
Außerdem forderte Czelustek, bei der Neuplanung die Einrichtung öffentlicher Toiletten zu berücksichtigen. Hier hat sich der Planer schon Gedanken gemacht und ein Örtchen im Bereich des Landratsamtes nicht ausgeschlossen.
Ebenso wie Klaus Bollwein (CSU) will Stadtrat Richard Fix (Grüne) den Baum in der Unteren Marktstraße erhalten wissen. Dieser werde als Schattenspender auf dem Marktplatz sehr gut angenommen. Ohnehin ließen einige Stadträte wissen, dass ihnen Pflanzen in der Fußgängerzone sehr wichtig sind.
Die Möblierung sollte nach Fix' Ansicht kommunikationsfördernd sein, also auch halb-runde oder um's Eck gehende Bänke beinhalten.
Klaudia Schick (CSU) mahnte, vor allem bei der Auswahl des Belages aufzupassen: "Mit dem Material steht und fällt das Ganze." Wichtig seien sowohl Haltbarkeit als auch Optik.
Tristesse im Winter?
Vor allem über die Optik im Winter machte sich Karin Reinshagen (SPD) Gedanken. Wenn die Gastronomen ihre Bestuhlung und die Geschäfte ihre Auslagen hereinholen, wirke eine leere Fußgängerzone trostlos.
Etwas lautstark wurde die Debatte, als es um die Frage ging, ob das Radeln in der Fußgängerzone künftig zugelassen werden sollte. Dafür machte sich vor allem Richard Fix stark.
Eine Diskussion über dieses Thema wollte OB Blankenburg zu diesem frühen Zeitpunkt jedoch nicht führen. Er verwies auf die vielen Gäste, die in Bad Kissingen eine orthopädische oder geriatrische Reha absolvieren. Da könne der Zusammenstoß mit einem Radler katastrophale Folgen haben. "Das Thema Radeln ist im Augenblick ein Nebenkriegsschauplatz," sagte Blankenburg. Planer Marcel Adam betonte, dass die technischen Planungen eine Freigabe des Radelns - wann auch immer - zulassen wird.
Auch über das weitere Vorgehen wurde im Bauausschuss gesprochen: