Im Markt Burkardroth müssen die Einwohner seit Anfang dieses Jahres mehr für ihr Wasser zahlen. Einer der Gründe ist laut der Kommune zusätzliches Personal. Das kommt nicht bei jedem gut an. Was steckt dahinter?
Das Jahr 2020 hat für die Burkardrother mit Gebührenerhöhungen begonnen: Seit dem ersten Januar kostet ein Kubikmeter Wasser 1,88 Euro, außerdem entschloss sich die Gemeindeverwaltung dazu, die Grundgebühren zu erhöhen. Im Vorjahr lag der Kubikmeter Wasser bei 1,75 Euro. Bei den Bürgern sorgt das für Unmut. Denn bereits in den Vorjahren stiegen im Markt die Preise für das kühle Nass. Ein Grund für die neuerliche Preiserhöhung ist laut der Kommune zusätzliches Personal, wie etwa ein Wassermeister.
Burkardroth: Empörter Einwohner teilt seine Meinung in einem Leserbrief mit
Kurt Kirchner aus Burkar droth äußerte in einem Leserbrief seinen Unmut über die stetigen Preiserhöhungen beim Wasser und prangert Versäumnisse der Kommune an. Ursache für die gestiegenen Kosten sei "Inkompetenz der Verwaltung". Die vom Markt angeführten Gründe für die Preiserhöhung hält Kirchner in seinem Leserbrief für "fadenscheinig".
Allerdings: Einen Wassermeister braucht die Kommune tatsächlich. Das geht aus dem Regelwerk des Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) hervor. Die Anforderungen richten sich nach der Komplexität des Versorgungssystems.
Weil der Markt Burka r droth über 5000, aber unter 30 000 Einwohner hat, braucht die Kommune laut der Regularien einen Fachmann oder -Frau mit der "Mindestqualifikation: geprüfte ( r ) Wassermeister(in); geprüfte( r ) Techniker(in) mit Fachrichtung Versorgungstechnik oder gleichwertige Qualifikation". Auch die Aufteilung des Netzes zwischen der Rhön-Maintal-Gruppe und dem Markt mache es laut Jürgen Metz, dem geschäftsleitenden Beamten des Landratsamtes Bad Kissingen, notwendig, dass die Kommune einen Wassermeister hat. Der Markt beschloss daher, einen Mitarbeiter zum Wassermeister auszubilden.
Kommune musste handeln
Den Experten bräuchte die Kommune aber eigentlich schon seit längerem. "Das Augenmerk lag in den vergangenen Jahren allerdings eher auf den größeren Versorgern", sagt Heiko Schuhmann, der Kämmerer im Burkar dro ther Rathaus.
2021 möchte die Kommune zudem einen Ingenieur einstellen, das bestätigte Bürgermeister Daniel Wehner (CSU) auf Nachfrage dieser Redaktion. Das Ortsoberhaupt weiter: "Im Rathaus geht einer der Mitarbeiter in Ruhestand, dessen Stelle wir so nachbesetzen wollen." Den Entschluss fällte das Gremium in nichtöffentlicher Sitzung am vergangenen Dienstag.
Markt Burkardroth: Auf der Suche nach einem Ingenieur für den Hochbau
Eines der Einsatzgebiete des Ingenieurs soll der Hochbau sein, in dem der Markt in den kommenden Jahren verstärkt tätig wird. Dabei geht es beispielsweise um die Kläranlage in Premich oder den Anbau des Lauterer Horts.