Brennholz: Die Nachfrage steigt

1 Min
Der Zahlbacher Brennholzhändler Ferdinand Zink läd Baumstämme auf die Transportkette. Zink beschäftigt zwei Arbeiter und macht sich trotz wachsender Nachfrage und steigender Preise Sorgen um die ...

Joachim Dahmer schaut besorgt: "Dass Holz immer stärker nachgefragt und teuer geworden ist, merken wir daran, dass in unseren Wäldern die Holzdiebstähle zugenommen haben." Dahmer ist Förster im Kommunalwald von Burkardroth.

Dieser Forst (zu 75 Prozent Nadel-, zu 25 Prozent Laubwald) bescherte der Marktgemeinde in diesem Jahr wieder einen Gewinn von rund 100 000 Euro. "Zuvor waren wir viele Jahre froh, wenn wir eine Schwarze Null geschrieben haben", sagt Dahmer. Heute ist das anders. Wer jetzt erst an den kommenden Winter denkt, schaut enttäuscht ins kalte Rohr, wenn er Brennholz bestellen will. Frühestens im Januar könnten selbst Mini-Mengen wie zwei/drei Ster geliefert werden, sagt Ferdinand Zink, dessen Firma in Zahlbach mit Brennholz handelt. "Die Nachfrage ist so stark, dass ich mit dem Trocknen des Holzes nicht mehr nachkomme."

Möglichst trocken


Brennholz sollte nur noch wenig mehr als 15 Prozent Feuchtigkeit enthalten. Zink will nun eine weitere Trockenkammer bauen. Auch in der soll mit Restholz geheizt werden.
Die Frage ist allerdings, ob Zink am Markt noch die Holzmengen ergattern kann, um die steigende Nachfrage im Umkreis von 30 Kilometern um Burkardroth befriedigen zu können. Förster Dahmer jedenfalls rückt aus dem Burkardrother Gemeindewald an Händler keinen Stamm heraus. "Wir verkaufen traditionell nur an Einheimische," sagt Dahmer. In den vergangenen Jahren sei die Nachfrage massiv gewachsen. "Kein Wunder," sagt der Förster, "wir rücken den Festmeter für 47 statt für 60 Euro heraus." Zink verkauft überwiegend Laubholz. Ihm wäre es recht, wenn er aus ökologischen Gründen weiterhin mit regionalem Holz handeln könnte. "Holz ist genug vorhanden. Wir würden uns aber wünschen, dass erst der Inlandsmarkt bedient wird, bevor das Holz exportiert wird."

Ständige Durchforstung


"Wir pflegen durch ständige Durchforstung und nutzen den Vorrat sehr vorsichtig." Im Durchschnitt würden etwa fünf Festmeter pro Hektar eingeschlagen. Sogenannte Rückegassen, über die das Holz geerntet und abtransportiert wird, werden im Abstand von 20 Metern eingerichtet. "Um nachhaltig wirtschaften zu können, sind diese Rückegassen notwendig," sagt Dahmer. Bei rund 80 Prozent der Holzernte komme es zu keinen Bodenschäden. "Wir haben keinen Druck von oben. Wenn der Boden zu feucht ist, warten wir eben, bis er abgetrocknet ist."
"Im Zusammenhang mit der Energiewende ist keine verstärkte Nutzung des Waldes vorgsehen," sagt Heinrich Hümpfner von den Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Bad Brü - ckenau. Das Nachhaltigkeitsprinzip - Nutzung höchstens in Höhe des laufenden Holzzuwachses - bleibe die "Grundmaxime des forstlichen Handelns." Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/2011 seien 110 000 Festmeter Holz eingeschlagen worden, rund sieben Festmeter pro Hektar, in Burkardroth sind es fünf Festmeter pro Hektar.
Der Staatsforst exportiert inzwischen über Zwischenhändler Holz nach Österreich und China aber: "Brennholz ist für hiesige Kunden ausreichend vorhanden." Der Wegebau sei nahezu abgeschlossen, sagt Hümpfner, die Schäden durch Lastwagen und Harvester rückläufig. Naturschutzforderungen nach Flächenstillegungen hält Hümpfner für "kontraproduktiv".