Breakdance statt Mathe

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Marie zeigt hier die Breakdance-Figur "Baby-Freeze". Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Marie zeigt hier die Breakdance-Figur "Baby-Freeze". Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Krzysztof Malicki führt hier eine Breakdance-Figur am Boden vor, einen sogenannten "Turtle-Freeze". Die Kinder staunen und dürfen es später selbst versuchen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Krzysztof Malicki führt hier eine Breakdance-Figur am Boden vor, einen sogenannten "Turtle-Freeze". Die Kinder staunen und dürfen es später selbst versuchen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Profitänzer Krzysztof Malicki (links) zeigt den Schülern zu Beginn einfache Schrittkombinationen, die nach kurzer Einübungszeit auch schon gut klappen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Profitänzer Krzysztof Malicki (links) zeigt den Schülern zu Beginn einfache Schrittkombinationen, die nach kurzer Einübungszeit auch schon gut klappen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Nur kurze Zeit später werden die Arme zu den Tanzabschnitten hinzugenommen. Krzysztof Malicki (links) tanzt die einzelnen Bewegungen, sogenannte Moves, vor. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Nur kurze Zeit später werden die Arme zu den Tanzabschnitten hinzugenommen. Krzysztof Malicki (links) tanzt die einzelnen Bewegungen, sogenannte Moves, vor. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Nicht nur die Mädels haben Spaß am Tanzen, sondern auch die Jungs. Hier zeigt Jan, dass er den "Move" schon draufhat. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Nicht nur die Mädels haben Spaß am Tanzen, sondern auch die Jungs. Hier zeigt Jan, dass er den "Move" schon draufhat. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

In der Mittelschule Burkardroth hat Profitänzer Krzysztof Malicki einen Workshop veranstaltet. Nicht nur bei den Schülern kam er mit seinen Moves und Freezes prima an.

Vor. Zurück. Nach hinten. Ran. Ausfallschritt und dann gerade stehen. Immer wieder probieren Selina, Marie sowie rund 50 weitere Schüler diese Schritte aus. Dann kommen die Arme dazu. "Faust, Ellenbogen, drehen, drehen, drehen", ruft Trainer Krzysztof Malicki. Die Kinder machen es ihm nach. Schließlich schwingt der 22-Jährige die Arme mal vom Körper weg, wieder ran, nach oben und nach vorne. Parallel dazu bewegt er seine Beine. Aufmerksam verfolgen die Jungen und Mädchen die Bewegungen des Tänzers, um sie anschließend gleich selbst auszuprobieren.
Voller Eifer sind die Schüler dabei, auch wenn nicht jede Bewegung auf Anhieb klappt oder rechts und links verwechselt werden. Schließlich dürfen sie das Ganze mit Musik ausprobieren - zu "Uptown funk" von Bruno Mars und Mark Ronson. Da läuft das Ganze gleich viel besser.


Preisgekrönte Gruppe

Eigentlich müssten die Jungen und Mädchen jetzt statt zu tanzen die Schulbänke drücken, um unter anderem mathematische Zahlenfolgen, englische Zeitformen oder das Aufsatzschreiben zu lernen. Doch an diesem Montag ist das anders. Da verbringen die Schüler der fünften, sechsten und siebten Klasse den Vormittag in der Turnhalle der Burkardrother Mittelschule und lernen Breakdance - in einem Workshop, zwei Stunden lang. "Wir haben diesen gewonnen", erklärt Schulleiter Wolfgang Halbig und beobachtet gespannt, was seine Schüler innerhalb weniger Minuten von dem Profitänzer gelernt haben.
Krzysztof Malicki gehört zum Ensemble der preisgekrönten Breakdance-Gruppe Dancefloor Destraction Crew (DDC) aus Schweinfurt, die gemeinsam mit der örtlichen AOK-Direktion die Workshop-Tour veranstaltet. "Etwa 80 Schulen der Region Main-Rhön haben sich um die 19 möglichen Termine beworben", erzählt der 22-Jährige. Ziel der Aktion ist es, dass sich die Kinder und Jugendlichen mehr bewegen, Respekt und Toleranz in lockerer Atmosphäre erleben.
In der Mittelschule Burkardroth kommt der Profi-Breakdancer mit seinem coolen Bewegungsprogramm total gut an. "Es war super", schwärmt die zwölfjährige Selina aus Lauter. Sie ist nach den zwei Stunden Powertanzen völlig außer Atem, ihre Wangen leuchten rot. Ihr fiel das Tanzen ganz leicht, viele Bewegungen konnte sie sich schon innerhalb kürzester Zeit aneignen, um so intensiver hat sie mitgemacht. "Das will ich jetzt machen. Dafür schmeiß ich alle meine anderen Freizeitaktivitäten hin", schwärmt sie. Auch die elfjährige Marie aus Wollbach ist begeistert von dem außergewöhnlichen Vormittag, obwohl sie bereits eine aktive Tänzerin ist. "Ich trainiere bei einem Verein in Stangenroth", erzählt sie. Hip-Hop habe sie auch schon mal getanzt. Eine echte Herausforderung waren deshalb für sie lediglich die Tanzabschnitte am Boden wie etwa der sogenannte Baby-Freeze. Doch der hat super geklappt. Ihr Klassenkamerad Linus hingegen ist nicht so begeistert, aber richtig durchgeschwitzt: "Es war total anstrengend. Für mich war das nix. Ich spiele lieber Fußball", sagt er.


Englisch lernen beim Tanzen

Lehrerin Ingrid Bartzen kann darüber nur schmunzeln. Auch ihr hat der Vormittag gut gefallen. "Die Kinder haben sich richtig gut bewegt und mitgemacht. Das müsste es viel öfters geben", sagt sie. Denn die Schüler haben sich nicht nur körperlich verausgabt, sondern auch geistig. Sie lernten englische Begriffe für die einzelnen Schritte (Steps), Bewegungen (Moves) oder Figuren (Freezes). Parallel dazu mussten sie zählen, im Rhythmus bleiben und schließlich auch das Gleichgewicht halten.
"Die Gruppe heute war echt cool. Die Kids haben viel Energie gehabt und Interesse gezeigt. Es waren nur wenige, die sitzen geblieben sind", resümiert Profitänzer Krzysztof Malicki das Erlebte. Dann packt er seine Ausrüstung zusammen und macht sich auf den Weg in die nächste Schule.