Wer Spaß am Karten hat, kann seit fast 20 Jahren bei den Treffen des Schafkopfvereins glücklich werden - das gilt nicht nur für Männer.
Nach dem offiziellen Teil der Versammlung dürfen nun die Karten auf die Tische gelegt werden. "Jetzt gehen wir zum gemütlichen Teil über", sagt Norbert Heidelmeier. Der Vorsitzende des Schafkopfvereins Hammelburg Rhön/ Saale sieht frohe Minen in den Gesichtern der Vereinskameraden. Da gerät auch die Frage in den Hintergrund, ob die auf einem Gabentisch gestapelten Tombola-Preise per Losverfahren oder Bingo an den Mann gebracht werden sollen.
Nur an den Mann? Nein. Nicht nur männliche Spieler zählen zu den 79 Mitgliedern. Auch 20 Frauen sind schon lange auf den Geschmack des regelmäßigen Schafkopf-Spiels gekommen. So kann zum Beispiel Monika Metz jetzt auf 15 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken.
"Ich bin gern dabei, hat doch schon mein Vater leidenschaftlich die Schafkopf-Karten auf den Tisch gedroschen", sagt Metz. Einmal im Monat trifft sie auf gleichgesinnte Spieler aus der Hammelburger Gegend. Aber auch von weiter her, zum Beispiel aus Main-Spessart, reisen die Schafkopfer regelmäßig an, um sich im Kartenspieli zu messen.
"Ich habe bisher kein Spiel ausgelassen", erklärt Gründungs- und Ehrenmitglied Bruno Kippes. Der Senior vergisst den Rest der Welt, wenn er seine Karten in die Hand nimmt. "Ich muss mich auf das Spiel konzentrieren. Das ist ein gutes Gehirntraining für mich, um dem Einrosten zu entgehen", verrät Kippes. Außerdem schätze er die tollen Gespräche am Kartentisch. Die Teilnehmer an den einzelnen Tischen werden per Los entschieden. Kippes sagt: "Gern sehe ich es, wenn auch eine Frau in der Tischrunde ist."
Unter den begeisterten Schafkopf-Spielern trifft man auch den Sulzthaler Bürgermeister Konrad Weingart. "Das Spiel lässt mich den Alltag vergessen", meint er und lässt mit einer entschlossenen Armbewegung seine Trumpfkarte auf den Tisch sausen. Beim Schafkopf-Spiel ganz abschalten kann am Nebentisch auch Mitspieler Walter Gruß. Neben der Freude am Spiel zähle für ihn besonders die Kameradschaft im Verein. "Auch wenn ich mal ein schlechtes Blatt habe, finde ich es in Ordnung. Man muss auch verlieren können", sagt Gruß.
Gespielt wird um Punkte, die in Jahreswertungen einfließen. Jahressieger 2012 wurde der Vorsitzende selbst. Beim Preisschafkopf im vergangenen März lag Vereinsmeister Manfred Schmitt vorne. In der Sulzthaler Mehrzweckhalle gab es im Oktober den großen Preisschafkopf mit 116 Teilnehmern. Dort trug Herbert Fischlein nach zwei Durchgängen mit jeweils 32 Spielen den Sieg davon. Heidelmeier dankte Erich Horn und Anton Stöth für die organisatorische Hilfe beim Turnier.