Mehr als 40 Brücken gibt es im Markt Burkardroth. Acht davon wurden bei einer technischen Überprüfung als sanierungsbedürftig eingestuft.
Fußgänger dürfen sich freuen. In wenigen Tagen sind die Bauarbeiten an der neuen Brücke zwischen Forstmeisterstraße und Untere Marktstraße in Burkardroth beendet. Dann kommen Passanten mit und ohne Gefährt wieder problemlos zwischen den Ortsteilen Zahlbach und Burkardroth voran. Solange müssen sie noch auf den schmalen Gehweg auf der gegenüberliegenden Straßenseite oder die Häfnergasse ausweichen.
Die Arbeiten waren notwendig
geworden, da die bisherige Fußgängerbrücke über die Aschach nicht mehr stabil war. Das bestätigte Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) auf Nachfrage dieser Zeitung. "Sie war aus Holz und 20 Jahre alt", fügt er hinzu. Zwar sei der Belag noch ganz ansehnlich und intakt gewesen, weil er immer wieder abtrocknen konnte. Jedoch gab es Mängel am Tragwerk.
"Die Holzbalken an den Auflagestellen waren wegen ständiger Feuchtigkeit von Fäulnis befallen", erklärte Bug. Das wurde bei der technischen Überprüfung des Bauwerks festgestellt.
Doch das war nicht die einzige Querung im Markt Burkardroth, die der Sachverständige als sanierungsbedürftig eingestuft hatte. 43 Brücken gibt es in der Großgemeinde, 25 davon unterliegen der sogenannten Überwachungspflicht.
Die Gemeinde muss diese Bauwerke alle sechs Jahre einer Hauptüberprüfung unterziehen und zusätzlich alle drei Jahre eine Zwischenprüfung beauftragen. Die letzte große Überprüfung fand in den Jahren 2010 und 2011 statt, bei der an acht Brücken Mängel festgestellt wurden.
Drei Maßnahmen abgeschlossen
Handlungsbedarf bestand unter anderem am sogenannten "Rahmendurchlass" in Oehrberg, der im
Sommer vergangenen Jahres saniert werden konnte, sowie an drei weiteren Fußgängerbrücken: über die Wollbach zwischen den Straßen Am Hang und Strenge Tür, über den Wöllersbach in Premich und über die Aschach am Radweg zwischen Frauenroth und Aschach. Diese drei Bauwerke wurden in den vergangenen Monaten erneuert.
Allerdings bestehen diese - ebenso wie die neue Brücke im Zentrum des Marktes - nicht mehr aus Holz, sondern komplett aus
glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). "Wir haben uns im Gemeinderat ganz bewusst für dieses Material entschieden, es bietet viele Vorteile", erklärt das Ortsoberhaupt.
GFK rostet und fault nicht, Metall beziehungsweise Holz hingegen schon. Zudem sei die Herstellung nicht so energieaufwändig wie beispielsweise bei Aluminium. Als weiteres Argument nennt Bug die Kosten. Denn die neuen Brücken aus GFK wären nicht teurer wie solche aus Metall.
"Knapp 90 000 Euro kosten die vier neuen Fußgängerbrücken", so der Bürgermeister. Als Brückenbelag wurden Gitterroste gewählt. "Diese sind bei Eis und Feuchtigkeit rutschfest, Schnee sollte hindurchfallen", sagt er. Bei den beiden Bauwerken über die Aschach wurden sogar besonders engmaschige Roste montiert, aus Rücksicht auf die Hundebesitzer, die hier häufig spazieren gehen.
"Denn die Vierbeiner laufen nicht darüber, wenn das Gitter zu groß ist".
Arbeiten in der Brückenstraße
Doch nicht nur im Zentrum des Marktes wird aktuell an einer Brücke gearbeitet, sondern auch in Premich. "Hier sind unsere Bauhofmitarbeiter an dem Bauwerk über die Kleine Steinach in der Brückenstraße beschäftigt", erklärt der Bürgermeister.
Diese Querung war bisher mit Fahrzeugen befahrbar und hätte laut Prüfungsbericht des Sachverständigen aufwändig saniert werden müssen. Da jedoch keine Notwendigkeit dazu besteht, und Fahrzeuge auch über die Kirchstraße zur Ortsdurchfahrt gelangen, wird diese Brücke nun für den Rad- und Fußgängerverkehr umgebaut.
"Die Fahrbahn wird dafür etwas verkleinert", fügte Bug hinzu.
Deutlich aufwändiger hingegen sind die Planungen für die Sanierung der drei Steinbrücken am Schmalzmühlenweg in Frauenroth sowie am Lanzenweg und Am Stützle in Zahlbach/Burkardroth. Hierzu konnte der Bürgermeister noch keine Termine nennen, wann die Bauarbeiten beginnen werden.