Bayerisches Kammerorchester präsentiert Programm 2013

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Foto: Christian Dijkstal/BKO
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Das Bayerische Kammerorchester hat sein Programm für 2013 vorgestellt. Chefdirigent Johannes Moesus hat die neue Spielzeit erstmals maßgeblich mitgeprägt.

Die Spielzeit 2013 steht für das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau (BKO) im Zeichen zweier Jubiläen: 25 Jahre besteht der "Freundeskreis für das BKO", der das Orchester finanziell, hin und wieder aber auch mit Vorschlägen zur Programmgestaltung unterstützt. Beim Herbstkonzert im September, zu dem als Solist der Trompetenweltstar und "Paganini der Trompete", Sergej Nakariakov, eingeladen ist, wird der besondere Geburtstag gefeiert werden.

Musikalisch-virtuoser Höhepunkt wird das "Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur" von Johann Nepomuk Hummel sein. Das Winterkonzert, "Sehnsucht nach Italien" überschrieben, wird als Jubiläumskonzert "zehn Jahre BKO in Bad Brückenau" über die Bühne des König Ludwig I.-Saals gehen.
Auch hierfür haben die Brückenauer einen besonderen Solisten engagiert: Der zweifache Echo-Klassik-Preisträger Nils Mönkemeyer zeigt mit der "Sonata per la Gran Viola" von Niccolò Paganini und der ihm gewidmeten Komposition aus dem Jahr 2012 "Et expecto..." des Münchner Komponisten Marco Hertenstein, dass die Viola zu Unrecht ein stiefmütterlich behandeltes Solo-Instrument ist.

Gute Zusammenarbeit

Doch nicht nur die beiden Jubiläen haben das BKO dazu veranlasst, wieder ein ausgesprochen vielfarbiges Jahresprogramm zusammenzustellen: Ausgefallene Werke und Stücke weniger bekannter Tonschöpfer vorzustellen, hat Tradition und ist ein Markenzeichen der Brückenauer. Dass das stets auf musikalisch hohem Niveau und mit viel Engagement für die Sache geschieht, ist eine Selbstverständlichkeit. Johannes Moesus, seit Januar 2012 Chefdirigent des Orchesters, dessen Handschrift das Programm 2013 erstmals ganz trägt, schätzt unter anderem genau das an seinem Orchester. "Sie haben eine große Motivation und Begeisterung für ausgefallene Programme und Lust am Experimentieren", lobt er die Musiker.

Das erste gemeinsame Jahr sei sehr erfolgreich gewesen. "Die Zusammenarbeit ist immer sehr positiv und homogen", sagt der Orchesterleiter. "Die Musiker sind sehr leistungsbereit, die Atmosphäre ist angenehm, es herrscht eine menschlich gute Stimmung." Harmonie war auch spürbar in der Pressekonferenz, bei der Moesus, gemeinsam mit Matthias Rietschel und Ursula Schleicher als Mitglieder des Vereins "Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau e.V." und dem Freundeskreis-Vorsitzenden Joachim Hunger das Programm für die kommende Spielzeit vorstellte. "Das Interessante an unserer Arbeit wird nicht weniger", sagte Rietschel, der das Gestalten einer Spielzeit mit der Zubereitung eines guten Essens verglich: "Das braucht seine Zeit. Wir haben Zeit, unsere Programme vorzubereiten, die einen relativ langen Vorlauf haben." Sie alle haben auch in diesem Jahr wieder einen Roten Faden, einen logischen Aufbau, auf den auch der Chefdirigent großen Wert legt.

Zwei herausragende Solisten

Bietet das Dreikönigskonzert südamerikanisch-spanisches Flair im Stil eines populären Neujahrskonzerts, unternimmt der Frühling eine "Rückblende" auf die Entwicklung der Suite und des Concertos - und kommt bei Astor Piazzolla an. Im Mittelpunkt beim Sommerkonzert stehen Waldhörner. Mit dem ARD-Preisträger Pemysl Vojta und Ondrej Vrabec werden hier zwei herausragend gute Solisten zu hören sein. Das Konzert findet in diesem Jahr übrigens nicht im Freien statt: Im vergangenen Jahr hatte das schlechte Wetter zu erheblichem Einbruch der Besucherzahl geführt. Dafür erklingt am Ende Joseph Haydns Sinfonie "Le Soir" mit einem in Töne gefassten Unwetter ... Für 2014 überlege man neu, sagte Moesus.

Bindeglied zum Herbstkonzert ist die Komposition "Sommernacht" des Schweizers Othmar Schoeck, dem dort die "Pastorale d‘été" seines Landsmannes Arthur Honegger gegenübersteht. Franz Schuberts fünfte Sinfonie und Mozarts "Serenata notturna" ergänzen das Programm des Jubiläumskonzerts. "Es ist ein Programm, das das Jubiläum des Freundeskreises auf schöne, aber auch anspruchsvolle Weise begeht", meinte Moesus, der auch zu berichten wusste, dass Sergej Nakariakov sich sehr freue, "dass er zu diesem Projekt nach Bad Brückenau kommt". Der Name "Bach" und die Sehnsucht nach Italien werden zuletzt das Winterkonzert auf reizvolle Weise bestimmen.