In Frauenroth hatten die Bürger einiges auf dem Herzen. Von Lärmbelästigung bis zum Ruf nach einem Baugebiet reichten die Wortmeldungen.
Zahlreiche Personen nahmen die Möglichkeit in Frauenroth wahr, sich über das Geschehen in der Marktgemeinde zu informieren. Bürgermeister Waldemar Bug stellte bei der Bürgerversammlung vor, was in der Vergangenheit alles gemacht worden war und gab auch einen Ausblick auf zukünftige Projekte.
Zum 1. Januar 2018 bestand die Marktgemeinde aus 7523 Einwohnern, 74 weniger als noch ein Jahr zuvor. Insgesamt gab es im Jahr 2017 74 Geburten und 70 Sterbefälle. 258 Zuzüge stehen 336 Wegzügen gegenüber. In Frauenroth wohnen derzeit 161 Personen. "Die Einwohnerzahlen sind leider rückläufig, positiv ist, dass sich die Geburtsrate mittlerweile stabilisiert hat", sagt der Bürgermeister. Er wies auch darauf hin, dass am 26. Mai im Kursaal in Bad Bocklet der "Tag der Allianz" stattfindet, an dem man sich über deren Aktivitäten vor Ort informieren kann. Förderprogramme zur Revitalisierung habe die Gemeinde auf den Weg gebracht. So konnten zahlreiche Leerstände innerorts beseitigt und somit auch versiegelte Fläche vermieden werden. Außerdem wurden neue Wohngebiete in Stangenroth und Premich erschlossen, die Fläche beider Bereiche befinden sich im gemeindlichen Eigentum, so dass Bauwilligen hier nichts mehr im Wege steht. Vor der Umsetzung steht die Baumaßnahme für die Brücke am Schmalzmühlweg in Frauenroth, allerdings wird nach Worten Bugs nicht mehr in diesem Jahr angegangen werden können. Wie Bug mitteilte, wird es ein Mountainbike-Projekt der Biosphäre Rhön geben. Hier sind Rundkurse geplant, die "Drei-Flüsse-Tour" wird dabei auch an Frauenroth vorbei gehen.
Nach den Ausführungen des Bürgermeisters kamen die Besucher zu Wort. Eine Bürgerin kritisierte, dass in der Minnesängerstraße eine dauernde Lärmbelästigung herrsche. "Fünf Haushalte können kaum noch schlafen. Das Hundegebell und der Lärm macht uns allen zu schaffen", so die erboste Bürgerin. Die Gemeinde wisse von diesen Missständen, nach eigenen Worten könne sie hier jedoch nicht einschreiten. Mindestens einmal die Woche fahren hier außerdem spätabends und nachts auch landwirtschaftliche Fahrzeuge und störten den Schlaf den Anwohner. "Das Thema ist uns bekannt, ich habe auch schon mit der betreffenden Person gesprochen, die sich hier jedoch uneinsichtig zeigte", gab Ortsreferent Markus Alles zu bedenken. Er wisse, dass auch schon die Polizei und das Veterinäramt vor Ort war, denen aber ebenso die Hände gebunden sind. "Wir kümmern uns aber darum, vielleicht können wir hier über das Landratsamt etwas erreichen. Versprechen kann ich hier allerdings nichts", sagte Bug.
Ein anderer Bürger beschwerte sich darüber, dass Schwerlastfahrzeuge Flurwege benutzten und diese dadurch kaputt machen. "Ich weiß, dass das ein heikles Thema ist. Um dagegen einschreiten zu können, brauchen wir aber Tag, Zeit und Kennzeichen, dann kann man der Sache nachgehen", erläuterte der Bürgermeister.
Ein weiterer Punkt, der kritisiert wurde, war das Ausbaggern des Löschweihers. "Ich habe schon 2015 nachgefragt, ob man diese Maßnahme nicht durchführen könne. Leider hat sich hier bis heute nichts getan", so der Bürger. "Sinnvoll wäre es, die Maßnahme zu verschieben und diese im Rahmen der geplanten Brückenbaumaßnahme am Schmalzmühlweg mitzumachen", sagte Bug.
"Ist es nicht möglich, in Frauenroth ein Baugebiet auszuweisen? Im Moment besteht für Bauwillige keine Möglichkeit, sich den Wunsch nach einem Eigenheim zu erfüllen", merkte ein weiterer Bürger an. Ortsreferent Markus Alles sagte, dass es hier zwar Bauerwartungsland gebe, von dem die Gemeinde aber nicht der Eigentümer sei. "Wir haben bereits Verhandlungen geführt, die aber leider nicht gewünschten Erfolg brachten", erläuterte Alles. Die Besitzer wollten hier einfach nicht verkaufen. Wenn man Baugebiet ausweisen wolle, so müsse sich dies zu 100 Prozent in Gemeindehand befinden, denn nur dann sei gewährleistet, dass Bauwillige auch Bauplätze bekommen. Bug gab zu bedenken, dass im Innenbereich in Zukunft sicherlich ein Leerstand zu erwarten ist, ebenso in den Baugebieten, die in den 60er Jahren errichtet wurden. "Wir erwarten von der Gemeinde, dass sie Bauplätze zur Verfügung stellt, und zwar möglichst zeitnah", insistierte der Bürger. "Wir können keinen enteignen. Wenn jemand seinen Grund und Boden nicht verkaufen will, dann können wir nichts machen", beendete Markus Alles die Diskussion.
Kritisiert wurde auch, dass in Frauenroth die Autofahrer teilweise mit stark überhöhter Geschwindigkeit fahren. Dies berge eine große Gefahr, nicht zuletzt für die Kinder. Ein anderer Bürger gab hierzu zu bedenken, dass viele von denen, die mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind, oft Einheimische seien. Auch diese sollten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten.