Bastelkreis sammelt über 100.000 Euro Spenden

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Pfarrer Christian Müssig bewundert die wollenen Kinderkleidchen, welche die fleißigen Frauen hergestellt haben. Der 1976 begründete Bastelkreis hat im Laufe der Jahre über 100.000 Euro aus dem Verkauf der Sachen für gute Zwecke gespendet. Foto: Gerd Schaar
Pfarrer Christian Müssig bewundert die wollenen Kinderkleidchen, welche die fleißigen Frauen hergestellt haben. Der 1976 begründete Bastelkreis hat im Laufe der Jahre über 100.000 Euro aus dem Verkauf der Sachen für gute Zwecke gespendet. Foto: Gerd Schaar

Zwölf katholische Frauen engagieren sich für soziale kirchliche Projekte. Durch den Verkauf ihrer Bastelarbeiten kamen im Laufe der Jahre schon über 100.000 Euro für gute Zwecke zusammen.

Die heilige Zwölf ist die Zahl der Jünger, die Jesus um sich scharte. Zwölf Mitglieder gibt es auch im katholischen Frauenbastelkreis. Die Erlöse aus dem Verkauf ihrer Arbeiten spenden sie regelmäßig den kirchlichen Einrichtungen und sozialen Projekten. Auch jetzt konnten sie wieder die stolze Summe von 5800 Euro an Pfarrer Christian Müssig übergeben.

Stand auf dem Marktplatz

"Ich bin seit 15 Jahren gern dabei", erklärt Herma Klünspies ihr Engagement. Zurzeit hat sie eiförmige Osterkerzen in Arbeit. "Alles hier ist handgemacht und jedes Stück ist ein Unikat", betont sie. Recht stolz ist sie auf die schön verzierten Kerzen. Die werden vor Ostern auf dem Verkaufsstand auf dem Hammelburger Marktplatz feil geboten. Ebenso werden dort die kunstvollen Gestecke mit den Baumrinden zu finden sein.
Und die kleinen Osterfähnchen, die auf die Lämmermodelle gesteckt werden.

"Ich schätze die Gemeinschaft der Bastelfrauen und habe Spaß an den Arbeiten", berichtet die Neue im Bunde, Christel Kraus. "Wir verstehen uns gut", bestätigt sie und greift zu Stricknadel und Wolle. Die fleißigen Frauen sind zumeist schon im Seniorenalter. Sie entfliehen der Einsamkeit und schätzen das Gespräch.

Barbara Popp ist mit über 90 Jahren die Älteste. In liebevoller Arbeit entstehen in ihren geschickten Händen wollene Pulswärmer und wärmende Socken ohne Ferse zur Adventszeit. Aber auch Häkeldeckchen, Schals sowie süße Kleidchen für Kleinkinder und Babys sind die Ergebnisse des Bastelkreises. Die Frauen sind sich sicher, dass sie auf ihre seit Jahren treuen Stammkunden zählen können.

Gegründet durch Resi Sell

Seit Gründung des Kreises durch die mittlerweile verstorbene Resi Sell 1976 treffen sich die fleißigen Frauen regelmäßig. Ihre Bleibe fanden sie früher im Kolpinghaus und in der alten Volksschule. Seit etwa acht Jahren haben sie unter dem Dach des Vincenz-Koch-Hauses ihr Domizil. "Dort können wir auch unser Material und die Basteleien lagern", erklärt Maria Stöcker. Gern genießen die Frauen den schönen Blick durch das Fenster auf Stadtpfarrkirche, Kloster Altstadt und Schloss Saaleck.

Die jährliche Spende geht traditionell zu einem Teil an die eigene Pfarrei - heuer für die Finanzierung des Heizungsum-baus im Kirchen- und Pfarrbereich - und zum anderen Teil an soziale Projekte der weltweiten Missionsarbeit. So zum Beispiel an die Schwester Johannita in Brasilien oder nach Bosnien, Ruanda, in den Kosovo, Kenia und jetzt auch an eine Hilfsorganisation von Regina Merz in Bolivien. Im Laufe der Jahre sind so insgesamt rund 104.000 Euro an Spendengeldern durch die Bastelerlöse zusammen gekommen.

"So reicht der lange Wollfaden unserer Hammelburger Bastelfrauen in die ganze Welt, bis nach Brasilien", freut sich Pfarrer Müssig.