Auf die Betriebe der Bad Kissinger Innung können die Verbraucher vertrauen. Das wurde jetzt erneut offiziell bestätigt.
So sollte man mit Brot eigentlich nicht umgehen. Manfred Stiefel zerpflückt und zerbröselt es, beißt hinein und wirft den Rest weg. Er darf das aber. Denn der Bäckermeister ist offizieller Brotprüfer des Instituts für Qualitätssicherung des Deutschen Bäckerhandwerks.
Alle Jahre wieder, wenn Manfred Stiefel (Konstanz) anreist, schlägt die Stunde der Wahrheit.
Der Bäckermeister nimmt die freiwillig vorgestellten Produkte der Innungsbetriebe genau unter die Lupe. Was gut riecht,, muss nicht auch gut schmecken oder ein ansprechendes Äußeres haben. Deshalb checkt er nach fünf Kriterien: Form und Aussehen, Oberflächen- und Krusteneigenschaft, Lockerung und Krumenbild, Struktur und Elastizität, Geruch und Geschmack.
Viele gute Noten Maximal können 5,0
Punkte erreicht werden und das Prädikat "sehr gut". Ein "Gut" gibt es für 4,50 bis 4,99 Punkte. Die erfolgreichen Betriebe werden mit Urkunden ausgezeichnet.
Manfred Stiefel zeigte sich zufrieden. Fünf Bad Kissinger Betriebe hätten 45 Proben vorgestellt. Die Aktion sei wieder positiv und angenehm verlaufen.
Vier Betriebe unterzogen sich einer Brot- und drei einer Brötchenprüfung. Acht Brote waren sehr gut, 17 gut.
Bei den Brötchen verteilte der Tester jeweils sechs Einer und Zweier.
Der stellvertretende Innungsmeister Heribert Hedrich hatte sechs Brötchen- und zwei Baguette- sowie 16 Brotsorten vorgestellt. Innungsmeister Anton Hesselbach machte nicht mit. Nicht weil er sich nicht traute, sondern aus nachvollziehbaren Gründen: Traditionell backt sein Sulzthaler Betrieb montags nicht. Deshalb hatte er keine tagesfrischen Brötchen und auch kein Brot vom Vortrag.
Er werde sich an einer anderen Prüfung beteiligten, versicherte er.
Auch der Obermeister war mit den Produkten insgesamt zufrieden. Er hätte sich aber eine stärkere Beteiligung gewünscht.
Nur zwei Azubis Anton Hesselbach drückt ein Problem: Es gibt keinen Nachwuchs. Vor drei Jahren hätten sich 20 Azubis beworben, heuer seien es bislang nur zwei.
Die Schweinfurter Innung habe gar keinen "Stift". Dabei seien die Berufe eines Bäckers oder einer Fachverkäuferin doch interessant und böten sehr gute Aussichten (Mehr Infos unterwww.back-dir-deine-zukunft-de).