Bad Kissinger Verein kämpft für Straßenhunde

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Im rumänischen Gherla kümmert sich Norica Prigoana um Straßenhunde. Foto: Privat
Im rumänischen Gherla kümmert sich Norica Prigoana um Straßenhunde. Foto: Privat
Vorsitzende Natascha Hohmann mit ihrem Hund Neeps, den sie aus einem rumänischen Tierheim geholt hat. Foto: Thomas Mäuser
Vorsitzende Natascha Hohmann mit ihrem Hund Neeps, den sie aus einem rumänischen Tierheim geholt hat. Foto: Thomas Mäuser
 

Der Verein Pro Canes et Equos kümmert sich um rumänische Straßenhunde. Eine Delegation aus Rumänien kommt diese Woche nach Bad Kissingen. Ziel ist ein Kooperationsvertrag.

Wenn das Wort "Hundeleben" zutrifft, dann in Rumänien. Dort leben die Straßenhunde unter elenden Umständen auf den Straßen und in Zwingern - wenn sie nicht umgebracht worden sind, weiß Natascha Hohmann. Die Bad Kissingerin hat den Verein ProCanes et Equos mit gegründet, der Projekte für rumänische Straßenhunde ins Leben gerufen hat.

Massentötungen

Das Elend für die
rumänischen Hunde begann schon zur Zeit der Ceausescu-Diktatur, erzählt Natascha Hohmann. Menschen wurden gezwungen, in Plattenbauten zu ziehen, ihre Hunde durften sie nicht mitnehmen. Die blieben sich selbst überlassen, vermehrten sich rapide. "Man hat versucht, das Problem mit Massentötungen in den Griff zu kriegen, doch das einzige, was hilft, ist die Kastration", sagt Hohmann.

In Rumänien werden angefahrene Hunde einfach liegen gelassen, Krankheiten breiten sich unter den Tieren rasend schnell aus. "Sehr verbreitet ist auch einfach das Verhungern-Lassen in den Auffanglagern", sagt Natascha Hohmann.

Auf das Problem aufmerksam geworden waren Tierschützerinnen bei einem Arbeitseinsatz in einem rumänischen Tierheim. Nach dem Einsatz beschlossen die Frauen, den Straßenhunden langfristig zu helfen und gründeten Ende Mai 2012 den als gemeinnützig anerkannten Verein, dessen Vorsitzende Natascha Hohmann heute ist.

Zu den Hilfsempfängern des Vereins zählt der Zwinger in der Stadt Botosani. Dort ist Platz für rund 150 Hunde - bei bis zu 3000 Straßenhunden. Diesen Zwinger versorgt der Verein unter anderem mit Futter und medizinischen Leistungen.

Futter und Medizin

Auch ein privates Tierheim in der 20.000-Einwohner-Stadt Gherla wird von Pro Canes betreut. Dort kümmert sich Norica Prigoana um gut 50 Hunde. Auch hier hilft der Verein unter anderem mit Futter und medizinischer Versorgung.

In Gherla gibt es aber auch ein städtisches Auffanglager mit rund 60 Tieren. Der Bürgermeister von Gherla, Marius Calin Sabo, hat laut Natascha Hohmann erkannt, dass Pro Canes konstruktive Arbeit leistet. Deshalb kommt er diese Woche mit einer Delegation nach Bad Kissingen. Ziel ist ein Kooperationsvertrag mit Pro Canes. Mit zur Delegation wird auch Norica Prigoana zählen.

In den ersten neun Monaten seit Bestehen des Vereins wurden laut Frau Hohmann bereits über 50 Tonnen Trockenfutter und über 500 Näpfe geliefert. Die Vorsitzende betont, dass Spenden komplett den Tieren zugute kommen. So arbeitet Pro Canes mit einer rumänischen Tierfutter-Fabrik zusammen, die das bestellte Futter unmittelbar an die betreuten Zwinger weiter leite. Teure Hilfstransporte seien also nicht nötig. Und es werde kontrolliert, ob die Hilfe auch ankommt. Inzwischen hat Pr Canes auch diverse Care-Pakete geschnürt.

"Mit fünf Euro sichern Spender einem Hund für einen Monat seine Futterration", sagt Natascha Hohmann. Für einen Euro gebe es den kompletten Impfschutz, für zwei Euro den Schutz vor Parasiten.

Informationen Der Verein Pro Canes et Equos ist als gemeinnützig anerkannt, finanziert sich ausschließlich über Spenden und hat derzeit rund 50 Mitglieder. Wer mehr wissen will, kann sich im Internet unter www.procanes.org informieren. Die Postanschrift lautet Pro Canes et Equos, Zugspitzstraße 3, 86980 Ingenried. Außerdem gibt auch Vorsitzende Natascha Hohmann Auskunft unter der Telefonnummer 0151 176 412 84.

Spendenkonto Es gibt auch ein Spendenkonto: Pro Canes et Equos, Postbank-Giro München, Kontonummer 554 668 07, die Bankleitzahl lautet 700 100 80.