In diesen Tagen feiern überall auf der Welt Menschen die Geburt Jesu Christi. Für die Zeugen Jehovas jedoch gibt es weder Geschenke noch einen Weihnachtsbaum. Dabei bedeutet ihnen der Sohn Gottes ziemlich viel...
Emilia hat eine Eisprinzessin bekommen. Und eine Wii U, eine Spielekonsole. Aber nicht zum Geburtstag und auch nicht zu Weihnachten, sondern einfach so. Denn ihre Eltern sind Zeugen Jehovas. "Wir versuchen schon, für die Kinder einen Ausgleich zu schaffen", sagt Bettina Radtke, die Mutter von Emilia und Aron. Ganz geduldig sitzen die beiden Kinder, sieben und neun Jahre alt, in der Versammlung. Fast zwei Stunden dauert das Treffen am Sonntagvormittag. Ihr Vater hat den Arm um seine Frau gelegt. "Jesus ist eigentlich im Herbst geboren", sagt er später, "das lässt sich ausrechnen." Außerdem seien heidnische Riten ins Weihnachtsfest, wie wir es heute kennen, eingeflossen.
"Die ersten Christen kannten weder Weihnachten noch Geburtstag", erklärt Milena Deyhle und ihr Lächeln ist so perfekt wie herzlich.
Anfänge in einer Autowerkstatt
Knapp 50 Mitglieder zählen zu den Zeugen Jehovas in Bad Brückenau. Mitte der 1950er Jahre brachte die Familie Pfülp den Glauben in die Stadt. Sie hatten eine Autowerkstatt in der Straße, wo Feuerwehr und Bauhof liegen. Erst 1975 begann der Bau des Versammlungshauses in der Kissinger Straße. Es wurde 1978 eingeweiht. Die nächsten Versammlungen sind in Fulda, Schlüchtern, Bad Neustadt, Bad Kissingen und Gemünden am Main. Die Räume, in denen sich die Zeugen Jehovas treffen, sind bewusst schlicht gehalten. Ein Strauß Kunstblumen, Beamer und Leinwand. An der Wand ein Schild mit einem Bibelspruch. Der Königreichssaal in Bad Brückenau passt ins Bild.
Der Redner beginnt seinen Vortrag mit einem Witz. Dann spricht er über die "Sorgen des Lebens". Er greift zur Bibel - die Zeugen Jehovas benutzen eine eigene Übersetzung, die Neue-Welt-Übersetzung. Sie soll noch näher am Urtext der Bibel sein, sagen sie. Die Gemeinschaft tut es ihm nach. Die Gläubigen finden die Stelle schnell. Jeremia.
"Schlagen wir uns vor dem Festmahl Jehovas nicht noch den Bauch voll", sagt der Mann. Und dann spricht er über "die Welt Satans" mit all ihren Versuchungen. Ist Arbeit wirklich alles im Leben? Ist materieller Wohlstand das, was Menschen satt macht? Welche Dinge haben Priorität? "Das Süße der Welt macht es uns nur schwerer", sagt der Redner. "Süßes oder Jehova? Triff deine Entscheidung!" Die Leute klatschen.
Wachtturm in zwei Ausführungen
"Es geht doch darum, was wahr ist. Und darum, so zu handeln, wie Jesus gelebt hat", sagt Milena Deyhle. Ihre Eltern kamen zu den Zeugen Jehovas, als sie eingeschult wurde. "Unser Familienleben hat sich zum Positiven verändert. Deshalb stehe ich auch dahinter", erzählt die zierliche, junge Frau. Ihr Mann gehört der Ältestenschaft an, die die Versammlung leitet. Dieses Amt ist Männern vorbehalten, genauso wie die öffentliche Verkündigung.
Von Haus zu Haus freilich gehen auch Frauen.Nach dem Vortrag schließt sich ein Austausch über einen Artikel aus dem aktuellen Wachtturm an. Das Heft, das ein bisschen an ein Glaubens-Lifestyle-Magazin erinnert, erscheint monatlich in zwei Ausführungen - eine zum Weitergeben an Interessierte und eine zweite zum Studiengebrauch für die, die schon das nötige Grundwissen haben. Mit warmer Stimme moderiert Daniel Deyhle die Diskussion. Alle hier scheinen sich zu kennen. Und jeder scheint zu wissen, wie die richtige Antwort lautet. Sogar die Kinder melden sich.
Die Sache mit dem Blut
Wer die Zeugen Jehovas besucht, kann nicht gehen, ohne die Frage nach dem Blut zu stellen. Die Zeugen Jehovas lehnen Bluttransfusionen ab, "weil Blut heilig ist und in Gottes Augen für das Leben steht", erklärt Daniel Deyhle. Er arbeitet als Physiotherapeut in Hammelburg und hat vorher eine Ausbildung zum Rettungssanitäter gemacht. Deshalb weiß er auch, dass es im Rettungswagen keine Blutkonserven gibt, sondern Lösungen aus Natriumchlorid.
Die Zeugen Jehovas verweisen auf zahlreiche alternative Behandlungsmethoden.Dennoch: "Für uns ist schon klar, sollte es hart auf hart kommen, würden wir uns an dieses Gebot halten", sagt Deyhle. Dann geht er mit seiner Frau nach Hause.
Hintergrund zu den Zeugen Jehovas:Organisation Die Zeugen Jehovas sind eine Religionsgemeinschaft, die Ende des 19. Jahrhunderts in den USA von Charles Taze Russell gegründet wurde. Ihre Weltzentrale befindet sich in New York City. Dort sitzt die leitende Körperschaft, die weltweit die Führung übernimmt. Vor Ort treffen sich die Gläubigen in Versammlungen, die von einer Ältestenschaft geleitet werden. In Deutschland sind sie als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt.
Mitglieder Die Zeugen Jehovas haben nach eigenen Angaben rund 8,2 Millionen Mitglieder und sind in 239 Ländern aktiv. Die Gesamtzahl der einzelnen Versammlungen (Gemeinden) beläuft sich auf 115 416.
Glaubensverständnis Die Zeugen Jehovas vertreten ein einheitliches Glaubensverständnis. Sie erkennen Jesus Christus als Erlöser und Sohn Gottes an, lehnen aber die Lehre der Dreieinigkeit ab. Sie praktizieren die Taufe nach eigener Entscheidung der Gläubigen durch Untertauchen. Sie sind überzeugt, dass das Königreich Gottes eine reale Regierung im Himmel ist, die bald auf der Erde das Sagen haben wird. Verschiedene Vorhersagen des Weltendes traten bisher nicht ein, so dass die leitende Körperschaft mittlerweile von konkreten Prophezeiungen absieht. Des Weiteren sind die Zeugen Jehovas dafür bekannt, dass sie Bluttransfusionen ablehnen und Feste wie etwa Weihnachten und Geburtstage nicht feiern.
Finanzierung Die Zeugen Jehovas finanzieren sich über Spenden. Da die Verkündigung durch Laien und die Organisation der Versammlungen durch Ehrenamtliche gestemmt wird, fallen weniger laufende Kosten als in den etablierten Kirchen an.
Ökumene Die Zeugen Jehovas zeigen kein Interesse an einer ökumenischen Zusammenarbeit mit den christlichen Kirchen, da sie im Glaubensverständnis zu große Unterschiede sehen.
Quellen: www.jw.org/wikipedia/uli
... PR-Texte praktisch unredigiert wiedergeben, nicht auch – wie Anzeigen – als solche gekennzeichnet werden. Die unreflektierte, positive Darstellung dieser eher unappetitlichen, weil sich so harmlos gebenden Sekte ist mir schon vor einigen Monaten in die Nase gefahren; damals war es ein Neustadter "Pressesprecher" der "Zeugen", dem hier eine Plattform gegeben wurde.
Principiis obsta! – Wußte schon der alte Ovid ...
sero medicina paratur: ''Tritt den Anfängen entgegen, das Heilmittel kommt sonst zu spät,'' trifft hier in hervorragender Weise zu, denn meistens kommt es wirklich zu spät bzw. eine Diskussion ist aussichtslos, denn auch wenn das ein oder andere religiös anziehend , unkonventionell ist, die Leute noch so sympathisch an der Tür stehen mit Rock und Kleid den Wachturm präsentieren, einmal in die Fänge geraten, kommt man meistens nicht mehr heraus, schon weil alle Verbindungen nach außen in die nicht der ''Wahrheit'' dienende Welt abzuschneiden sind. Und wer hinaus will, wird von diesen Leuten verstoßen, sondern mit dem sozialen Tod bestraft. Ob das ein barmherziger Akt von Bibelverständnis ist ?
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Augsburgerin-Ich-wurde-mit-dem-sozialen-Tod-bestraft-id9428331.html
Die Auswahl der 144.000 wurde im Jahr 1935 abgeschlossen.
2007 wurde diese Regelung widerrufen (Siehe Der Wachturm vom 1.Mai 2007,S.31).
Wie so oft..sobald die Gemeinschaft an Zulauf verliert müssen neue Marketing-Kampagnen her:
- Weltuntergang
- 144.000
- Bluttransfusion (steht seit 2000 Jahren in der Bibel,wurde bei den Zeugen Jehovas erst 1945 verboten)
ist eine Mitgliedschaft schon daher nicht attraktiv, weil ja laut deren wortwörtlichem Bibelverständnis nur 144.000 gerettet werden, aber 8,2 Mio. Mitglieder sind. Nehmen wir diejenigen dazu, die schon gestorben sind, und rechnen leichterweise mit einer Gesamtzahl von 11,4 Mio., dann wird nur 1 von 100 Harmagedon überleben, vorausgesetzt, ALLE anderen jemals auf Erden gewesenen Menschen, inkl. alle Propheten und alle Christen vor dem 19. Jahrhundert, kommen ums Leben. Sonst werden die Plätze noch weniger.
Auch der Vorwurf mit dem Heidentum wie zB bei Geburtstag geht fehl: Es wäre begrüßenswert, wenn wir dem Christentum eher mehr als weniger Übernahme heidischer Gebräuche verdanken könnten, bzw. wenn mehr Bräuche einfach überlebt hätten. Vor Gebräuchen aus vorchristl. Zeit braucht sich niemand zu fürchten, das stellt unsere Kulturgeschichte dar. Dass aber eine aus den USA ( das Land der unbegrenzten Kulturlosigkeit ) kommende Organisation anders sieht, ist wohl ihrer Herkunft geschuldet.
Cui bono ??- eine pseudochristlich-jüdisch angehauchte Ogranisation a la USA ? Welchem Zweck kann dies dienen ??
macht sich für die US- Leitenden bestens bezahlt, es winken Milliardeneinnahmen: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.zeugen-jehovas-milliardengeschaeft-mit-immobilien.2c4a3e52-62c2-4a3f-8078-db0076eddfa7.html
Hat man je gehört, dass diese Organisation etwas soziales täte ? Da sie mit Andersgläubigen ja oft keinen Kontakt haben ( dürfen ), sondern Kontakt nur beim Missionieren suchen, da sie nicht wählen, also im Grunde die freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht unterstützen, ist es eigentlich nicht begreifbar, wie diese Religionsgemeinschaft sich in Deutschland das Prädikat Körperschaft des öffentlichen Recht zumeist einklagen konnte.
Aus rel. Sicht sollte jeder halbwegs Gebildete wissen, dass Juden den Namen Gottes über die vielen Jahrhunderte nicht aussprachen, hier ist die Gottesbeleidigung ja quasi schon im Namen. Natürlich ließe sich dann das Argument vorbringen, Jesus' Gott war nicht der der Juden. Die Wortschöpfung ( wie JHW ausgesprochen wurde, ging über die Jahrhunderte verloren ) Jehova geht aber auf einen Dominikanermönch zurück: https://de.wikipedia.org/wiki/Raymundus_Martinus
Soviel zum dem Argument, die bösen Katholen hätten den Namen Jehovas aus der Bibel verbannt.
Kurzum: Wer sich allein in Besitz rel. Wahrheit wähnt, und demzufolge- ähnlich wie bei Salafisten, wenn auch im Unterschied zu diesen friedlich ( was ich ausdrücklich begrüße, auch die Verweigerung von Militärdienst ) die Bibel wörtlich auslegt, ohne die jeweilige historische Entstehung zu erfassen, kann für mich per se keinen Beitrag zur Glaubensbeglückung und- erhellung beitragen, auch wenn Artikel noch so positiv und unkritisch daherkommen.
http://www.ausstieg-info.de/
http://www.antichrist-wachtturm.de/zeugen-jehovas-ausstieg.xhtml
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-02/zeugen-jehovas-ausstieg/komplettansicht