Nach dem drastischen Anstieg der geschätzten Baukosten ist fraglich, ob das Hallenbad saniert wird. Im Hintergrund laufen viele Gespräche. Mehrere Optionen liegen auf dem Tisch...
Was die Zukunft des Wildfleckener Hallenbads angeht, so teilt Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) mit, dass der Gemeinderat zur Zeit verschiedene Möglichkeiten bespreche. Am Montag habe sich der Gemeinderat zu einer nicht-öffentlichen Sitzung getroffen, am Mittwoch sei er selbst nach Würzburg zu einem Treffen mit der Regierung von Unterfranken gefahren. Jedoch sei noch keine Entscheidung getroffen worden. Ein nächster Termin sei für Ende Oktober vereinbart.
Projekt 2,3 Millionen Euro teurer
Nachdem sich die
Kostenkalkulation für die Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes aus Hallenbad, ehemaliger Grundschule und Turnhalle völlig
überraschend um 2,3 Millionen Euro auf geschätzte 7,9 Millionen Euro Investitionskosten verteuerte, steht der Markt vor großen Problemen. Sowohl Bürgermeister als auch Gemeinderat können eine Überschuldung in dem Maß, wie sie dann auf Wildflecken zukommen würde, nicht mittragen. Diskutiert würden nun mehrere Optionen, die von der sofortigen Schließung des Hallenbads über den Weiterbetrieb "so lange es geht" bis hin zum Abriss des Bades reichen, erklärt der Bürgermeister. "Wir lassen gerade mehrere Optionen durchrechnen."
Hoffnung auf Bundesmittel
Die Gemeindeverwaltung hofft auf weitere Fördermöglichkeiten, zum Beispiel aus dem Konjunkturprogramm III der Bundesregierung, welches im kommenden Jahr an die Kommunen ausgeschüttet werde, berichtet Kämmerer Dieter Feller.
Demnach sollen über einen Kommunalinvestitionsförderfondsfinanzschwache Kommunen beispielsweise bei der energetischen Sanierung kommunaler Gebäude unterstützt werden. Die konkreten Förderbedingungen stehen aber noch nicht fest, so dass noch offen ist, ob die Mittel für die Sanierung des Schwimmbades verwenden werden könnten, sagt Feller. Unter dem Stichwort Konversion könne die Gemeinde jedenfalls keine Fördergelder für das Bad abgreifen, sagt Kleinhenz, weil das Bad ja nichts mit dem Abzug der Amerikaner aus dem Ort zu tun habe. "Es ist ein Lehrschwimmbecken."
Was Kleinhenz freut, ist, dass die Bevölkerung sehr sachlich und verständnisvoll auf die Entwicklung reagiere. "Ich habe den Eindruck, die Bürger tragen die Entscheidung mit, dass die Gemeinde sich finanziell nicht übernehmen darf."