Seit dem Umzug ins neue Gemeindezentrum steht das in die Jahre gekommene Gebäude leer.
Quo vadis, Gemeindekanzlei? Diese Frage beschäftigte die Riedenberger Gemeinderäte nun erneut. Seit dem Umzug ins neue Gemeindezentrum steht das in die Jahre gekommene Gebäude leer. Kurzzeitig wurde es als Versammlungsraum für den "Riedenberger Holzhacker-Verein" genutzt. Die Holzhacker haben sich mittlerweile allerdings anders orientiert. Letztlich wird das Gebäude dem Verfall preisgegeben sein, wenn keine andere Lösung gefunden werden kann.
Zahlreiche Vorschläge wurden in den Raum gestellt. Der mehrheitliche Trend ging in Richtung Abriss. Allerdings war man sich bei weitem noch nicht über die Dimension des Abbaus schlüssig, da bislang die Garagen noch vom Vereinsring als Unterstellmöglichkeiten für Festutensilien genutzt werden.
Soll nur bis zur Lagerhalle abgerissen werden und die freie Fläche nur begrünt werden, oder vielleicht doch eher wieder ein neuer Anbau entstehen ? Reicht eventuell nur ein Abtragen des Obergeschosses aus und man behält die Garagen weiter ? Oder macht man gleich Nägel mit Köpfen und reißt die alte Lagerhalle mit ab und plant ein komplett neues Zweckgebäude? Dass es hier noch zu keiner Einigung kommen konnte war selbstverständlich. Ein erneuter Ortstermin, der in Kürze angesetzt werden wird, soll helfen, etwas Klarheit zu schaffen.
Bürgermeister Roland Römmelt stellte auch eine Nutzung als Außenstelle für die Hausaufgabenbetreuung in den Raum. Denn hier wartet das nächste zu lösende Problem auf die Gemeindevertreter. Die derzeit in der Grundschule untergebrachten Kinder, die vom Personal des Kindergartens dort mitbetreut werden, müssten im kommenden Schuljahr einen bislang genutzten Raum hergeben, da mit steigenden Kinderzahlen dieser für eine zusätzliche Klasse benötigt wird. Der Kindergarten ist derzeit absolut am Limit mit seinen Räumlichkeiten und hat definitiv keine Unterbringungsmöglichkeit.
Auch hier wurde eine Vielzahl weiterer möglicher Lösungen diskutiert. Die Prognose lautet, dass die Schülerzahl in den nächsten fünf Jahren eher steigen wird und somit die Räumlichkeiten in der Grundschule benötigt werden. Doch reicht eine Fünf-Jahresprognose aus, um eine dauerhafte Lösung zu schaffen, wie etwa ein Neubau? Auch das zum Verkauf stehende Gebäude der VR Bank wurde angesprochen. Soll es erworben und umgebaut werden? Doch was, wenn solche Investitionen nur für wenige Jahre getätigt werden würden? Außerdem sind große Lösungen auch nicht so schnell umsetzbar, dass sie schon in wenigen Monaten nutzbar wären. Auch wären Fördergelder für die Unterbringung einer Hausaufgabenbetreuung nicht zu erwarten. "Dann müssten wir über einen Hort nachdenken", so Römmelt. Hier wär dann ein Anspruch auf Förderung für bedarfsgerechte Räumlichkeiten gewährleistet.
Diskutiert wurde auch über eine sogenannte Doppelbelegung der Klassenräume. Dies würde bedeuten, dass am Vormittag der normale Schulbetrieb darin stattfände und am Nachmittag, nachdem die Kinder ihre Utensilien, die unter der Schulbank gelagert werden, in Spinden weggeschlossen hätten, die anderen Kinder zur Hausaufgabenbetreuung kämen. In weiterführenden Schulen zwar gängig, aber für Kinder im Grundschulalter?
Noch gäbe es einen Raum unter dem Dach, der in früheren Jahren schon einmal als Werkraum genutzt wurde. Da käme man aber mit den heute geltenden Brandschutzbestimmungen in Konflikt.
Ein weiterer Vorschlag ging nun dahin, eventuell einen Wohncontainer anzumieten, der an das Schulgebäude angedockt wäre. Bürgermeister Römmelt wird nun Angebote über die zu erwartenden monatlichen Kosten einholen, bevor es auch hier zu einer Entscheidung kommen kann. Einig war man sich auf jeden Fall, die Kinder nicht per Bus in den Hort in Wildflecken zu verbringen.
Zu entscheiden hatten die Räte auch über eine Verlängerung des Kommunalen Förderprogramms für Investitionen zur Revitalisierung der Ortskerne. Dieses gilt immer nur für ein Jahr und läuft nun aus. Genutzt wurde es bislang durch die Beantragung von 3 Beratungsscheinen. Ein Bürger hatte im vergangenen Jahr den Antrag auf Förderung gestellt. Gemeinderat Klaus Schumm (CSU) forderte dazu auf, die Bürger hier noch besser zu informieren und auch auf steuerliche Vorteile für Abschreibungen in solchen Sanierungsgebieten hinzuweisen. Ob der Ortskern in
Riedenberg allerdings als Sanierungsgebiet gilt, war den Räten derzeit noch nicht ganz klar. Dies soll schnellstens geklärt werden. Einig war man sich auf jeden Fall, das Förderprogramm für ein weiteres Jahr zu beantragen.
Über die Höhe der Kostenbeteiligung der Anwohner für die Baumaßnahmen im Ringweg musste entschieden werden. Hier wurde beschlossen, dass der Ringweg der Gerodaer Straße gleichgestellt wird, da viele Anwohner der Siedlung diesen als Zufahrt nutzen würden und nicht über die Gerodaer Straße anfahren, sodass dieser nicht mehr als reine Anwohnerstraße zu sehen ist.
Reine Formsache war die Zustimmung zu Änderungen des Bebauungsplanes Obere Dick in Stangenroth und Am Endweg in Zahlbach, da die Gemeinde als Träger der öffentlichen Belange nicht direkt betroffen ist.