Die zwei jungen Waldohreulen Paula und Paul wurden am Schwarzen Moor ausgewildert - Nachdem die Eltern durch eine Windkraftanlage ums Leben gekommen waren, zog Falkner Michael Schanze die Fundtiere auf.
Paula und Paul, zwei junge Waldohreulen standen jetzt am Schwarzen Moor ganz im Mittelpunkt des Interesses. "Oh schau mal Eulen", freute sich ein kleiner Junge, als er den Käfig sah, in dem Falkner Michael Schanze die Tiere mitgebracht hatte. Mancher Besucher blieb voller Begeisterung stehen, Eulen ganz aus der Nähe zu sehen. "Diese Augen", staunte so mancher, der einen Blick in den Käfig warf. Und in der Tat die großen Augen von Paula und Paul faszinierten.
Junge Waldohreulen im Käfig? Falkner Michael Schanze erklärte die Zusammenhänge. Mitte April fanden Spaziergänger fünf junge Waldohreulen im Vogelsberg. Die Elterntiere waren ums Leben bekommen, sie waren Opfer einer Windkraftanlage. Von den fünf Nestlingen überlebten Paula und Paul.
Sie wurden vom Falkner in Hünfeld großgezogen und konnten nun in die Freiheit entlassen werden.
Die Aktion erfolgte am Schwarzen Moor, denn der Pächter des Kiosks, Roland Fuchs, hatte die Patenschaft der beiden Jungeulen übernommen und durch seine finanzielle Unterstützung die Aufzucht der beiden jungen Eulen möglich gemacht. Allerdings, darauf machte Michael Schanze aufmerksam, dürften die beiden Waldohreulen wohl nicht am Schwarzen Moor bleiben.
"Jungtiere sind Zugvögel, sie werden sich trennen und sich neue Gefilde suchen." Die Aufzucht der Jungvögel sei so erfolgt, dass sie auf ein Leben in Freiheit vorbereitet wurden. Dabei sei wichtig gewesen, dass sie nicht auf den Menschen geprägt werden, ihn nicht als Futtergeber identifizieren.
20 Waldohreulen aufgezogen "Sie müssen selbst jagen können, sie müssen ihre Feinde kennen und Fluchtinstinkte ausprägen. Sonst können sie in der Natur nicht überleben." Michael Schanze ist sich sicher, dass ihm das gelungen ist.Der Falkner hat schon einige Erfahrung in der Aufzucht von jungen Vögeln. Speziell Waldohreulen habe er wohl schon 20 aufgezogen. "Ziel ist immer, die Tiere wieder auszuwildern." Waldohreulen seien Kulturfolger, die auch in Parks und Städten vorkommen. Sie seien nicht vom Aussterben bedroht. Schanze bedauert, dass von der staatlichen Vogelschutzwarte ein Beringen der Vögel abgelehnt wurde.
"Hätten wir die Tiere beringen können, wäre es möglich gewesen Information über ihr Verhalten zu bekommen, vor allen Dingen auch, ob die Aufzucht erfolgreich war." Schanze möchte nun selbst einen "Beringer-Schein" absolvieren, um auch im Rotmilan-Projekt des Biosphärenreservats Tiere beringen zu können. Roland Fuchs und Mario Bock ließen die Tiere dann in die Freiheit, aber nicht ohne einen Fototermin. Wer ist Paula und wer ist Paul? Die Frage konnte Michael Schanze ganz eindeutig beantworten. "Bei Greifvögeln sind die Weibchen immer größer und kräftiger als die Männchen."
Die beiden Tiere wurden ganz einfach auf eine Wiese gesetzt. Kaum waren sie dort, flatterten sie eiligst davon. Paul verschwand gleich in den Wipfeln der Bäume. Paula ließ sich am Fuße eines Baumes nieder verschwand aber kurze Zeit später auch.