Veto gegen zu großen Hutladen

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Der Souvenir- und Hutladen von Mario Martin am Kreuzberg soll abgerissen und durch einen größeren Neubau ersetzt werden. Foto: Marion Eckert
Der Souvenir- und Hutladen von Mario Martin am Kreuzberg soll abgerissen und durch einen größeren Neubau ersetzt werden.  Foto: Marion Eckert

Hutladen und Souvenirs soll es am Kreuzberg auch weiterhin geben. Darin waren sich die Stadträte mit dem Betreiber einig. Trotzdem lehnten sie seinen Bauantrag ab. Der Laden dürfe zwar modern, aber nicht zu groß werden.

Seit Mitte Juli liegt der Bauantrag von Mario Martin zur Errichtung eines Souvenir- und Hutladens auf dem Kreuzberg vor. Geplant seien eine Verkaufsfläche, sowie Büro- und Lagerräume. Laut Bauantrag erhalten die Außenwände eine Rhombus- Holzverschalung. Das Dach ist mit einer Neigung von zwei Prozent und einer Dachbegrünung vorgesehen. Als Vordach sei ein Glasdach geplant.
Vor allem aufgrund der geplanten Größe entspreche das Vorhaben nicht den Zielen des Entwicklungskonzepts Kreuzberg aus dem Jahre 2007. "Daher konnte dem Vorhaben nicht zugestimmt werden", erklärte die geschäftsführende Beamtin der Stadt Bischofsheim, Ulla Schröder. In einem Gespräch mit dem Bauherrn sei vereinbart worden, das der Bauantrag zurückgenommen werde, was bislang aber nicht geschehen sei. Wenn sich die Stadt nicht innerhalb von zwei Monaten nach Antragseingang zu dem Antrag äußert, gelte er als erteilt. Aus diesem Grund musste sich der Stadtrat nun mit dem Thema befassen.

Erhalten, aber neu ordnen

Bürgermeister Udo Baumann (CSU) rief die grundsätzlichen Inhalte des Entwicklungskonzept in Erinnerung. Unter anderem sei eines der Ziele den Devotionalienhandel, also den Handel mit Gegenständen, die der religiösen Andacht dienen wie etwa Kreuze, Kruzifixe, Rosenkränze, Heiligenfiguren und -bildnisse, Ikonen, Andachtsbilder, zu erhalten, aber gleichzeitig auch neu zu ordnen.
Festgehalten sei auch, dass die Anlieger weiterhin, ihren Lebensunterhalt am Kreuzberg verdienen sollen. "Es spricht nichts gegen Devotionalienhandel, das gehöre zu einem Wallfahrtsort dazu und es spricht auch nichts gegen einen Souvenir- und Hutladen, allerdings ist das Bauvorhaben zu groß dimensioniert", erklärte Baumann. Der Bauherr habe ihm mitgeteilt, dass er den Bau verkleinern werde, doch da kein neuer oder abgeänderter Bauantrag eingereicht wurde, könne der Stadtrat nur von den vorliegenden Plänen ausgehen.
Über Jahre sei keine Entwicklung am Kreuzberg möglich gewesen, durch die neue Geschäftsführung und Leitung des Klosters habe sich die Situation nun geändert. Laut Baumann sollte ein Gespräch mit Geschäftsführerin Angelika Somaruga, dem neuen Guardian Pater Stanislaus und Landrat Thomas Habermann stattfinden. Das wurde jedoch aufgrund des plötzlichen Todes des ehemaligen Guardian, Franziskanerpater Heinrich Fürst, abgesagt. Ein neuer Termin sei vorgesehen.
Baumann sprach sich dafür aus, den Bauantrag vorerst abzulehnen und das gemeinsame Gespräch abzuwarten, um die weiteren Entwicklungen am Kreuzberg nicht zu behindern oder auf Jahrzehnte zu blockieren. Das Kloster habe grundsätzlich nichts gegen das Vorhaben, auch nicht gegen die moderne Form, nur die Größe werde moniert.
Der Bauantrag wurde in der Abstimmung von nur vier Stadträten befürwortet und ist damit abgelehnt worden. Doch das Signal, das die Stadträte an Mario Martin in der Diskussion gaben, war eindeutig: Kioske und Handel soll es weiterhin am Kreuzberg geben, Existenzen sollen gesichert werden, auch ein moderner Neubau, der zum Berg passt, ist kein Problem - nur die Größe ist zu revidieren.
Mario Martin, der in der Sitzung anwesend war, kommentierte im Anschluss gegenüber unserer Zeitung: "Es war ein deutliches Signal, die Stadträte wollen den Handel am Kreuzberg." Den Bauantrag werde er erneut einreichen, "jedoch mit reduzierter Fläche."