Dass Tiere ein Segen für die Menschen sind, wurde auf dem Kreuzberg mehr als deutlich, am Sonntag erhielten sie einen solchen von Pater Rainer Treutlein. Auch Herrchen oder Frauchen wurden da miteinbezogen.
Viele Hundebesitzer nutzten den Sonntag zu einem Ausflug auf den Kreuzberg, um auf Einladung des Bruder-Franz-Hauses ihre Lieblinge segnen zu lassen. Die Tiersegnung wurde heuer von Pater Rainer Treutlein vorgenommen, der sich freute, dass sich so viele Hunde mit ihren Herrchen und Frauchen bei der Kiliansstatue versammelten.
Der Heilige Franziskus, er habe die Liebe zu allen Geschöpfen vorgelebt, sagte Pater Rainer und erinnerte an die Legende der "Vogelpredigt" und an den "Wolf von Gubbio". Franziskus trug den Leuten auf, so wie die Vögel Gott zu loben, zu preisen und ihm ein Danklied zu singen. Am Kreuzberg waren es nicht Vögel, die vordergründig zu hören waren, sondern das Gebell der Hunde, zum Läuten der Glocken der Klosterkirche. Peter Rainer griff es auf und meinte, das Bellen sei wohl die Art der Hunde, Gott zu loben.
Franziskus habe zu allen Tieren eine Beziehung gehabt.
"Er sah in den Vögeln und im Wolf, in allen Tieren und Pflanzen, Geschöpfe Gottes. Er sah sie als Geschwister an." Mit dieser Liebe ging er auf die Geschöpfe zu und sah in ihnen seine Freunde. Viele Tierbesitzer sehen in ihren Tieren auch ihre Freude. "Tiere gehören zu uns", sagte Pater Rainer. "Sie sind unsere Geschwister, sie haben Gott als Vater so wie wir auch."
Namen für die Tiere Aus der Genesis, der Schöpfungsgeschichte las Pater Rainer wie Gott aus Erdboden die Landtiere und die Vögel formte und sie zu dem Menschen brachte, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Genauso sollten sie das tun: "Der Mensch betrachtete die Tiere und benannte sie." 15 Jahre habe Pater Rainer als Lehrer gearbeitet, immer wieder sei unter den Schülern die Frage aufgekommen, ob Tiere in den Himmel kommen. "Ich weiß es nicht. Die Kirche hat sich dazu ganz selten geäußert.
Ich hoffe aber, dass im Himmel auch Tiere sind", sagte Pater Rainer und erzählte von seiner kleinen weißen Katze Minky, mit den schwarzen Pfoten, mit der er als Kind so gerne spielte. "Ich würde mich freuen, wenn ich sie eines Tages wiedersehen könnte." Gott habe die Schöpfung in die Hand des Menschen gelegt und dem Menschen Verantwortung übertragen. Im Gebet wurde für den Schutz der Tiere vor Krankheit, Gefahr und schädlichen Einflüssen gebetet. Bei der Segnung mit Weihwasser waren ausdrücklich die Tierbesitzer auch mit einbezogen. Pater Rainer schloss die Tiersegnung mit einem gemeinsamen "Vater unser" und dem Wunsch für einen erholsamen Aufenthalt am Kreuzberg.