Drei Bürgerinitiativen machen sich im Landkreis Bad Kissingen gegen das geplante Netzausbauprojekt "SuedLink" stark. Unserer freie Mitarbeiterin Stephanie Elm kommentiert das Mega-Projekt der Energiewende.
In einem muss ich TenneT und seinem Referenten für Bürgerbeteiligung, Thomas Wagner, Recht geben. In der Ausgabe 01/2014 der SuedLink News heißt es: "Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe."
Das stimmt - die gesamte Gesellschaft muss die Energiewende voranbringen. Da erschreckt es zutiefst, wenn durch alle Altersschichten voller Überzeugung oft die Meinung vertreten wird: "Wir brauchen Strom, also brauchen wir auch die Trasse."
Dass nach Abschalten der AKWs die Lichter ausgehen sollen, haben uns Regierung und Bundesnetzagentur schon seit ein paar Jahren immer wieder - litaneihaft - eingetrichtert. Wer´s glaubt, wird selig. Leider sind die Bürgerinitiativen auf Grund dieses entworfenen Szenarios fast in einer Defensivsituation und hinken der Entwicklung hinterher.
Dabei hätte eine echte Energiewende schon seit Jahrzehnten entwickelt werden können.
Aber weder Forschung, noch Bürger haben die notwendige Unterstützung erfahren. Mehr noch: Durch Hindernisse wie die H10-Regel, die jüngste Abstandsregel für Windräder, wird die dezentrale Energieversorgung ausgebremst. Die gesamtgesellschaftliche Aufgabe in der Energiewende sollte sich nicht nur darauf beschränken, "zahlreiche formale Beteiligungsmöglichkeiten" bei Tennet nutzen zu dürfen.
"Raumwiderstand" muss geboten werden. Der Begriff bezieht sich eigentlich auf Siedlungsflächen und Naturschutzgebiete, die einem Trassenbau im Wege stehen. Die Bundesnetzagentur schätzt den Raumwiderstand in unserer Region trotz Biosphärenreservats wohl eher niedrig ein, Städte haben einen deutlich höheren Raumwiderstand - und deutlich mehr Wähler. Bürger sollten Bevormundung keinen Raum bieten!
Es wird Zeit die heilige Kuh der WKA,s zu schlachten. Der Anteil von Windkraft an der Gesamtproduktion 2013 lag bei 7,9%. Bei Überproduktion wir die überschüssige Energie von Photopholtaik und Windkraft schlicht verschenkt, da nicht speicherbar. Die Bilanzen der Investoren stimmen trotzdem weil auch der nicht abgenommene Strom vergütet wird?!?!?!? Ein Wahnsinn. Obwohl die wetterabhängige regenerativ erzeugte Energie an guten Tagen ganz Deutschland versorgen könnte soll immer und immer weiter gebaut werden?
Ich kann außerdem das tamtam um die Ablehnung von südlink nicht mehrverstehen. Stromtrassse nein.
200 Meter hohe Windräder in der Rhön natürlich auch nicht. Dezentrale Energieversorgung wird immer gerne angeführt. Da kann man theoretisch ein paar Dörfer autark machen aber in der Schweinfurter Großindustrie würde sich kein Rädchen mehr drehen.
Überlassen wir die Energiewende lieber den Experten und nicht den Feierabend Ökoaposteln die sich merkwürdigerweise nur in den Ortschaften etablieren die von "südlink" betroffen sind.
Aber bitter weiterträumen. Die sogenannten Experten machen sich ihre eigene Welt und die Kosten (EEG) steigen und steigen.
Die heilige Kuh der WKAs zu schlachten, hieße in Bayern doch eigentlich eine Leiche zu schänden. Ich bitte um Entschuldigung für das drastische Bild, aber Sie haben damit angefangen.
Und ich meine damit, dass den kommunalen Anstrengungen, eine eigene Energieversorgung zu schaffen, in Bayern durch die 10H-Regelung ein Riegel vorgeschoben wurden. Weiterhin meine ich damit, dass die kürzlich verabschiedete EEG-Novelle den Bürger bei der sogenannten Energiewende völlig ausbootet. Im Verein stellen die Maßnahmen vor allem sicher, dass sich bei den großen Energiekonzernen und den Übertragungsnetzbetreibern die Rädchen weiterdrehen und hinsichtlich der Marktanteile alles beim Alten bleibt. Gut, wer damit zufrieden ist…
Aber machen sie bitte den Leuten keine Vorwürfe, die sich um ihre Angelegenheiten kümmern. Das "tamtam" um Südlink beruht darauf, das wir uns nicht schlachten lassen wollen, nur weil die Konzerne Hunger haben und effektive Lobbyarbeit machen. Das hatten wir übrigens schon bei der Rolle rückwärts-Rolle vorwärts der Bundesregierung, was die Abschaltung der AKWs angeht. Es bezahlt: der Steuerzahler! Man lässt sich den Bau und Betrieb der AKWs fördern, möchte aber die Profite einstreichen, ohne sich um Kosten von Abfall (siehe Asse) und Rückbau sorgen zu müssen. Wer bezahlts? Man errichtet Mega-Stromtrassen, die im ohnehin dicht besiedelten Deutschland einen gigantischen Flächenfraß zu folge haben, teuer sind, gesundheitlich bedenklich sind, die Entwicklungschancen ganzer Landstriche zerstören. Wer bezahlts? Alles zahlt der Steuerzahler - und der (kleine) Stromverbraucher. Der Große ist ja per EEG-Umlage befreit und damit seiner Sorgen ledig. Und die Bürger, durch deren Umfeld ein solches Projekt führt, zahlen extra: vielleicht mit ihrer Gesundheit, auf jedem Fall mit ihrem Grundeigentum und ihrer Lebensqualität und ihren Zukunftsaussichten. Anders gesagt: Wir verteidigen unsere Grundrechte - auch nach Feierabend. Und das werfen Sie uns vor.