SuedLink: Wir sind der Raumwiderstand

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Etwa 250 Demonstranten strömten Anfang Juni zu einer Demo nach Bad Brückenau. Foto: Ulrike Müller
Etwa 250 Demonstranten strömten Anfang Juni zu einer Demo nach Bad Brückenau. Foto: Ulrike Müller

Drei Bürgerinitiativen machen sich im Landkreis Bad Kissingen gegen das geplante Netzausbauprojekt "SuedLink" stark. Unserer freie Mitarbeiterin Stephanie Elm kommentiert das Mega-Projekt der Energiewende.

In einem muss ich TenneT und seinem Referenten für Bürgerbeteiligung, Thomas Wagner, Recht geben. In der Ausgabe 01/2014 der SuedLink News heißt es: "Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe."
Das stimmt - die gesamte Gesellschaft muss die Energiewende voranbringen. Da erschreckt es zutiefst, wenn durch alle Altersschichten voller Überzeugung oft die Meinung vertreten wird: "Wir brauchen Strom, also brauchen wir auch die Trasse."

Dass nach Abschalten der AKWs die Lichter ausgehen sollen, haben uns Regierung und Bundesnetzagentur schon seit ein paar Jahren immer wieder - litaneihaft - eingetrichtert. Wer´s glaubt, wird selig. Leider sind die Bürgerinitiativen auf Grund dieses entworfenen Szenarios fast in einer Defensivsituation und hinken der Entwicklung hinterher.

Dabei hätte eine echte Energiewende schon seit Jahrzehnten entwickelt werden können. Aber weder Forschung, noch Bürger haben die notwendige Unterstützung erfahren. Mehr noch: Durch Hindernisse wie die H10-Regel, die jüngste Abstandsregel für Windräder, wird die dezentrale Energieversorgung ausgebremst. Die gesamtgesellschaftliche Aufgabe in der Energiewende sollte sich nicht nur darauf beschränken, "zahlreiche formale Beteiligungsmöglichkeiten" bei Tennet nutzen zu dürfen.

"Raumwiderstand" muss geboten werden. Der Begriff bezieht sich eigentlich auf Siedlungsflächen und Naturschutzgebiete, die einem Trassenbau im Wege stehen. Die Bundesnetzagentur schätzt den Raumwiderstand in unserer Region trotz Biosphärenreservats wohl eher niedrig ein, Städte haben einen deutlich höheren Raumwiderstand - und deutlich mehr Wähler. Bürger sollten Bevormundung keinen Raum bieten!