In der Gemeinde Zeitlofs gibt es einen Amateurfunker, der seit 2004 mit einer eigenen Anlage funkt. Lange Zeit störte sich niemand an dem außergewöhnlichen Hobby. Doch nun macht sich bei den Bürgern Besorgnis breit.
Selten geht es im Zeitlofser Rathaus so kontrovers zu wie an diesem Donnerstagabend. Der Gemeinderat hat Amateurfunkgegner und -befürworter zum Gespräch eingeladen. Auch ein Vertreter der Bundesnetzagentur sitzt am Tisch. "Seit geraumer Zeit sind große Bedenken in Roßbach durch den Amateurfunk aufgetreten", eröffnet Bürgermeister Wilhelm Friedrich (CSU) das Treffen. Dann erteilt er den besorgten Bürgern das Wort.
Das erste Argument der Bürger ist zugleich das, was am meisten Angst macht. In unmittelbarer Umgebung der Amateurfunk-Anlage seien gehäuft Krebsfälle aufgetreten. Von sechs bis acht ist die Rede. "Da wird man dann doch irgendwie nachdenklich", sagt ein Roßbacher. "Da gehen Garagentore auf und zu, da sprechen Babyphones und Öfen", führt der Sprecher der Bürger aus.
Man störe sich schon lange an den großen Antennen, zudem befürchteten die Nachbarn den Wertverlust ihrer Häuser.
Rechtliche Grundlagen Christian Entsfellner, Vorstandsmitglied beim Deutschen Amateur-Radio-Club, zeigt Verständnis. Er weist aber auf die rechtliche Situation hin. Amateurfunk ist in Deutschland gesetzlich geregelt, Grenzwerte der Strahlenbelastung sind festgelegt. "Wir funken nur, wenn wir auf die Taste drücken", sagt Entsfellner. "Ansonsten ist die Anlage aus." Für die Hobby-Funker stellt sich die Frage, wie viel der Gesamtbelastung durch Strahlung wirklich aufs Konto des Amateurfunks geht. Die Bundesnetzagentur hat am Haus des Roßbacher Funkamateurs gemessen. "Wir haben keine Überschreitung der Grenzwerte festgestellt", sagt Dieter Hammes von der Bundesnetzagentur. Die Behörde überprüft den Amateurfunk.
Hammes sagt: "Die Bewertung der Amateurfunk-Anlagen wird von Funkern sehr penibel durchgeführt, weil ihnen bewusst ist, dass bei Verstößen mit erheblichen Strafen zu rechnen ist."
Den Bürgern reichen diese Erklärungen nicht. Immer wieder schütteln einzelne den Kopf oder machen einen Zwischeneinwurf. Die Emotionen sind greifbar - auch weil den Roßbachern im Internet zum Teil drastische Beschimpfungen an den Kopf geworfen werden. Deshalb möchten sie weder Namen noch Bilder von ihnen in der Zeitung sehen. Etwas verloren sitzt indes der Mann, um den es eigentlich geht, zwischen seinen Kritikern. "Ich verstehe nicht, warum das jetzt hochkocht." Seit mehr als zehn Jahren hat der Funkamateur aus Roßbach seine Anlage in Betrieb.
Erst jetzt muss er sich für sein Hobby rechtfertigen.
Erneut auf dem Tisch Das könnte daran liegen, dass es vor zwei Jahren im Markt Zeitlofs schon einmal um Strahlenbelastung ging. Damals wurde die Errichtung einer Richtfunkanlage für Mobilfunk von einer Bürgerinitiative verhindert. Viele Argumente sind dieselben, auch wenn es damals um die Versorgung mit schnellerem Internet ging und nicht um eine einzelne Amateurfunk-Anlage.
Am Ende sind die Fronten weiter verhärtet. Eines haben die Bürger erreicht: Die Bundesnetzagentur startet eine Langzeitmessung über drei Monate in einem der betroffenen Nachbarhäuser. "Was soll das bringen?", fragt sich der Funkamateur. "Da werden keine anderen Werte rauskommen."
Nun es könnte sein, daß der/die Apotheker/in der/die in Frage gekommen wäre Funkamateur ist, oder Kinder hat die in eine vernünftige Schule gehen wollen und ohne Gifteleien und Haßplakate aufwachsen sollen, in einer Gegend die sich vom Niveau nicht im freien Fall nach unten bewegt! Gibt es dort überhaupt einen Arzt der Medikamante verschreibt.
Die weiten Maisfelder, Gülleverklappung, die Haßplakate gegen den Funkamateur und den Bürger der sich gegen die häusliche Müllverbrennung seiner Nachbarschaft, der verjagte Schwarzstorch der der Windkraft im Wege war, Mistgabelattacken unter Nachbarn, gesprengte Automaten.
Wer will da hin?
Hallo,
ich wollte ursprünglich mit meinem mittelständigen Unternehmen in der Region Roßbach ein Grundstück bebauen. Demnach suche ich auch nach einem representativen Haus für meine Familie.
Nun zweifel ich tatsächlich ob ich mein Kapital in dieser Region anlegen soll wenn ich als lizensierter Funkamateur dort nicht erwünscht bin.
Weiterhin benutze ich Betriebsfunk für die Koordination innerhalb meiner Firma. Nachdem ich von den Ressentiments des Dorfes Roßbach gehört habe werde ich meine Pläne wohl ändern müssen.
Ich hoffe auf eine besonnene Entscheidung von Herrn Wilhelm Friedrich.
Vergessen Sie auch nicht die Gemeinde Dittelbrunn (Landkreis Schweinfurt) auf Ihre Negativliste zu setzen!
Dort haben die umtriebigen Kommunalpolitiker mit ihren Bebauungsplanänderungen "nach außen hin erkennbar technische Anlagen" ausgeschlossen - vollzogen werden die Satzungen aber nicht (oder sind Fotovoltaikanlagen keine technische Anlagen?). Nur die Amateurfunkantennenanlage bleibt im Focus...
Nun wird auch der Nachbarort mit der Amateurfunkphobie angefixt der dortige Aktivist Jehn seines Zeichens Versicherungsvertreter und daher kompetent in Sachen Elektrosmog
http://www.infranken.de/community/leserbriefe/Leserbrief-zum-Amateurfunk-in-Rossbach;art121853,928110
hat einen einen "erfahrenen Consiliere" aus Zeitlofs kommen lassen um den Gemeinderat zu impfen.
http://www.infranken.de/regional/bad-kissingen/bad-brueckenau/Oberleichtersbach-Klaeranlage-Thema-im-Rat;art14323,939256
An anderer Stelle des Internets fühlen sich verschiedene Schreiber an die Schilderaufsteller von UL gegen ausgetretene Mitglieder erinnert.
Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Radiobeitrag von Bayern 1. Leider hatte keiner der Bürger von Roßbach den Mut sich zu äussern:
http://www.osthessenfunk.de/Audio/Bayern1_in_Rossbach.mp3
Keine Angst, das Fernsehen kommt auch noch!
Roßbach wird berühmt!
Gruß
Jürgen Bergmoser, DL3MBU
Funkamateur seit 1978
Ehrennadelträger des DistriktesBayern Süd des DARC
ehemaliger Rundsspruchsprecher DL0BS