Riedenberg: Spielerisch die Heimat erkunden

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Ganz vertieft blättern Leonhard Kohl und Simon Kopp durch das Büchlein über Riedenberg. Viele der Geschichten kennen die Grundschüler noch nicht. So lernen die Kinder ihre Heimat besser kennen. Foto: Regina Rinke
Ganz vertieft blättern Leonhard Kohl und Simon Kopp durch das Büchlein über Riedenberg. Viele der Geschichten kennen die Grundschüler noch nicht. So lernen die Kinder ihre Heimat besser kennen. Foto: Regina Rinke

Die "Historische Kulturlandschaft Rhön" gibt es jetzt auch für Kinder. Sandra ten Bulte, Studentin aus Augsburg, ist extra in die Rhön gekommen, um ein Heft für Grundschüler zu entwerfen.

Hat es so etwas schon einmal gegeben, ein eigenes Kinder-Lese-Heft für ein Dorf in der Rhön? In der Grundschule Riedenberg wurde es in diesen Tagen vorgestellt und begeistert von den Grundschulkindern begrüßt.

Bei diesem Leseheft handelt es sich um eine spannende Reise durch Gegenwart und Vergangenheit des Rhön-Dorfes Riedenberg, welches bis vor Jahrzehnten noch in Ober- und Unterriedenberg geteilt war, wobei der eine Teil früher zum Hochstift Fulda und der andere zum Fürstbistum Würzburg gehörte. Was es mit dieser "Zweiteilung" auf sich hat, erfährt das Grundschulkind aus dem Heft. "Das ist richtig spannend und macht sehr viel Spaß, aus dem Büchlein solche Geschichten von früher zu erfahren", sagen wie aus einem Munde Leonhard Kohl und Simon Kopp.

Zeitreise über neun Stationen

Entstanden ist das kleine Werk auf der Basis der Projektreihe "Historische Kulturlandschaft Rhön", die seit 2009 im Auftrag der Bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön durchgeführt wird. Dabei handelt es sich um ein Forschungsprojekt für spezifische Zielgruppen. Die Autorin des Büchleins, Sandra ten Bulte, stammt aus dem Augsburger Raum, hat schon als Kind sehr gern gemalt und sich auch bereits im frühen Alter viel in der Natur aufgehalten. Im Rahmen ihrer Studienabschlussarbeit hatte sie sich bereit erklärt, das Thema zu bearbeiten.

In neun Zeitreisestationen erfahren die kleinen Leser ganz viel über ihre Heimat, immer mit dem Blick aus der Gegenwart zurück in die Vergangenheit. Geschichten, reich mit farbigen Bildern bestückt, die allesamt von der Autorin selbst gemalt worden sind, lassen die Kinder von heute in eine längst vergangene Zeit schauen. Der Blick wird geschult, um auf Details im Ort zu achten und zu fragen: Warum ist der Brunnen aus Basaltsteinen? Was bedeutet eigentlich der Name "Riedenberg"? Warum steht dort oben das "Kapelli"? Was war das für ein Unglück, von dem im Dorf oft erzählt wird?

Ein Buch zum Lesen und Malen

Die Lehrerinnen der Grundschule, Christine Fischer, und der St. Martin-Schule, Antonia Dietrich, äußerten sich beide begeistert über das Werk, welches ihnen die Arbeit im Heimat- und Sachkunde-Unterricht natürlich erleichtern wird. "Wir hatten einen Vor-Abdruck und konnten bereits mit dem Heft zur Probe arbeiten. Die Entdeckerfreude war bei den Kindern riesig", sagte Fischer. Auch Dietrich bestätigte: "Das Heft spricht die Kinder an, denn sie müssen nicht nur lesen, sie dürfen auch darin malen oder können Memory spielen!".

Die Autorin verriet, dass sie sehr gern wieder einmal in die Rhön kommen werde, denn es habe ihr hier sehr gut gefallen. Doris Pokorny von der Verwaltungsstelle in Oberelsbach bestätigte, dass viele Studenten, die bereits Bachelor-Arbeiten über die Rhön geschrieben haben, immer wieder gern diese einmalige Landschaft der Rhön besuchen.