Rhön: Umbau in den Kernzonen beginnt

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Wolfram Zeller, Leiter des Forstbetriebs Bad Brückenau der Bayerischen Staatsforsten, zeigt den mächtigen Stamm einer alten Buch. Diese Baumart ist ursprünglich in der Rhön beheimatet. Andere Bäume - wie beispielsweise die Fichte - sind eigentlich standortfremd. Foto: Ulrike Müller
Wolfram Zeller, Leiter des Forstbetriebs Bad Brückenau der Bayerischen Staatsforsten, zeigt den mächtigen Stamm einer alten Buch. Diese Baumart ist ursprünglich in der Rhön beheimatet. Andere Bäume - wie beispielsweise die Fichte - sind eigentlich standortfremd. Foto: Ulrike Müller
Foto: Ulrike Müller
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Auch in Hammelburg werden Bäume gefällt. Forstbetriebsleiter Adolf Herr erklärt die Maßnahmen. Foto: Ulrike Müller
Auch in Hammelburg werden Bäume gefällt. Forstbetriebsleiter Adolf Herr erklärt die Maßnahmen. Foto: Ulrike Müller
 
Bei einem Rundgang erklärt Michael Geier (Mitte), Leiter der Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön, was in Kernzonen passiert. Foto: Ulrike Müller
Bei einem Rundgang erklärt Michael Geier (Mitte), Leiter der Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön, was in Kernzonen passiert. Foto: Ulrike Müller
 
Wolfram Zeller (links), Leiter des Forstbetriebes Bad Brückenau, und Michael Geier vom Biosphärenreservat sind in den Kernzonen unterwegs. Foto: Ulrike Müller
Wolfram Zeller (links), Leiter des Forstbetriebes Bad Brückenau, und Michael Geier vom Biosphärenreservat sind in den Kernzonen unterwegs. Foto: Ulrike Müller
 
Impressionen: Die Rhöner Landschaft am Würzburger Haus (Schwarze Berge). Foto: Ulrike Müller
Impressionen: Die Rhöner Landschaft am Würzburger Haus (Schwarze Berge). Foto: Ulrike Müller
 
Impressionen: Die Rhöner Landschaft am Würzburger Haus (Schwarze Berge). Foto: Ulrike Müller
Impressionen: Die Rhöner Landschaft am Würzburger Haus (Schwarze Berge). Foto: Ulrike Müller
 
Impressionen: Eine Wanderin am Würzburger Haus (Schwarze Berge). Foto: Ulrike Müller
Impressionen: Eine Wanderin am Würzburger Haus (Schwarze Berge). Foto: Ulrike Müller
 

36.000 Festmeter Holz wollen die Bayerischen Staatsforsten aus den Kernzonen herausholen. Der Bereich Schwarze Berge ist besonders betroffen. Zeitweise werden einige Wanderwege gesperrt sein.

Wer von Schildeck in Richtung Geroda unterwegs ist, sieht die Berge in ihrer vollen Schönheit liegen. Es sind dunkle Waldflächen, über die oft geheimnisvolle Nebel ziehen. Sie heißen nicht umsonst "Schwarze Berge". Und sie sind nicht umsonst ein beliebtest Ausflugsziel - sowohl für Einheimische als auch für Touristen.

Doch das Bild der Schwarzen Berge wird sich verändern. "Dort steht nicht der Waldbestand, den man von Natur aus in der Rhön erwarten würde", sagt Michael Geier, Leiter der Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön. Er meint damit vor allem die Fichtenbestände, die das Dunkle der Schwarzen Berge ausmachen. Deshalb wird der Forstbetrieb Bad Brückenau der Bayerischen Staatsforsten im Sommer umfangreiche Hiebarbeiten durchführen.

Löwenanteil bei den Kernzonen
Grund für die Maßnahmen sind die Kernzonen des Biosphärenreservats Rhön. Hier soll sich die Natur frei von menschlichen Einflüssen entwickeln können. Bevor der Wald aber sich selbst überlassen wird, versucht der Forstbetrieb, einen möglichst naturnahen Zustand herzustellen. Laut Verordnung dürfen in Kernzonen noch zehn Jahre standortfremde Bäume - das sind zum Beispiel Fichten, Lärchen, Roteichen oder Douglasien - beseitigt werden.


Im ersten Durchgang sollen allein im Bereich Totnansberg 8000 Festmeter eingeschlagen werden. "Das sind 300 Lkw-Ladungen", machte Wolfram Zeller, Leiter des Forstbetriebes Bad Brückenau, klar. Mit rund 1600 Hektar ist der Forstbetrieb für den Löwenanteil der bayerischen Kernzonen zuständig. Auf den Gebieten der Forstbetriebe Hammelburg und Bad Königshofen liegen jeweils etwa 500 Hektar Kernzone.

Pionierbäume sind erwünscht
Spannend ist, was in den freigeschlagenen Lichtungen wächst. Erwünscht sind Pionierbäume, wie Ulme, Buche, Elsbeere und Vogelbeere. Nicht ausgeschlossen sei, dass die eine oder andere Fläche durch den gewonnenen Lichteinfall "explosionsartig" verunkrautet, sagt Wilhelm Schmalen, Forstdirektor des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bad Neustadt.

Mit einem Kernzonenmonitoring werde die Entwicklung in den Kernzonen nach den Einschlägen begleitet. Zudem hoffen die Fachleute, dass die Region von Stürmen verschont bleibt, weil die Einschlagsflächen zunächst anfällig für Windbruch sind.

Arbeiten auf dem Dreistelz
Neben dem Totnansberg stehen auch in anderen Kernzonen Umbaumaßnahmen an. Im Bereich des Altlandkreises Bad Brückenau betrifft das Waldgebiete am Dreistelz, am Fondsberg hinter dem Staatsbad und nördlich von Römershag. In den Kernzonen, die die Gemeinden eingebracht haben, besteht übrigens kein akuter Umbaubedarf, berichtet Michael Geier. Die Mehrheit der Kommunen habe auf Einschläge in ihren Kernzonen verzichtet und sich das entschädigen lassen.

Vor den Arbeiten werden die Forstbetriebe die Bevölkerung jeweils extra informieren. Auch die zeitweise Sperrung von Wanderwegen wird noch bekannt gegeben. "Die Hauptbetroffenen sind natürlich die Rhöner und die Besucher der Rhön", sagt Geier.