Pinklauf: 1052 Läuferinnen in Bad Brückenau

2 Min
Sylvie Lenourrichel aus dem befreundeten Département Calvados (Frankreich) gibt den Startschuss. Foto: Barbara Herbst
Sylvie Lenourrichel aus dem befreundeten Département Calvados (Frankreich) gibt den Startschuss. Foto: Barbara Herbst
Pinklauf 2015: Warm-up auf dem Marktplatz Bad Brückenau Foto: Barbara Herbst
Pinklauf 2015: Warm-up auf dem Marktplatz Bad Brückenau Foto: Barbara Herbst
 
Mit Kind und Kegel... Foto: Barbara Herbst
Mit Kind und Kegel... Foto: Barbara Herbst
 
Gäste aus dem französischen Département Calvados: Melanie Lepoultier (von links), Sylvie Jacq, Sylvie Lenourrichel und Virginie Le Dressay Foto: Ulrike Müller
Gäste aus dem französischen Département Calvados: Melanie Lepoultier (von links), Sylvie Jacq, Sylvie Lenourrichel und Virginie Le Dressay Foto: Ulrike Müller
 
Aus Coburg angereist: Lars Gehrig (von links), Michaela Gehrig, Ela Gehrig, Oliver Sonnefeld und Christine Busch. Foto: Ulrike Müller
Aus Coburg angereist: Lars Gehrig (von links), Michaela Gehrig, Ela Gehrig, Oliver Sonnefeld und Christine Busch. Foto: Ulrike Müller
 
Luise und Manfred Koch aus der Nähe von Peine applaudieren den Läuferinnen. Foto: Ulrike Müller
Luise und Manfred Koch aus der Nähe von Peine applaudieren den Läuferinnen. Foto: Ulrike Müller
 
Am Zieleinlauf im Siebener Park werden die Teilnehmer mit Seifenblasen und Applaus empfangen. Foto: Barbara Herbst
Am Zieleinlauf im Siebener Park werden die Teilnehmer mit Seifenblasen und Applaus empfangen. Foto: Barbara Herbst
 
Statement eines Mannes Foto: Barbara Herbst
Statement eines Mannes Foto: Barbara Herbst
 
Tierische Unterstützung! Foto: Barbara Herbst
Tierische Unterstützung! Foto: Barbara Herbst
 

So viele Teilnehmer wie noch nie machten beim 5. Pinklauf in Bad Brückenau mit. Gemeinsam setzen sie ein Zeichen gegen Brustkrebs. Doch es sind längst nicht nur Frauen, die Gesicht zeigen...

Es sind die Menschen, die diesem Lauf das Gänsehaut-Gefühl geben. Die Mutter, die ihr T-Shirt vom vergangen Jahr unter die Nähmaschine legt und dem Junior ein Mini-Shirt schneidert und ihn dann im Tragetuch die ganze Strecke trägt. Die Touristen aus Peine, die eigentlich nur ein paar Tage in der Kurstadt verbringen und nun im Staatsbad stehen und begeistert klatschen, als die pinken Läuferinnen vorbeiziehen. Die älteren Damen, die sich zwar nicht mehr selbst unter die Sportlerinnen mischen, dann aber eben das ein oder andere pinke Accessoire anlegen.

Es ist das Team der Tourist-Info um Karin Bauer, die hier Großartiges leisten. Es sind all die Helfer, allen voran Thomas Dill und seine TVler. Etwa 70 Freiwillige rekrutierte der TV für den Pinklauf. Und dann sind da noch all die anderen: Die Frauenunion, die die pinken Taschen packt. Der Förderverein Europäische Städtepartnerschaften, der sie verteilt. Die Eine-Welt-Gruppe, die bergeweise Äpfel und Bananen schnippelt. Der Rhönklub und die Feuerwehr, die heuer die Reservisten als Streckenposten vertraten, denn die feiern an diesem Wochenende auch ganz groß.


Helfende Hände im Hintergrund

Und was wäre der Lauf ohne die musikalischen Ständchen an der Strecke? Schüler der Musikschule und das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau bringen sich hier ein. Die Karnevalisten, die Dieter Seban für die Moderation schicken - in pinker Perücke, versteht sich. Oder der Skiclub, der bei der T-Shirt-Ausgabe hilft, und all die anderen fleißigen Hände im Hintergrund. "Wir dachten immer, 1000 Teilnehmer ist unsere Kapazitätsgrenze", sagt Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU). "Wir haben gesehen, dass man es auch in dieser Dimension gut stemmen kann", ergänzt Uwe Schmidt, der im Auftrag der Stadt den Lauf mit organisiert.

Warum aber kommen so viele Menschen zum Pinklauf? "Es gibt keine schönere Strecke als diese", sagt Bezirksrätin Karin Renner (CSU). Zusammen mit der Bürgermeisterin hat sie das französische Vorbild - den Solidaritätslauf La Rochambelle - im französischen Département Calvados erlebt. Auch heuer brachte sie wieder französische Gäste aus der Partnerregion Unterfrankens mit zum Lauf.


Brustkrebs betrifft alle

"Das Anliegen ist ganz wichtig", meinen Michaela Scherer und Kerstin Albert aus Bad Neustadt - während sie im Ziel ihre Füße im kühlen Kräuterbad erfrischen. Das Startgeld des Laufs kommt in vollem Umfang dem Verein "Brustkrebs Deutschland" zu Gute. "Wegen meiner Schwiegermutter", sagt Lars Gehrig aus Coburg. Deshalb ist er zusammen mit seinem Freund Oliver Sonnefeld losgezogen, pinke Streifen haben sie sich aufs Gesicht gemalt. Ihre Partnerinnen sind auch dabei, selbst die Schwiegermutter hat sich zur Gruppe der Nordic Walker gesellt, trotz der Diagnose.

Hier und dort tauchen rosa Perücken in der pinken Menge der Läuferinnen auf. Auf der Website des Veranstalters heißt es, startberechtigt sind "Frauen und Mädchen jeden Alters (auch verkleidete Männer sind selbstverständlich willkommen)". "Ich finde es schade, dass man Männer so ausklammert", sagt Florian Stoeck aus Eckarts. Deshalb hat er sich ein Schild angesteckt: "Brustkrebs kennt kein Geschlecht!" Das stimmt zum einen medizinisch: Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, auch wenn das relativ selten der Fall ist. Stoeck aber meint etwas anderes: "So eine Diagnose betrifft auch die Partnerschaft und die Familie". Das ist dem jungen Mann wichtig.

Es gibt einen Satz, den sagt Brigitte Meyerdierks, seitdem sie den Pinklauf nach Bad Brückenau geholt hat. Er lautet: "Jede Frau kennt jemand, der Brustkrebs hat oder jemand kennt, der betroffen ist." Dasselbe gilt auch für Männer.

Die Bilder vom Pinklauf 2015 finden Sie hier.