Anja Vorndran gestaltet jedes Jahr die Osterkerze in der Oberweißenbrunner St. Antoniuskirche. Das neue Gotteslob inspirierte sie für ihr diesjähriges Motiv.
Jahr für Jahr steht eine kunstvoll gestaltete Osterkerze in der Oberweißenbrunner St. Antoniuskirche. Sie wird seit über zehn Jahren von Anja Vorndran gestaltet, die jedes Jahr für die Osterkerze ein eigenes Motiv entwirft. "Anregungen hole ich mir im Internet und in Katalogen, aber das endgültige Motiv ist dann individuell. Ich bringe immer eigene Elemente mit hinein." Früher wurden die Osterkerzen für die Oberweißenbrunner Kirche fertig gestaltet gekauft. "Ich habe mir gedacht, ich probiere es einfach mal. Seitdem mache ich es nun jedes Jahr."
Mit der Motivsuche geht es meist schon zu Beginn des Jahres los. "Die Grundstruktur ist klar, das ist das Kreuz, das auf jeder Osterkerze sein muss. Aber das Kreuzelement kann ganz individuell gestaltet werden, ganz verschiedene Ausprägungen und Formen haben."
Zwei Monate Vorlaufzeit Eine zweimonatige Vorlaufzeit braucht Anja Vorndran zur Gestaltung der Osterkerze. "Das ist notwendig, um nicht in Zeitstress zu geraten." Bevor sie das Motiv auf die große Osterkerze überträgt, wird erst mal an kleineren Kerzen geübt. Das sei wichtig, denn wenn das Motiv einmal feststehe und auf die große Kerze übertragen werde, dann könne nicht mehr viel korrigiert werden. "Vom Wachs wieder abkratzen, das geht nicht, das würde die Kerze zerstören." Wie viel liebevolle Detailarbeit hinter der Gestaltung steckt ist kaum nachzuvollziehen.
Ist die große Osterkerze erst einmal geliefert worden, kann Anja Vorndran es kaum abwarten, mit der Gestaltung zu beginnen. In diesem Jahr ist das Motiv angelehnt an das Logo auf dem neuen Gotteslob, das von der Kölner Künstlerin Monika Bartholomé geschaffen wurde und in abstrakter Weise ein Dreieck andeutet, welches in der Kunst schon seit alters her die göttliche Dreifaltigkeit (Trinität) symbolisiert.
Anja Vorndran hat das Motiv eingebunden und mittels goldener Wachsstreifen, in die Mitte des Kreuzes gesetzt, so dass es an den Gekreuzigten erinnert, beziehungsweise in der goldenen Darstellung an den siegreich Auferstandenen. "Das Motiv hat mich inspiriert, es passt in diesem Jahr gut zum neuen Gotteslob." Das Kreuz an und für sich, ist in roter Farbe gehalten, schmale braune und goldene Wachsstreifen verzieren das Kreuz, geben Tiefe und Ausdruck. Nicht fehlen darf die Jahreszahl 2014 und die Zeichen Alpha und Omega. Die Wachsnägel, die die fünf Wundmale Jesu repräsentieren, werden erst in der Liturgie der Osternachtsfeier vom Priester in der Osterkerze befestigt.
Anja Vorndran freut sich schon, wenn die Kerze mit dem neuen Motiv ab Ostersonntag für ein Jahr in der Oberweißenbrunner Kirche stehen wird.