Mit der Früherziehung startet in der Musikschule Bad Brückenau die Ausbildung. Ein Instrument zu lernen, macht Spaß, finden die Schüler.
Eine der insgesamt 236 Schüler, die in diesem Schuljahr an der Musikschule Bad Brückenau unterrichtet werden, ist die 10-jährige Leah Stahl aus Einraffshof. "Mein Wunsch ist es, einmal Musiklehrerin zu werden, und deshalb besuche ich die Musikschule nun schon im dritten Jahr", erzählt sie munter. Wenn das nicht klappen sollte mit der Lehrerin, dann müsste es auf alle Fälle ein künstlerisch-gestalterischer Beruf sein, den sie sich für ihr berufliches Leben wünscht.
Schon ihre Mutter hat das Geigenspiel als Kind erlernt. Leah hat die Liebe zur Musik also schon mit der Muttermilch übertragen bekommen. Sie besucht das Gymnasium in der Badestadt und ist eine begeisterte Schülerin.
Zusammen mit ihrer Geigenlehrerin Veronika Fenzl, die erst seit wenigen Wochen an der Brückenauer Musikschule unterrichtet, gab sie eine Kostprobe ihres Könnens, das sich wirklich hören lassen konnte. Stolz zeigt Leah auf das rote Herzchen, welches ihr die Lehrerin in das Notenbuch gemalt hat als Belohnung für gutes Üben.
Der Unterricht erfolgt einzeln und umfasst 30 Minuten. Frau Fenzl ist leider nicht ausgelastet, denn es besuchen zurzeit nur fünf Violin-Schüler ihren Unterricht. Die junge dynamische Musikpädagogin würde sich über weitere Schüler sehr freuen.
Die Musikschule arbeitet intensiv mit der Grundschule Bad Brückenau zusammen. Alle Angebote in Richtung Musik haben die beiden Schwestern Anne und Jette Jäger, Bad Brückenau, bereits in den hiesigen Schulen wahrgenommen. Anne, neun Jahre alt, hat die musikalische Früherziehung im Alter von vier Jahren in der Musikschule begonnen und ist nach zwei Jahren zur Geige gewechselt. Alle musikalischen Grundlagen und Grundbegriffe wie Rhythmik, Notenwerte und -namen, Taktsicherheit und Gehörbildung hat sie über diese Früherziehung bei Birgit Frech-Hirschler kennengelernt.
Ihre kleine Schwester Jette hat es ihr gleichgetan. Auch sie begann mit vier Jahren ihre "musikalische Laufbahn" und hat jetzt, mit sechs Jahren, das Blockflötenspiel begonnen. Beide Mädchen lieben Musik und nehmen auch an den Projekten WIM (Wir musizieren) und SingSalabim (Singen), die in Kooperation von Grundschule und Musikschule als zusätzliche Musikstunde in der Grundschule angeboten werden, teil.
Der WIM-Unterricht wird im "Tandem" erteilt: Eine Lehrerin gehört der Grundschule an, und Birgit Frech-Hirschler kommt als Musik-Pädagogin von der Musikschule dazu. "Viele Lehrer erteilen laut Lehrplan Musikunterricht, besitzen jedoch oft nur wenige Kenntnisse, weil das Studium diese Musik-Kenntnisse nicht vermittelt", sagt Frau Frech-Hirschler.
Umso dankbarer sind die Kolleginnen für diese Unterstützung. Die Eltern Jäger sind sich einig: "Musik bietet einen Ausgleich zum Stress, der in den Schulen immer mehr anzutreffen ist." Geigenlehrerin Fenzl sagt: "Musikunterricht darf nicht zur Belastung werden. Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten."
Der Unterricht an der Musikschule wird für 20 verschiedene Instrumente angeboten. Am stärksten gefragt wird nach Gitarrenunterricht, gefolgt von Holzblasinstrumenten. Auch Klavier ist mit 23 Schülern gut abgedeckt.