In der Flüchtlingsunterkunft in Motten sind die Kleinen in der Mehrheit. Manche Familien sind erst seit ein paar Wochen in der Rhön. Die Kinder betreten gleich doppelt Neuland.
Sie führen 16:14. Die Kinder sind in der Flüchtlingsunterkunft in Motten die Mehrheit: Neun Schulkinder, drei Kindergartenkinder und vier noch kleinere Kinder wohnen in dem geräumigen Haus in der Mitte des Ortes. "Come in", sagt Luqman Eli und lädt in seine Wohnung ein. In der Küche steht ein Mann, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Sein Bruder. Er bringt Kaffee und ein kurdisches Gebäck, das aus Walnüssen, Teig und Honig gemacht ist. Elis Frau ist im Krankenhaus, sie hat Senkwehen. Die Kinder bauen ihren Vorsprung aus. Zwei Babys haben sich in nächster Zeit angemeldet.
"Ich wusste gar nicht, dass die Männer auch so gut backen können", sagt Thomas Koscielny, der das Haus betreut. Das mit der Mülltrennung klappt inzwischen, der Deutschunterricht läuft, auch wenn Koscielny sagt, man müsse eigentlich viel mehr machen, damit es was bringe.
Schulen wissen oft keine konkreten Zahlen
Oben, unter dem Dach, wohnen Enis Emro (6) und Ismael Metoski (8). Ihre Cousine Aisha (3) ist auch dabei. Und überhaupt... fast alle Kinder machen es sich auf dem Sofa gemütlich. Für die meisten von ihnen fängt nun die Schule wieder an. Ismael und Hanemscha wissen schon, was sie erwartet. Sie haben schon im vergangenen Schuljahr die Grundschule in Motten besucht. Der elfjährige Leandrit geht in die Mittelschule Bad Brückenau, auch er kennt sich aus. Für die anderen ist der Schulbesuch in Deutschland Neuland.
Birgit Herré, Schulleiterin der Mittelschule, rechnet mit etwa 20 Flüchtlingskindern - auch wenn sie kurz vor dem Schulstart immer noch nicht konkrete Zahlen nennen kann. Auch die Mittelschule in Schondra nimmt Flüchtlinge auf, die Grundschulen sowieso. "Ich stehe dem sehr gelassen gegenüber", sagt Herré. "Es gab ja auch Eingliederungsklassen damals, als die Aussiedler kamen."
Wer etwas für die Flüchtlinge spenden möchte, kann das gerne tun. Thomas Koscielny benötigt dringend zwei gebrauchte Kindersitze für Kinder ab drei Jahren für die Fahrten in die Stadt. Auch Frühstücksdosen und Turnbeutel für den Sportunterricht werden gebraucht.
Erstklässler im Altlandkreis Bad Brückenau: Bad Brückenau Mit 33 Kindern sind es heuer auffallend wenig Erstklässler (Vorjahr: 48) in der Grundschule. Sie werden alle jahrgangsgemischt unterrichtet. Ein Flüchtlingskind ist bei den ABC-Schützen nicht dabei.
Motten 14 Kinder, davon ein Flüchtlingskind, kommen in Motten in die erste Klasse. Im vergangenen Schuljahr waren es zehn Erstklässler.
Oberleichtersbach 21 Kinder werden in Oberleichtersbach eingeschult (Vorjahr: 14). Da im Ort keine Flüchtlingsunterkunft ist, besuchen auch keine Kinder von Asylbewerbern die Schule.
Riedenberg 13 ABC-Schützen, davon ein Flüchtlingskind, zählt die Grundschule Riedenberg. In der St. Martin Schule sind es ebenfalls 13 Erstklässler. Im Vorjahr waren es in der Grundschule sieben und in der St. Martin Schule zwölf Neuankömmlinge.
Schondra 20 Kinder, davon ein Flüchtlingskind, kommen in Schondra zur Schule. Im Vorjahr waren es 19 Erstklässler.
Wildflecken 29 Kinder und damit zwei jahrgangsreine Klassen hat die Grundschule Wildflecken. Im Vorjahr waren es nur 14.
Zeitlofs 15 Kinder, davon ein Flüchtlingskind aus Wernarz, werden eingeschult. Im Vorjahr waren es 14 ABC-Schützen.