Die Freiwillige Feuerwehr Weißenbach hat ein neues Einsatzfahrzeug. Der Wagen wurde jetzt der Öffentlichkeit präsentiert.
Es herrscht Ruhe an diesem Abend kurz vor dem Pfingstfest im Zeitlofser Ortsteil Weißenbach. Doch plötzlich ertönt das Martinshorn, mit rotierendem Blaulicht fährt der alte Feuerwehrwagen durchs Dorf. Zum Glück ist es kein Ernstfall. Die Brandschützer wollen nur noch einmal eindringlich darauf aufmerksam machen, dass sie in wenigen Minuten ihr neues Mittleres Löschfahrzeug (MLF) der Bevölkerung präsentieren werden.
Am Ortseingang aus Richtung Detter haben sich inzwischen die Original Weißenbacher Schloßhofmusikanten aufgestellt, einige Floriansjünger fahren das neue Auto aus seinem "Versteck" in einem Privatanwesen auf die Strasse. Dann beginnt das "Einspielen", wie es im Zeitlofser Sprachgebrauch heißt. Unter den flotten Klängen der Kapelle bewegt sich der Zug, dem sich neben Vertretern der Gemeinde auch einige Schaulustige angeschlossen haben, in Richtung Feuerwehrhaus. Dort warten zahlreiche Bürger, um einen Blick auf und in das moderne Gefährt zu werden. Und obwohl die offizielle Einweihung des MLF erst in einigen Monaten über die Bühne geht, ist das Interesse der Weißenbacher schon jetzt sehr groß. Da wird aus der Fahrzeug-Vorstellung spontan ein kleines Dorffest, bei dem man noch lange bei kühlen Getränken und Spezialitäten vom Grill zusammen sitzt.
Kommandant Thomas Brand und sein Stellvertreter Frank Schiffler haben derweil einen Einsatz der ganz besonderen Art zu absolvieren. Unermüdlich stehen sie den Interessenten aller Altersgruppen, die Details über das neue MLF wissen wollen, Rede und Antwort. Stolz demonstrieren sie, was der Wagen, der ab sofort einsatzbereit ist, alles zu bieten hat.
Für sechs Mann ausgelegt
Das Iveco-Sattelfahrzeug mit einem Aufbau der Spezialfirma Rosenbauer ist für sechs Mann ausgelegt, von denen vier bereits während der Fahrt zum Einsatzort den Atemschutz anlegen können. Ein Lichtmast am Auto kann auf sechs Meter ausgefahren werden, der Löschtank beinhaltet 1000 Liter. Neben einer Schnellangriffseinheit und einem Schnellangriffsverteiler gehören elektrischer Hochdrucklüfter, Beleuchtungssatz, Multifunktionsleiter, Notfallrucksack, tragbarer Stromerzeuger, Kettensäge und Schaum sowie ein 5000 Liter fassender Faltbehälter zur Ausrüstung.
Seit März 2014
Mit der öffentlichen Vorstellung fand jetzt ein über drei Jahre dauerndes Verfahren ein erfolgreiches Ende. Denn seit März 2014 hatte die "Projektgruppe Feuerwehrauto MLF", der neben den aktuellen Kommandanten Brand und Schiffler noch die Kameraden Mario Gunkel, Hartmut Mühlig, Martin Müller und Sebastian Leuber angehörten, intensiv gearbeitet.Eine Fülle von Aufgaben stand dabei auf der Agenda.
Da ging es nach der Planung erst einmal um die Beschaffung von Infomaterial und die Vorbereitung der Ausschreibung. Es folgten diverse Besprechungen und Vorführungen, die abgegebenen Angebote mussten ausgewertet werden. Rohbau- und Endabnahme sowie technische Einweisungen durch die Fahrzeugbauer komplettierten das Prozedere.
In Zahlen170 PS bringt das neue Feuerwehrfahrzeug auf die Straße.
511 Stunden betrug insgesamt der Zeitaufwand für das gesamte Verfahren.