Kreuzbergallianz sollte erneuerbare Energien ausbauen

1 Min
Markus Brautsch stellte die Energie-Ergebnisse der Kreuzbergallianz vor. Foto: Marion Eckert
Markus Brautsch stellte die Energie-Ergebnisse der Kreuzbergallianz vor.   Foto: Marion Eckert

Die Kreuzbergallianz räumt dem Thema Energie seit mehr als zwei Jahren eine hohe Priorität ein. Nun stellt Markus Brautsch die Ergebnisse des Energienutzungsplans vor.

Die Kreuzbergallianz hat das Institut für Energietechnik an der Fachhochschule Amberg-Weiden (IfE) im Sommer 2013 Jahres mit der Erstellung eines Energienutzungsplans beauftragt. Das Projekt wird vom Amt für Ländliche Entwicklung mit 75 Prozent bezuschusst. Über die Ergebnisse berichtete Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch den Bürgermeistern, Stadt- und Gemeinderäten der Kreuzbergallianz und stellte die Zahlen für das gesamte Allianzgebiet vor.

Zunächst wurde der Energiebedarf an elektrischer und thermischer Energie ermittelt. Der Stromverbrauch betrug in 2011 rund 54 093 Megawattstunden, davon entfallen 64 Prozent auf Gewerbe und Industrie, 32 Prozent auf private Haushalte und vier Prozent auf öffentliche und kommunale Liegenschaften. "Auch wenn der öffentliche Anteil vergleichsweise gering ist, lohnt es sich, über Einsparungen nachzudenken", erklärte Brautsch. Der Erdgasverbrauch in den an die Leitung angeschlossenen Gemeinden Wildflecken und Bischofsheim lag in 2011 bei rund 42 030 Megawattstunden. 83 Prozent wurden in Gewerbe und Industrie verbraucht, 14 Prozent in privaten Haushalten und drei Prozent in öffentlichen und kommunalen Einrichtungen. Die Energiebilanz nichtleitungsgebundener Energieträger beträgt in der Summe 162 800 Megawattstunden. 74 Prozent entfallen auf Heizöl, 20 Prozent auf Kohle, sechs Prozent auf Flüssiggas und ein Prozent auf Biomasse.

Wind spielt keine Rolle

91 Prozent des Gesamtstroms kamen aus konventionellen Kraftwerken, neun Prozent aus erneuerbaren Energien. Von diesen neun Prozent entfallen 88 Prozent auf Photovoltaik, zehn Prozent auf Biomasse, der Rest auf Wasserkraft. Wind spiele in der Kreuzbergallianz keine Rolle. 83 Prozent der Wärme wurde konventionell erzeugt, 17 Prozent aus erneuerbaren Energien. Diese 17 Prozent teilen sich auf in 92 Prozent Biomasse und acht Prozent Solarthermie.

Anhand verschiedener Beispiele zeigte Brautsch auf, welche Infos aus einem Wärmekataster entnommen werden können, beispielsweise, wo Sanierungen und Umrüstungen bestehender Anlagen sinnvoll sind, wo ein Nahwärmenetz eine Alternative wäre, usw. Umfassend wurden für die Gemeinden der Kreuzbergallianz die Möglichkeiten der Energieeffizienzsteigerung aufgezeigt. Diese Daten sind für jede Gemeinde in einem Gemeindesteckbrief festgehalten. In der gesamten Kreuzbergallianz werden nach der Berechnung im Energiekonzept 82 000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausgestoßen, das entspricht 5,7 Tonnen pro Einwohner, jedoch ohne Verkehr. Der bayerische Durchschnitt liege bei zehn Tonnen pro Einwohner, erklärte Brautsch. Der hohe Bedarf an Wärme lege nahe, dass energetische Gebäudesanierungen und die Schaffung von Nahwärmeverbunden Einsparungen und alternative Energieversorgungen möglich sind.

Potenzial errechnet

Berechnet wurde das Potenzial an erneuerbaren Energien. Photovoltaik, Solarthermie, Biomasse und Biogas weisen jeweils das größte Ausbaupotential auf. Wobei Brautsch in der Nutzung der Biomasse Holz ein zukunftsweisendes Modell durch Kraftwärmekopplung sieht. Holz nicht nur zur Wärmegewinnung verfeuern, sondern im Strom- und Wärmebereich sinnvoll einsetzen, sei die effizienteste Nutzung. Der Maßnahmenkatalog weist pro Allianzgemeinde ein Projekt aus, das detailliert und unter wirtschaftlichen Aspekten berechnet wurde. Für Bischofsheim wurde die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf Led-Technik energetisch betrachtet, für Wildflecken das Haus der Schwarzen Berge in Oberbach.