Kein Stadtrat kommentierte die enttäuschten Hoffnungen in Sachen Alte Post. Dabei ist die Entwicklung, die der Investor losgetreten hat, folgenschwer.
Eine erfrischende Sitzung des Stadtrats war das, und doch, ein wichtiges Thema fehlte. Mit keinem Wort erwähnte der Stadtrat die
dramatische Entwicklung in der Innenstadt. Auch wenn die Stadt selbst das Geschehen um das ehemalige Hotel "Post" nur wenig beeinflussen kann, etwas mehr als Stillschweigen wäre angemessen gewesen.
Da kommt ein Investor und verspricht, aus dem fast schon verfallenem Hotel einen Wohnpark für Senioren zu machen. Doch dann tut sich zu lange zu wenig und am Ende hat der Mann bis auf Weiteres seine Glaubwürdigkeit verspielt. Nun ist unklar, wie es mit dem zentralen Gebäude am Eingang zur Fußgängerzone weitergehen wird.
Schlimmer noch: Der Baumarkt, der für viele ein Grund war, regelmäßig in die Stadt zu kommen, hat bereits die Konsequenz aus der angekündigten Sanierung gezogen und wird in den kleinen Markt in der Sinnaustraße ziehen. Der Baumarkt bleibt zentrumsnah erhalten, das ist gut. Für wenig mobile Menschen aber ist ein wichtiger Anlaufpunkt für den täglichen Einkauf weggefallen.
Dies alles kann ein Stadtrat kaum verhindern. Dennoch gibt es mehrere Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Doch weder aufrichtiges Bedauern noch die Frage, ob genug getan wurde, waren zu hören. Auch die noch viel wichtigere Frage danach, wie es weitergehen soll, wurde nicht gestellt. Es bleibt nur eine merkwürdige Stille.
