"Das Thema Nationalpark ist in aller Munde", sagte Bürgermeister Wildfleckens Gerd Kleinhenz (PWW) in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates.
"Ich habe ganz klar meinen Sachstand öffentlich kundgetan hinsichtlich der Ängste und Sorgen der Industriebetriebe."
Kleinhenz berichtete, dass für einen neuen bayerischen Nationalpark ausschließlich Flächen im Staatseigentum in Frage kommen sollen. "Ich sehe aber gar keine zusammenhängenden Flächen, nur einen Fleckenteppich."
Kleinhenz erläuterte im Gremium die erheblichen Bedenken der Forstwirtschaft und der ansässigen Gewerbebetriebe. "Man müsste erst einmal analysieren, welche Chancen ein Nationalpark überhaupt für die Region bietet", betonte Kleinhenz.
Dritter Bürgermeister Herbert Nowak (OWII) sprach sich vehement gegen einen möglichen Nationalpark Rhön mit den zu erwartenden Einschränkung und Reglementierungen aus: "Das ist doch alles Wahnsinn." Zweiter Bürgermeister Wolfgang Illek (PWG) pflichtete bei, dass die Rhön nicht noch eine neue Schutzzone brauche. "Nur, um damit vielleicht Werbung zu machen, müssen wir uns nicht noch mehr Einschränkungen als bisher einhandeln", sagte Illek.
Zu wenig Informationen
Nowak machte deutlich, dass die Stadtbevölkerung am allerwenigsten von den Einschränkungen eines Nationalparks betroffen wäre. "Daher ist es doch logisch, dass die Zustimmung in der Stadt deutlich größer ausfällt als bei uns." Nowak sieht die latente Gefahr, dass sich bestehende Industriebetriebe zukünftig nicht mehr erweitern können. Zudem erwartet er weitere Einschränkungen in Sachen Emissionsschutz. "Der dritte Nationalpark in Bayern soll auf jeden Fall eine Waldfläche sein", konstatierte Kleinhenz. "Aber wir wissen noch zu wenig über die konkreten Auswirkungen." Holger Trump (CSU/PWG) stellte die Frage in den Raum, ob die betroffenen Flächen des Staatsforstes bisher überhaupt für die einheimische Bevölkerung von Relevanz waren. "Bisher geht doch da auch kaum jemand rein."
Von der Telekom lag ein Antrag zum Abbau des öffentlichen Telefons am Rathausplatz vor. Der Gemeinderat lehnte den Antrag einstimmig ab.