Der Rhönklub-Vizepräsident Bernd Müller-Strauß appelliert an alle, aus den Fehlern und Ereignissen der Vergangenheit zu lernen und offen miteinander umzugehen. Er sieht den Hauptvorstand als dienendes Element für die Mitglieder.
Der Neuwahl und Hauptversammlung des Rhönklubs (siehe untenstehenden Bericht) war eine Sitzung des Hauptvorstandes vorausgegangen. "Es wurde nicht emotional und nicht beleidigend über das Jahr und die Hauptversammlung des vorigen Jahres gesprochen. Ich habe mich bei Hans Heller, dem Vorstand aus Breitungen entschuldigt, und er hat die Entschuldigung angenommen", erklärte Vizepräsident Bernd Müller-Strauß den Delegierten. In seinem Jahresbericht rollte der Vizepräsident das vergangenen Jahr nicht noch einmal im Detail auf, jedoch verschwieg er auch nicht, dass schwierige Fragen zu klären und Probleme zu bewältigen waren.
Die Hauptversammlung in Schlüchtern sei für den Rhönklub ein Neuanfang, der nötig sei, trotz des schweren Jahres 2013, in dem alles dabei war: Streit, Diskussionen, Emotionen, unfairer Umgang miteinander, gegenseitige Vorwürfe, Verletzungen und auch Resignation.
Viele Fragen seien aufgeworfen worden. Was ist bloß mit dem Hauptvorstand beziehungsweise dem Rhönklub los? Von Ost-West-Gegensatz sei die Rede, von inszenierter Aufregung, von Befindlichkeiten und Vorwürfen: der Rhönklub beschäftige sich nur mit sich selbst. Vieles fand zwischen Personen statt, Hintergründe wurden nicht nach außen getragen, erklärte Müller-Strauß.
"Zu einem Streit wie zu einem Dialog gehören zwei Seiten. Zwei Seiten, die Fehler gemacht haben, weil sie auch nur Menschen sind, die nicht nur rational, sondern auch mit viel Gefühl und Leidenschaft handeln. Und manchmal verselbstständigt sich ein Prozess - wie hier geschehen. Und dies bei jedem Beteiligten", versuchte Müller-Strauß zu erklären. Das Jahr 2013 sah er als Übergangsjahr. "Viel wurde gefordert, immer wieder Ruhe in den Verein zu bringen, Gräben zuzuschütten, um wieder handlungs- und zukunftsfähig zu werden. War dies überhaupt noch möglich?"
Nach vorne schauen Bernd Müller-Strauß musste eingestehen, dass gegenseitige Schuldzuweisungen blieben, von Mobbing, egoistischem und unehrenhaften Verhalten war die Rede. Und dennoch gehe es im Rhönklub jetzt nicht darum abzurechnen, sondern nach vorn zu schauen. Doch dazu bedürfe es die Bereitschaft aller. Für Bernd Müller-Strauß ist eins klar: "Er lohnt sich wirklich, mitzuarbeiten, Diskussionen auszuhalten und mitzugestalten." Aber nur wenn es fair zugehe, ohne Hintenrum, Unsachlichkeit, persönliche Angriffe zwischen Mitmenschen.
Nun gehe es darum, den Neuanfang zu gestalten. Einerseits durch die neuen Personen im Vorstand, andererseits mit inhaltlichen Themen, wie wie Rettung und Sanierung der Milseburghütte, die Gestaltung zeitgemäßer Satzungen für den Gesamt-Rhönklub und die Regionen durch eine Satzungskommission, ein effektives Finanzmanagement, einen effektiven Ausbau des Geschäftsbetriebes, ein einheitliches Auftreten des Rhönklubs (Corporate Design) sowie die konsequente Förderung des Nachwuchses. Vom bisherigen Hauptvorstand sei dahingehend in 2013 schon Vorarbeit geleistet worden.
Der Hauptvorstand habe "Richtlinienkompetenz", könne koordinieren, zusammenführen und mit einer Stimme sprechen. Aber der Rhönklub, das seien die Mitglieder, die Zweigvereine, die Warte, die Helfer, die Wanderer. Ein Neuanfang heiße Vergangenheit bewältigen, sich aber nicht selbst zu "zerfleischen".