Wildflecken
Kirmesverein

Ein Stück Normalität für die Dorfjugend

Beim Kirmesverein in Wildflecken gehen die Neuwahlen reibungslos über die Bühne. Die Aktivitäten des jungen Vereins laufen wieder an.
Die neugewählte Vereinsführung des Wildfleckener Kirmesvereins besteht aus (von links) Benjamin Witke (Quartiermeister), Tobias Köstler (Schatzmeister), Nina Breitenbach (Mitgliederverwaltung), Manuela Bramowski (Beisitzerin), Tim Weikard (2. Vors...
Die neugewählte Vereinsführung des Wildfleckener Kirmesvereins besteht aus (von links) Benjamin Witke (Quartiermeister), Tobias Köstler (Schatzmeister), Nina Breitenbach (Mitgliederverwaltung), Manuela Bramowski (Beisitzerin), Tim Weikard (2. Vorsitzender), Reinhard Bramowski (1. Vorsitzender), Tobias Fröhlich (Vergnügungswart), Marlon Benkert (Pressewart) und Eva Gundelach (Schriftführerin). Foto: Sebastian Schmitt

Die reibungslosen und turnusmäßigen Neuwahlen beim Verein Kirmes Wildflecken leitete Jürgen Köstler als Wahlvorstand. Die neugewählte Vereinsführung besteht aus Reinhard Bramowski (1. Vorsitzender), Tim Weikard (2. Vorsitzender), Tobias Köstler (Schatzmeister), Eva Gundelach (Schriftführerin), Nina Breitenbach (Mitgliederverwaltung), Marlon Benkert (Pressewart), Benjamin Witke (Quartiermeister), Tobias Fröhlich (Vergnügungswart) und Manuela Bramowski (Beisitzerin).

Vorsitzender Reinhard Bramowski blickte bei der gut besuchten Jahresversammlung des Kirmesvereins Wildflecken auf die beiden Anfangsjahre des noch sehr jungen Vereins zurück, die zunächst stark von der Coronapandemie geprägt waren. Der Verein hat im Moment 125 Mitglieder und wird von Wildfleckenern aller Altersklassen tatkräftig unterstützt. Auch Altbürgermeister Walter Gutmann gehört zum Beispiel zum Kreis der Vereinsmitglieder. Der Zweck des erst vor zwei Jahren gegründeten Vereins ist gemäß Satzung die Förderung und der Erhalt der Traditionspflege und die Stärkung des dörflichen Zusammenhalts. Der Satzungszweck wird durch die Pflege der traditionellen Kirchweih in Wildflecken und die Förderung des traditionellen Bewusstseins bei Kindern und Jugendlichen als sinnvolle Freizeitgestaltung erfüllt.

Weiterführung der Tradition

Hauptaufgabe des Vereins ist die Organisation und Durchführung der traditionellen Kirchweihtänze sowie das Aufstellen des Kirchweihbaumes in Wildflecken im Interesse der breiten Dorfbevölkerung. Der Verein ist sich bei seiner Arbeit der langen Tradition einer zünftigen Kirchweih bewusst und ist bestrebt an der Weiterführung dieser, unter Einhaltung aller bestehenden Sitten und Bräuche. Er fördert insbesondere das gemeinschaftliche Zusammenleben seiner Mitglieder als gemeinnützige Tätigkeit. "Endlich ist bei unseren Aktivitäten nach den Einschränkungen durch die Pandemie auch wieder ein Stück weit Normalität eingekehrt", sagte Vorsitzender Bramowski.

Über die finanziellen Bewegungen beim Verein berichtete Schatzmeister Tobias Köstler. Kassenprüferin Sandra Kleinheinz hatte zusammen mit Herbert Nowak die Buchführung geprüft. Sämtliche kleineren Rückfragen konnten geklärt werden, sodass einer Entlastung des Vereinsvorstandes nichts mehr im Wege stand.

Kirmes gibt es seit 1969

Im Jahr 1969 war die Wildfleckener Kirmes an den Start gegangen, als es noch die beiden Gemeinden Neuwildflecken und Wildflecken mit dazugehörigen zwei Bürgermeistern gegeben hatte. Bis 1973 wurde der Baum im "Dorf" in der Bahnhofstraße aufgestellt, wo heute der Rhönklub-Brunnen zu finden ist. Gefeiert haben die Wildfleckener zunächst im Gasthaus Völker. Von Beginn an wurden traditionelle Volkstänze getanzt, die man sich im hessischen Nachbarland abgeschaut hatte und schließlich von den Eierhauckmusikanten vorgespielt wurden. Auf diese historischen Musik-Aufnahmen tanzen die Wildfleckener bis heute.

"Rhönbomber" wird noch getragen

In den Anfangsjahren waren die Kirmesleute noch ohne die mittlerweile legendären Holzschuhe unterwegs. In Holzschuhen und traditioneller Tracht ging es ab 1979 tänzerisch voll zur Sache. Die klobigen Holzschuhe sind bis heute ein ganz charakteristisches Merkmal der Wildfleckener Kirmes. Die traditionelle Tracht wurde mittlerweile durch moderne Dirndl bei den Kirmes-Mädels ersetzt. Nur der "Rhönbomber" unter dem Rock ist davon noch übrig geblieben. Der Austragungsort der Kirmes wanderte vom alten Ortskern über die alte Volksbank bis zum aktuellen Standort am Feuerwehrhaus. Gefeiert wurde bis 1998 im Wildfleckener Sportheim. Danach nur noch im Feuerwehrhaus. Um die Jahrtausendwende gab es keine Wildfleckener Kirmespaare, der Baum wurde aber immer aufgestellt, und die Kirmes von Feuerwehr und Musikzug gemeinsam ausgerichtet. Kindertanzgruppen aus Wildflecken füllten die Lücke zeitweise aus. Seit dem Jahr 2003 gab es wieder ununterbrochen eine jährliche Kirmes mit Plopaaren bis zu den Einschränkungen der Coronapandemie, die eine Wildfleckener Kirmes im traditionellen Sinne zumindest kurzzeitig unmöglich machten.