Das Pfarrerehepaar Hans Stenzel und Hiltrud Weiß-Stenzel verlässt Geroda, um künftig in München nahe der Tochter und den Enkeln zu wohnen.
Sehr emotional verlief die Verabschiedung des Pfarrerehepaars Hans Stenzel und Hiltrud Weiß-Stenzel beim Gottesdienst am gestrigen Sonntag in Geroda. Beim anschließenden Kirchencafé im Gemeindehaus hatten die Leute noch einmal die Möglichkeit, sich von ihrem langjährigen Pfarrer persönlich zu verabschieden.
Fröhliches Miteinander
Acht Jahre leistete Stenzel Dienst in der Marktgemeine. Vor neun Jahren ging er in den Ruhestand, war aber keineswegs untätig. "Immer hilfsbereit" habe er seinen Nachfolger Pfarrer Carsten Friedel in allen Bereichen unterstützt. So war es Friedel ein Anliegen, während des Gottesdienstes ein paar Worte des aufrichtigen und ehrlichen Dankes zu sagen. Er sprach von Wohlwollen, einem freundlichen und fröhlichen Miteinander und er habe von Stenzel aus zahlreichen Gesprächen viel gelernt.
"Wir bedauern unendlich, dass ihr geht.
Aber es ist wie es ist", sagte Vertrauensmann Fred Hilsdorf.
Es bleibt eine große Lücke
Die beiden werden in Geroda wohl eine große Lücke hinterlassen, konnte man den Worten der Redner entnehmen. Und "sie reißen schon ein Loch", war auch Gemeinderat Hans Roth überzeugt.
Traurig, dass sie gehen, aber gleichzeitig seien sie auch froh, sagte Stenzel in seinen Abschiedsworten. Froh deshalb, weil das Ehepaar in München eine schöne Wohnung gefunden hat und jetzt in der Nähe der Tochter und Enkelkinder leben kann.
Abschied nehmen ist immer traurig, besonders, wenn man sich "so gut angefreundet hat", ging Stenzel auf die schönsten Momente in seiner Zeit in Geroda ein. So die herzliche Aufnahme in Geroda, weshalb er seinen Dienst mit Freude wahrnehmen konnte, blickte er zurück.
Ein weiterer Punkt sei die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand gewesen.
"Das Pfarrfest ist schon ein Ding", sagte Hans Stenzel weiter. Denn von dessen Erlös sei sehr viel Geld in die Renovierung der Kirche geflossen, was ihm ein großes Anliegen gewesen sei.
Gottesdienst auf Platzer Kuppe
Gleich mit seiner Ankunft sei ihm die Platzer Kuppe aufgefallen, da müsse doch ein Gottesdienst zu feiern sein. Und mit Hilfe des Altbürgermeisters Manfred Emmert konnten die jährlichen ökumenischen Gottesdienste am Würzburger Haus im Biospärenreservat schließlich auch von ihm gehalten werden.
In seiner letzten Predigt äußerte Pfarrer Stenzel den Wunsch, dass die Kirche ihre Anschauung ändere. "Nicht in erster Linie den Sünder sehen, sondern die geliebten Kinder Gottes", sagte er. Denn es soll keiner vor Gott Angst haben. Die Kirche sollte die Menschen des 21. Jahrhunderts so nehmen, wie sie sind und auf sie eingehen. Dieser Situation sollte die Kirche Rechnung tragen.